Bror von Blixen

Bror von Blixen
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Bror von Blixen-Finecke (* 25. Juli 1886; † 3. Mai 1946) war ein schwedischer Baron, einer der bestbezahlten Großwildjäger in Kenia bzw. in Britisch-Ostafrika, literarisches Vorbild für Ernest Hemingway und von 1914 bis 1925 Ehemann von Karen Blixen, der bekannten dänischen Autorin und Farmerin in Kenia. Im Film Jenseits von Afrika wird er von Klaus Maria Brandauer dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Leben in Schweden

Bror wurde in Palais Näsbyholm in Südschweden geboren. Er war der Sohn von Baron Frederik von Blixen-Finecke und seiner Frau Clara von Blixen-Finecke und Zwillingsbruder von Hans von Blixen-Finecke. Clara war die Schwester des größten dänischen Landbesitzers, des Grafen Mogens Frijs, eigentlich Mogens Krag-Juel-Vind-Frijs von Schloss Frijsenborg. Clara gebar Frederik sieben Kinder. Mogens´ Mutter wiederum war die Tante mütterlichseits von Wilhelm Dinesen. Oder anders: Brors Mutter und Karen Dinesens Vater waren Cousine und Cousin. Die Kinder kannten sich von frühauf.

Bror und Hans besuchten gemeinsam die Schule in Lund, lebten erst bei einer Familie, dann zusammen in einem kleinen Apartment. Beide waren schon damals groß im Geldausgeben. Die Zeugnisnoten entsprachen nicht den exzellenten Noten, die beide in Trinken, Tanzen und Feiern hatten. Hans beendete die Schule und trat in die Kavallerie ein. Karens Liebe galt nicht Bror, sondern seinem ebenso charmanten Zwillingsbruder Hans, in den sie sich 1909 ebenso hoffnungs- wie erfolglos verliebt hatte.

Bror schaffte mit Mühe das landwirtschaftliche College in Alnarp und verwaltete eine kleinere Farm namens Stjerneholm recht kläglich. Er fand so ein Leben frustrierend. Zum Gram der Eltern ging Bror nicht zur Armee. Stattdessen verliebte er sich in die 17-jährige Prinzessin Margareta, die Tochter von Fürst Carl und Nichte von König Gustaf VI. Doch die gab ihm einen Korb und heiratet Prinz Axel von Dänemark. Bror und Karen konnten also beide ihre Liebe nicht erreichen. In diese Situation kam der mütterliche Onkel von Bror und Karen, Mogens Frijs, zu einem Besuch aus Kenia, wo er am Naivashasee eine Farm hatte. Seine glühenden Berichte über das Leben in Kenia entzündete bei den beiden die Idee, Europa zu verlassen.

Der Baron wurde von der Bürgerlichen Karen Blixen also nicht aus Liebe geheiratet, auch nicht um einen Titel zu erhaschen, sondern um mit ihm gemeinsam aus der Enge Dänemarks entfliehen zu können. Am 23. Dezember 1912 verlobten sich Bror und Karen.

Mit Karen Blixen nach Kenia

Die beiden Verlobten beschlossen gemeinsam nach Kenia auszuwandern und eine Milchfarm bei Nairobi zu eröffnen. Die bürgerliche Familie von Karen, Dinesen, finanzierte das Projekt weitgehend. Zu Beginn steckte auch die Familie von Bror etwas Geld in das Projekt. Bror fuhr als erster nach Kenia und kauft die mit 800 Hektar relativ kleine Mbagathi-Farm am Fuße der Ngong-Berge südlich von Nairobi, in der heute von Mama Ngina eine Milchfarm betrieben wird. In diesem alten Farmhaus, das von Denys Finch Hatton entworfen worden war, wurden 1985 viele Szenen für den Film Jenseits von Afrika gedreht. Im Dezember 1913 kam Karen mit dem Schiff von Neapel nach Mombasa, wo Bror sie abholte und sie gleich heirateten. Auf dem Schiff hatte Karen den späteren Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Paul von Lettow-Vorbeck, kennengelernt und mit ihm die Lieferung von mehreren Pferden vereinbart, einen Plan, den der Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 5. August 1914 durchkreuzte. Er war am 14. Januar 1914 in Mombasa ihr Trauzeuge, bevor er mit dem Schiff weiter in die deutsche Kolonie fuhr.

