British Waterways Board

British Waterways Board

British Waterways ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts in Großbritannien und zu 100% in Regierungseigentum. Sie ist zuständig für die Verwaltung und Bewirtschaftung nahezu aller Schifffahrtskanäle sowie einzelner schiffbarer Flüsse und Hafenanlagen in England, Schottland und Wales. British Waterways wurde 1962 unter dem Namen Britisch Waterways Board gegründet.

Mit Stand 2008 war sie für rund 3450 Kilometer Wasserwege zuständig, die zum Teil über 200 Jahre alt sind.[1] Im Gegensatz zu kontinentaleuropäischen Kanälen findet allerdings auf den von British Waterways bewirtschafteten Wasserstraßen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nahezu keinerlei Frachtschifffahrt mehr statt, sondern fast ausschließlich Freizeitschifffahrt mit sog. Narrowboats.

British Waterways: Behördenfahrzeug (Ford E83W Van) vor der ehemaligen Kanalmeisterei in der Schleusenstaffel bei Hatton, Grand-Union-Kanal
British Waterways: Behördenfahrzeug (Landrover) vor der Kanalmeisterei bei der Stewponey Lock, Staffordshire-und-Worcestershire-Kanal

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Verstaatlichung der Kanäle im 20. Jahrhundert

Nachdem der Frachtverkehr auf den beinahe ausschließlich von Privatfirmen betriebenen britischen Kanälen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund zunehmender Konkurrenz durch den Straßengüterverkehr dramatisch abgenommen hatte, wurde 1948 nahezu das komplette Kanalnetz sowie die meisten sonstigen Binnenwasserstraßen zusammen mit der Eisenbahn verstaatlicht und einer Behörde namens British Transport Commission unterstellt.

Der Transport Act 1962

Durch den Transport Act 1962 wurde die British Transport Commission im Jahre 1963 wieder aufgelöst, und das ein Jahr zuvor eigens zu diesem Zweck gegründete British Waterways Board übernahm die Zuständigkeit für die Wasserstraßen. Ein sehr strenger Winter in diesem Jahr führte dazu, dass weite Teile des Kanalsystems wochenlang zugefroren blieben und nicht benutzbar waren. Dies war mit ein Grund dafür, dass das British Waterways Board den kommerziellen Verkehr auf den sog. Narrowboat-Kanälen formell für beendet erklärte. Zu diesem Zeitpunkt war die nutzbare Länge des Kanalnetzes bereits auf etwa die Hälfte des Standes im frühen 19. Jahrhundert geschrumpft.

British Waterways: restauriertes "British Waterways Transport"-Narrowboat auf dem Birmingham-und-Fazeley-Kanal, Oktober 2008

Der Transport Act 1968

Im Rahmen des Transport Act 1968 wurden die noch verbliebenen Wasserwege in drei Kategorien eingeteilt:

  • Commercial - Wasserwege, auf denen ein kommerzieller Verkehr noch möglich schien
  • Cruising - Wasserwege, die zur Nutzung für Freizeitzwecke (Befahren mit Privatbooten, Angeln, etc.) geeignet waren
  • Remainder - Wasserwege, die weder kommerziell noch für Freizeitzwecke nutzbar erschienen.

British Waterways wurde durch den Transport Act dazu verpflichtet, als Commercial und Cruising eingestufte Wasserwege für den jeweiligen Verwendungszweck zu erhalten. Allerdings mit so geringen Kosten wie möglich. Als Remainder eingestufte Wasserwege mussten hingegen nicht in einem befahrbaren Zustand gehalten werden, sie durften auch geschlossen werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.britishwaterways.co.uk/media/documents/Annual_Report_and_Accounts_2007-08.pdf

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