British 6th Airborne Division

British 6th Airborne Division
Richard Gale gibt der 6. Britischen Luftlandedivision Anweisungen für die Operation Tonga

Die 6. Britische Luftlandedivision (engl. British 6th Airborne Division) war eine britische Luftlandedivision im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit bis zur Auflösung 1948.

Die Division wurde am 3. Mai 1943 im Vereinigten Königreich gegründet und bestand aus Fallschirmjägereinheiten und Einheiten, die mit Gleitern landeten. Der Name 6. Britische Luftlandedivision wurde gewählt, um vorzugaukeln, es gäbe 5 weitere Luftlandedivisionen. Tatsächlich gab es nur 2 - Die 1. und die 6. Britische Luftlandedivision. Berühmte Angehörige der Division waren der Major John Howard, der Lieutenant-Colonel (Oberstleutnant) Terence Otway, der Lieutenant John Hollington Grayburn, sowie der Lieutenant Den Brotheridge, der erste gefallene alliierte Soldat am D-Day.

Die Division eroberte während der Operation Tonga wichtige Schlüsselstellungen für die Invasion in der Normandie, kämpfte während der Schlacht in den Ardennen und nahm an der Überquerung des Rheins teil. Nach dem Krieg kämpften die Angehörigen der Division unter anderem in Palästina.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zweiter Weltkrieg

D-Day

Karte der Operation Tonga bzw. der Landungen hinter dem Strandabschnitt Sword

In den letzten Stunden des 5. Juni 1944 landeten Einheiten der Division, die mit Flugzeugen und Gleitern transportiert worden waren, im Verlauf der Operation Tonga, in der Normandie, hinter dem Strandabschnitt Sword, an dem am Folgetag, dem 6. Juni, dem D-Day, britische Truppen landen sollten. Die Aufgabe der 6. Britischen Luftlandedivision war es, die östliche Flanke der am 6. Juni landenden Truppen zu sichern. Hierzu gehörte unter anderem die Eroberung der Pegasus- und der Horsabrücke, die ein Teil der D-Kompanie, unter dem Kommando von Major John Howard, zu erfüllen hatte, und die Zerstörung der Artilleriebatterie bei Merville, die dem 9. Bataillon, unter dem Befehl von Lieutenant-Colonel (Oberstleutnant) Terence Otway, übertragen worden war. Die zwei Einheiten, die diese Aufgaben auszuführen hatten, waren einige der ersten Einheiten, die in der Normandie gelandet sind. Am Morgen des 7. Juni, um ca. 13.00 Uhr, stieß die 1. Commandobrigade unter Lord Lovat zu Howards Truppen vor. Obgleich die Landungen umfangreich erprobt worden waren, wurden viele Einheiten in der Normandie verstreut. Die Gegend der Pegasus- und Horsabrücke wurde erfolgreich gegen die Deutschen verteidigt, bis die alliierten Truppen, nachdem die Deutschen viele Gegenangriffe gestartet hatten, am Abend des 6. Juni von Teilen der 3. Britischen Infanteriedivision entlastet wurden.

Major General Gale spricht mit Männern der 5. Fallschirmjägerbrigade einen Tag vor dem D-Day

Am 12. Juni bombardierte die britische Artillerie während des Angriffes auf Bréville selbiges. Dabei traf eine Granate eine Gruppe britischer Offiziere. Der Lieutenant-Colonel (Oberstleutnant) Johnny Johnson wurde getötet und der Brigadier Kindersley und Lord Lovat wurden schwer verletzt.

Von Juni bis August verteidigte die Division erfolgreich die Gegend im Osten des Flusses Orne. Am 2. August 1944 wurde die 6. Britische Luftlandedivision Teil der 1. Alliierten Luftlandearmee. Mitte August nahm die Division am Vorstoß in Richtung Seine teil und kehrte früh im September 1944 ins Vereinigte Königreich zurück, um sich zu erholen und wieder zu sammeln. Die Division hatte 4.000 Männer verloren, die entweder tot, verwundet oder vermisst waren.

Die Schlacht in den Ardennen

Montgomery inspiziert das 8. Fallschirmjägerbatallion der Division am 8. März 1944 in Bulford

Am 16. Dezember 1944 starteten die Deutschen die Ardennenoffensive, einen letzten Angriffsversuch gegen die Alliierten in den Ardennen. Die 6. Britische Luftlandedivision drängte, kurz nachdem sie geholfen hatte, den Angriff abzuwehren, nach Belgien. Die Kämpfe dauerten bei sehr schlechten Wetterbedingungen bis Mitte Januar 1945 an.

Die Überquerung des Rheins

Am 24. März 1945 nahm die Division an der Luftüberquerung des Rheins (Operation Varsity) teil, die einen Tag nach der Überquerung des Rheins durch Bodentruppen (Operation Plunder) stattfand. Allerdings hatten die Deutschen die Division erwartet, was dazu führte, dass die Division schwere Verluste in der Luft und auf dem Boden erlitt. Die Operation war dennoch ein, jedoch teuer erkaufter, Erfolg. Danach stieß die 6. Britische Luftlandedivision Richtung Osten vor, um sich Ende April 1945 mit den Russen in der Nähe der Hafenstadt Wismar zu treffen.

Kriegsende

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Für Teile der Division ging der Krieg jedoch andernorts weiter. Die 5. Fallschirmjägerbrigade wurde im Juli 1945 mit der Absicht, den Rest der Division folgen zu lassen, in den Fernen Osten geschickt, um am Feldzug gegen die Japaner teilzunehmen. Im August 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit den Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki und der Unterzeichnung der japanischen Kapitulation am 2. September.

Nachkriegszeit

Durch das Ende des Krieges kam es nicht mehr zu einem Kampfeinsatz im fernen Osten. Die 5. Brigade tat ihren Dienst noch in Operationen in Malaysia und Singapur, um die japanischen Streitkräfte zu entwaffnen. Danach ging die Brigade nach Java, wo sie blieb, bis 1946 die Königliche Niederländische Armee die Insel erreichte.

Die Division wurde dann nach Palästina verlegt, wo sie für die interne Sicherheit sorgen sollte. Sie verblieb dort bis zum April 1948, als sie aufgelöst wurde. In Palästina kamen insgesamt 58 Männer ums Leben. Weitere 236 Männer wurden während der Stationierung in Palästina verwundet.

Insignia

Das Schulterstück der 6. Britischen Luftlandedivision (sowie das der 1.) wurde vom Major E. Seago erstellt und im Mai 1942 eingeführt. Es bestand aus einem rotbraunen Viereck mit einem himmelblauen geflügeltem Pferd, dem mythischen Pegasus, in der Mitte.

Kommandeure

  • Richard Gale (7. Mai 1943)
  • Eric Bols (8. Dezember 1944)
  • James Cassels (1946)
  • Hugh Stockwell (August 1947)

Verfilmungen

  • Die Rolle der Division während der Operation Tonga wird im Kriegsfilm Der längste Tag von 1962 dargestellt.

Siehe auch

Literatur

  • Christopher Chant: Operation Overlord: Sword Beach and the British 6th Airborne Division,6 June 1944 (Ravelin's Order of Battle S.), Ravelin, 1994, ISBN 1-898994-00-5

Weblinks


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