Mit Karen Blixen in Kenia

Als Karen und Bror die neue Farm erreichten, musste sie feststellen, dass ihr Mann keine Milch- sondern eine Kaffeefarm gekauft hatte. Zu dieser Zeit galt es noch als unmöglich, in der Höhe von etwa 1700 m Kaffee anzubauen. Bror zeigte auch kein großes Interesse an der Farmarbeit, sondern gab sich lieber dem Großwildjagen und den damit verbundenen Safaris hin. Ähnlich wie sein späterer "Nachfolger" Denys Finch Hatton war Bror ein äußerst charmanter, witziger und liebenswerter Mann. Er war auch ein hingebungsvoller Krankenpfleger und guter Masseur, wenn Karen krank war (sie hat davon in ihren vielen Briefen an die Familie in Dänemark immer wieder berichtet). Diese Eigenschaften führten aber auch dazu, dass er ein klassischer "womanizer" war. Man erzählt sich, dass er auf seinen Safaris, die er später führte, immer ein Doppelklappbett dabei hatte, um den Ansturm der weiblichen Safarigäste in geordnete Bahnen lenken zu können. Große Wirkung hatte er auf seinen Safaris auch auf die Maassai-Frauen, wo er sich wohl 1915 auch die Syphilis holte und seine Frau Karen ansteckte.

Karen fuhr 1915 zur Behandlung mit dem soeben entdeckten Arsphenamin nach Dänemark, sie litt ihr Leben lang unter Dauer-Schmerzen als Nachfolge der Infektion. Bror fuhr ihr nach und sie kamen beide 1916 zurück. Sie gründeten abermals mit dem Geld der Dinesens die "Karen Coffee Corporation", vergrößerten Mbagathi auf 2.200 Hektar und kaufen eine zweite - gleichgroße - Farm in den White Highlands. 1917 zogen die Blixens in ein größeres Haus auf ihrem Grund und Boden um, nach Mbogani, wo heute das Karen-Blixen-Museum untergebracht ist. Am 5. April 1918 lernte Karen den Großwildjäger Denys Finch Hatton kennen. 1919 ging sie erneut für mehr als ein Jahr zur medizinischen Behandlung nach Dänemark. Zurück in Kenia trennte sie sich 1921 von Bror, der als Manager der Farm entlassen wurde. Mit Hilfe ihres Bruders Thomas Dinesen (1892-1979) übernahm Karen mit großem Mut das Management der Kaffeefarm. 1922 hatte sie eine Fehlgeburt von Denys. 1923 brannte die Kaffeerösterei vollständig nieder und Thomas kehrte nach Dänemark zurück. Nun war sie völlig allein auf sich gestellt, denn Bror war ständig unterwegs. Ab 1924 begann Denys in Mbogani bei Karen zu übernachten, wenn er meist unerwartet nach Nairobi zurückkehrte. Im Januar 1925 wurde die Scheidung zwischen Bror und Karen ausgesprochen.

Mit Cockie als Großwildjäger in Tanganjika

1927 gründete Bror oder „Blix“, wie er unter den Jägern genannt wurde, mit Philip Percival und Jeff Manley ein Safari-Unternehmen, die „Tanganyika Guides Ltd.“ Philip Percival war die Vorlage für den Pop in Hemingways „The Green Hills of Africa“. Bror arbeitete in Tanganjika, Philip in Kenia. In den Folgejahren unternahm Bror zahlreiche Safaris in ganz Ostafrika, aber auch bis in Belgisch-Kongo hinein.

Im gleichen Jahr organisierte Bror für seinen ersten Safari-Kunden "Dick" Richard Cooper zum Ngorongoro-Krater eine dreimonatige Safari in Tanganjika. Cooper war selbst ein Jäger, drehte auf dieser Safari aber Tierfilme und beschloss dann im Land zu bleiben. Südlich des Manyara-See kaufte er bei Magara ein Stück Land, die Singu-Farm.

Bror hatte mittlerweile seine zweite Frau Cockie Birkbeck, eigentlich: Jacqueline, kennengelernt, der er trotz seiner gut bezahlten Arbeit kein regelmäßiges Auskommen garantieren konnte. Cockie war ein äußerst lebenslustiger, fröhlicher Mensch, und auch sehr unabhängig. Cooper wusste von den finanziellen Schwierigkeiten und bot dem Paar auf ihrem Hochzeitsfest zurück in Kenia an, für 800 Pfund im Jahr seine Farm Babati in Tanganjika zu managen und dort Kaffee anzubauen. Sie nahmen an. Es wurde für das junge Paar ein sehr schweres Leben. Für Cockie waren es trotzdem die glücklichsten Jahre ihres Lebens.

