- Brodwolf
-
Jürgen Brodwolf (* 14. März 1932 in Dübendorf bei Zürich) ist ein in der Schweiz gebürtiger Bildhauer und Objektkünstler, wohnhaft in Kandern.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Brodwolf bildete sich 1948 zum Zeichnerlithographen an der Kunstgewerbeschule in Bern aus. Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1953 hielt er sich in Paris auf und übte sich autodidaktisch in der Malerei. 1955 erhielt er ein Eidgenössisches Kunststipendium für Malerei, ließ sich in Vogelbach im Südschwarzwald nieder und betätigte sich als Fresko-Restaurator und Glasmaler. Ein Stipendium an der Akademie der Künste in Berlin erhielt er im Jahre 1968, eine Professur an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim im Jahre 1976 und 1982 eine Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, die er bis 1994 inne hatte.
Werk
Brodwolf wuchs ohne Geschwister in einer unberührten Naturlandschaft auf, und verschiedene Naturgegenstände wie Zweige, Moos, Schwemmholz regten die reiche kindliche Phantasie früh zu figürlichem und szenischem Gestalten an. Der Bezug zu archaischen Kindheitseindrücken und archetypischen Idolen setzt sich bis in seine reifen Werke fort. Bekannt sind seine "Tubenfiguren", die durch den Anblick einer ausgedrückten und eigentümlich verformten, figürlich anmutenden Farbtube im Malatelier ausgelöst wurden.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1970: Förderpreis der Reinhold-Schneider-Stiftung Freiburg
- 1975: Kunstpreis der Böttcherstraße Bremen
- 1981: Hans-Thoma Staatspreis
- 1986: Kunstpreis der Stadt Darmstadt
- 1989: Kunstpreis der Stadt Stuttgart
- 1995: Kunstpreis der Künstler, Düsseldorf
Ausstellungen (Auswahl)
- 1977: documenta 6, Kassel
- 1982: Biennale von Venedig, Venedig
- 1990: Martin-Gropius-Bau, Berlin
- 1991: Museum für Zeitgenössische Kunst, Oslo
- 1995: Gaswerkhallen, Amsterdam
- 1998: First Int. Ink Painting Biennal of Shenzhen, China
- 2001: Staatsgalerie Stuttgart
- 2003: 6. Esposizione Int. di Sculture e Installazione, Venedig-Lido
Stiftung
Am 29. August 2005 wurde die Jürgen-Brodwolf-Stiftung gegründet. Sie hat ihren Sitz im Atelierhaus des Künstlers, einem Gebäude aus dem 16. Jh. (Verweserei des einstigen Eisenwerkes) und ehemaligem Kranken- und Altenheim der Stadt Kandern. Die Räumlichkeiten beinhalten neben einer Sammlung von Arbeiten befreundeter Künstler auch einen Teil des Lebenswerkes von Brodwolf und sollen später in ein Museum umgewandelt werden.
Literatur
- Belinda Grace Gardner: "Das letzte Bildnis der Meret Oppenheim" - zum 75. Geburtstag von Jürgen Brodwolf; Katalogtext zur Ausstellung in der Galerie Levy, Hamburg 2007
- Peter Martens (Hrsg.): Markgräfler Kulturführer, Obereggenen 2007
- Peter Martens (Hrsg.): Markgräflerland Künstlerland - la région des artistes: entre Fribourg et Bâle, Schliengen 2005
- Wieland Schmied: GegenwartEwigkeit. Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Martin-Gropius-Bau, Berlin 7. April bis 24. Juni 1990, Edition Cantz, Stuttgart 1990; ISBN 3-89322-179-4
- Jürgen Brodwolf und Peter Härtling: Zwanzig Transparentblätter / Fünfzehn Gedichte, Radius, Stuttgart 1989
- Jürgen Brodwolf und Robert Creeley: Ränder. Offsetlithografien und Gedichte, Verlag Thomas Reche, Neumarkt 2004
- Manfred Osten: Im Kerngehäuse Gedichte. Wortwandlungen von Jürgen Brodwolf. Hamburg: Verlag St. Gertrude 2008 ISBN 3-935855-12-5
Weblinks
Personendaten NAME Brodwolf, Jürgen KURZBESCHREIBUNG deutsch-schweizerischer Bildhauer GEBURTSDATUM 14. März 1932 GEBURTSORT Dübendorf
Wikimedia Foundation.