Blix machte auch als Automobilist Karriere. Es gelang ihm 1928 mit Sir Charles Markham, dem Vater von Beryl Markham, als erster mit einem amerikanischen Allrad-Serienwagen vom Typ „International“ in 15 Tagen die Sahara von Süd nach Nord zu durchqueren, 2.818 Meilen von Kano in Nigeria nach Algier. Beinahe verdurstet, empfing Cockie anlässlich einer Feier im Ritz in Paris ihren Bror in einem völlig verdreckten Wagen. Die beiden fuhren weiter nach Schweden, wo sie heirateten und eine ausgedehnte Hochzeitsreise machten. Der dabei benutzte standesgemäße silberne Rolls-Royce war eine Leihgabe von Mello Versluys, dem nächsten Nachbarn der Babati-Farm.

Neben der harten Arbeit unterhielt Cockie auf Babati eine kleine Bar für die Freunde und Nachbarn, den „Fig tree club“, den ihr eine amerikanische Freundin gesponsert hatte. Dieser Club bestand aber nicht nur aus einer Bar, sondern aus einem Restaurant, drei kleinen Wohnhäusern, einem Laden und einem Postamt. Cockie stellte für den Club einen Manager ein. Der Club wurde zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Region.

Auf Safari mit dem Prince of Wales

Im November 1928 hatte Karen Blixen Edward, den Prince of Wales, den späteren britischen König Eduard VIII. (1936-37), in ihrem Haus zu Gast und lud Bror dazu ein. Denys Finch Hatton forderte Bror dazu auf, den Prinzen auf der Safari als Jäger zu begleiten. Er wusste, dass Bror der beste Löwenjäger war, und der Prinz wollte unbedingt einen Löwen als Jagdtrophäe. Bror nahm an. Darüber war Karen sehr verärgert.

Die Jagdgesellschaft, zu der auch der Bruder Edwards, Prinz Henry, Duke of Gloucester, zählte, traf sich am 17. November in Arusha, wo ein Stadtfest zu Ehren des Prinzen über die Bühne ging. Denys Finch Hatton verkrachte sich mit Cockie, die erbost in der Nacht nach Hause fuhr. Die Safari besuchte dann am nächsten Tag doch noch überraschend Cockie auf Babati. Cockie war völlig unvorbereitet und konnte dem Prinzen nur Spiegeleier anbieten. Nach dem Essen nahm der Prinz Bror beiseite und riet ihm, seine Frau nicht in so einer Bruchbude und solchen Verhältnissen wohnen zu lassen. Bror schrieb später, er sei vom Ton der Stimme sehr beschämt gewesen und habe still beschlossen, das zu ändern. In der Tat änderte sich die Wohnsituation für Cockie bald.

Der Prinz bekam / schoss seinen Löwen. Abends spielte der sympathische und gänzlich uneitle Prinz gern auf seinem Akkordeon. Er war der erste am Morgen und der letzte in der Nacht. Ein Telegramm, das die Krankheit seines Vaters Georg V. meldete, ließ den Prinzen nach einem Farewell-Dinner bei den Blixens auf Babati heimkehren. Cockie erhielt bald darauf die versprochene Eismaschine – bloß fehlt noch der elektrische Strom.

Im Winter 1930 kam Edward zu seiner zweiten Safari. Der Gouverneur Sir Edward Grigg und wieder die beiden „White hunters“, wie diese Spezies auch genannt wurde, Bror und Denys Finch Hatton, holten den Prinzen und seine Entourage vom Schiff in Mombasa ab. Die Schmalspurbahn der Ugandan Railways brachte sie bis Voi, von wo aus sie (ohne den Gouverneur) in das Jagdlager zogen. Diesmal wollte der Prinz einen Elefanten schießen, doch das Jagdglück war ihm nicht hold. Ein Fehltritt des Prinzen: ein unglücklich knackender Zweig vertrieb einen riesigen Elefanten und der Prinz ging leer aus. Bror hielt den Prinzen nach dieser Safari für einen der härtesten Jäger, vielleicht den härtesten.

Ehe mit Eva

Im Mai 1931 stürzte Denys Finch Hatton mit dem Flugzeug bei Voi ab. Im November des gleichen Jahres flog Cockie nach England. Brors Interesse wendete sich Beryl Markham zu; ob sie nur ein Techtelmechtel, sondern auch eine Liaison hatten, ist nicht sicher. Im August 1932 flog Cockie wieder nach England, weil ihre Mutter erkrankt war.

Der Ruf des adligen Großwildjägers war um die ganze Welt gegangen, und nun tauchten auch weibliche Gestalten auf, die ihr Wild zu erlegen trachteten. Eine von ihnen war die langbeinige, attraktive Blondine Eva Dickson aus Schweden, die einen Tag, bevor Cockie aus England zurückkam, im eigenen Wagen mit einer Freundin von Daressalam kommend in Babati vorfuhr - und blieb. Als Bror Cockie am Flughafen mit Eva abholte, stellte die ihn sofort vor die Wahl: sie oder ich! Bror entschied sich für Eva. Cockie trennte sich daraufhin von Bror, worüber sie später schrieb: „Ich habe nie etwas bereut – außer Bror verlassen zu haben. Er war die Liebe meines Lebens.“

Eva wurde Brors dritte Frau. 1934 flogen Dick Cooper und Bror nach Palm Beach, wo die Jacht „Pilar“ lag und auf die Bahamas, um Ernest Hemingway zu besuchen. Eva stieß zu ihnen. Es existieren keine Papiere, aber es scheint, als haben Bror und Eva später auf dieser Reise in New York geheiratet.

Eva hatte viel gewagt und oft gewonnen. Sie war eine höchst zupackende und kreative Frau. Da die Rally Monte Carlo für Frauen nicht zugelassen war, versteckte sie sich hinter einem mächtigen Schnauzer und nahm einfach als „Mann“ an der Rally teil. Von Nairobi aus durchquerte sie einer Wette um eine Flasche Champagner wegen auf derselben Route wie Bror und Markham in 30 Tagen als erste Frau und in einem normalen Auto, einem Chevrolet, mit ihrem Diener Hassan die Sahara.

Bror kam immer seltener nach Babati. Er war ständig auf Safari. 1933 war Eva in Europa. Nach ihrer Rückkehr organisierte Bror ihr eine Reise zum Baringo-See.

Mit Hemingway auf Safari

1934 war Ernest Hemingway mit Philip Percival auf Safari gewesen. Dick Cooper hatte Hemingway auf Cuba durch die 24-jährige Jane Mason, Hemingways Geliebte, kennengelernt und war nun sein Gastgeber. Hemingway schloss sich „Blix“ zu einem Fisch-Trip nach Malindi an die Küste von Kenia an. Hier fing Hemingway einen riesigen Segelfisch.

Es gilt als gesichert, dass Blix und Philip Percival gemeinsam die Vorlage für Ernest Hemingways Robert Wilson, den weißen Jäger in der Kurzgeschichte „The Short Happy Life of Francis Macomber“, Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber, darstellen. Blix war mehr der Charakter, Philip das Äußere. Philip war es auch, der Hemingway die Geschichte eines Nachts am Feuer erzählt hatte.

Hemingway legte Wert auf das literarische Urteil Brors, schickte er ihm doch das Manuskript von „The Green Hills of Africa“ (Die grünen Hügel Afrikas). Schließlich war Bror mit seinem Buch „Nyama“ (Kisuaheli für: Fleisch) auch Schriftsteller geworden.

Jane Mason wollte nun auch Afrika allein erleben und heuerte 1935 Blix für eine eigene Safari in Tanganjika an. Unter ihren zahlreichen Trophäen, die sie schoss, befand sich auch Dick Cooper, den sie aber schon früher auf einer Überfahrt von New York nach London kennengelernt hatte. Cooper war sehr in sie verliebt und schickte ihr zahlreiche Jagdtrophäen. Das Ende der Affäre des braven Colonel Cooper mit der blauäugigen Schönheit kam durch das Ertrinken Coopers im nahen Manyara-See.

Krisenjahre mit Eva

1935 besuchten Bror und Eva Kaiser Haile Selassie im damaligen Abessinien, heute Äthiopien. Der empfing sie warmherzig, musste dann aber vor den anrückenden italienischen Truppen aus dem Land fliehen. Zwei Maulesel brachten sie nach Kenia zurück. 1936 flog Blix mit Beryl Markham in ihrer Leopard Moth nach England. Beim Zwischenstopp in Paris feierten sie mit Hemingway, der gerade aus dem spanischen Bürgerkrieg herüber geflogen war, im Ritz. Eva wurde zunehmend eifersüchtig auf Beryl, begann zu kämpfen. Sie flog als Navigatorin mit einem schwedischen Flieger. Im Juli 1936 flog sie mit dem Zeppelin „Hindenburg“ von Frankfurt nach Lakehurst. Sie hatte selbst Affären und war sich nicht sicher, ob sie zu Bror zurückkehren wollte. Beryl startete zu ihrem Rekordflug: als erste Frau überquerte sie allein den Atlantik von Ost nach West. 1937 trafen sich Bror und Eva in Europa. Eva plante mit der Hilfe von Sven Hedin Asien per Auto zu durchqueren. Der Plan scheiterte. Eva kam 1937 bei einem Autounfall in Indien ums Leben.

Zu der Zeit lebte Cockie mit dem Architekten Jan Hoogterp verheiratet in Johannesburg. Die Zeitungen verwechselten die beiden Baronessen und Cockies Tod wurde in den Zeitungen gemeldet. Als die Verwechselung aufflog, versprach der Chefredakteur einen „Rückruf“ zu drucken, den Cockie selbst texten konnte. Am Telefon gab sie den Text durch: „Misses Hoogterp möchte kundtun, dass sie bisher noch nicht in ihrem Sarg gevögelt (screwed) wurde!“

Out of Kenya

Bror unternahm auch des Geldes wegen noch zahlreiche Safaris, oft mit alten Kunden, die längst zu Freunden geworden waren, aber auch mit Familienmitgliedern. Brors Jagdgäste gehörten zur wohlhabenden Gesellschaft, anders hätte man sich so teure Safaris auch nicht leisten können. Auch der deutsche Flieger Ernst Udet hatte mit Blix gejagt. In Tanganjika kauften die Deutschen wieder Land auf und erhielten Einfluss. 1938 verließ Bror Kenia für immer. Einer von Blix' Gästen betrieb auf der Insel Gardiner’s Island vor New York einen Park, den er zu einem Vogel- und Sportpark ausbauen wollte. Hier arbeitete Bror kurz, aber erfolgreich. Als 1939 der Zweiten Weltkrieg ausbrach und die Rote Armee in Finnland einmarschierte, waren die Schweden höchst alarmiert. Bekannte Schweden sammelten mit Bror in den USA Geld, um in Finnland ein amerikanisches Armee-Hospital zu errichten. Im Februar 1940 hatte die Gruppe genügend Geld, Freiwillige und Ausrüstung beieinander. Ein schwedisches Schiff, die SS Drottningholm, brachte alles nach Bergen in Norwegen. Bror hatte das Kommando über die Ladung. Nach der Ankunft wurde alles ausgeladen, aber der Weitertransport gelang nicht, da die Deutschen in Norwegen einmarschierten. Bror lenkte die Ausrüstung nach Schweden um, von wo sie über die nördliche Grenze nach Norwegen gebracht wurde. Lange konnte es nicht arbeiten und Bror holte es ins neutrale Schweden zurück, wo es funktionslos verblieb. Bror bezog ein Haus auf Nasbyholm. Sein Ruf als Großwildjäger brachte ihm zahllose Einladungen auf Jagden und Gesellschaften. Auf einem Urlaub in Falsterbo lernte Bror seine letzte Liebe kennen, Ruth, die er „Lilla Mor“ (kleine Mutter) oder einfach „Mor“ zu nennen pflegte. In ihrem Haus, ganz in der Nähe von Nasbyholm, schrieb er sein zweites Buch „The Africa Letters“.

Ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, am 3. Mai 1946, starb Bror bei einem Autounfall auf eisiger Straße. Er konnte noch verhindern, dass Mor dabei durch die Windschutzscheibe flog.

Werke

  • Nyama, (auch antiquarisch derzeit nicht erhältlich, Weiteres nicht bekannt)
  • African Hunter, Cassell & Company, London, 1937. (Britische Erstausgabe in Englisch, mit Zeichnungen)
  • African Hunter, St. Martin's Press, New York, 1986 (ISBN 0-312-00959-3; dt. Unvergessenes Afrika. Jagderinnerungen und Lebensabenteuer, Sulzberg/Allgäu 2004, ISBN 3-925456-48-1)
  • The Africa Letters. St. Martin's Press, New York, 1988; mit einem Vorwort von G. F. V. Kleen (ISBN 0-312-01468-6; dt. Jagdbriefe aus Ostafrika, Sulzberg/Allgäu 2005, ISBN 3-925456-52-X oder ISBN 3-925456-53-8)

Literatur

  • Ulf Aschan: The Man whom Women Loved. The Life of Bror Blixen. St. Martin's Press, New York, 1987, ISBN 0-312-00064-2
  • Ulf Aschan: Baron Blixen. Ett porträtt av Baron Bror von Blixen-Finecke. Wiken, Höganäs, 1986, ISBN 91-7024-332-8
  • Lennart Hagerfors: Der Traum vom Ngong. Ein Roman über Bror Blixen (Originaltitel: Drömmen om Ngong). Deutsch von Ursula Gunsilius. Hinstorff, Rostock 2002, 271 S., ISBN 3-356-00931-1

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