- A Hard Day's Night
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The Beatles – A Hard Day’s Night Veröffentlichung 10. Juli 1964
Label Format(e) Genre(s) Anzahl der Titel 13
Laufzeit 30:28 min
Besetzung Produktion Studio(s) Chronik With the Beatles
(1963)A Hard Day’s Night Beatles for Sale
(1964)A Hard Day’s Night ist der Titel des dritten Albums der Beatles. Es erschien als Soundtrack des gleichnamigen Beatles-Films (deutscher Kinotitel: Yeah Yeah Yeah). In Großbritannien wurde das Album am 10. Juli 1964 veröffentlicht.
Bereits am 26. Juni 1964 war ein Soundtrack gleichen Namens in den USA von United Artists auf den Markt gebracht worden, das in der Zusammenstellung der Stücke von der britischen Version abwich.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Dem Album war der Wunsch der United Artists vorangegangen, einen Spielfilm mit den Beatles zu produzieren. Filme mit Musikern waren in jener Zeit üblich und wurden in der Regel mit geringem Budget produziert, um von der Popularität der jeweiligen Künstler zu profitieren. Im Falle der Beatles bestand das Interesse seitens United Artists weniger am Einspielergebnis des Spielfilms als an der Vermarktung des Soundtracks, denn Capitol Records besaß in Nordamerika nicht die Rechte an möglichen Filmsoundtracks der Beatles.[1]
Nachdem eine Einigung zwischen dem Management der Beatles und United Artists zustande gekommen war, galt es für John Lennon und Paul McCartney neue Stücke für den Spielfilm zu komponieren. Für das britische Album mussten die Lieder, die im Film verwendet werden sollten, möglichst vor Beginn der Dreharbeiten am 2. März 1964 fertig sein. Die restlichen Stücke, die das Album komplettieren würden, wurden nach Ende der Dreharbeiten aufgenommen.[2]
Das britische Album
Vorbemerkungen
Das besondere an A Hard Day’s Night ist, dass auf dieser LP zum ersten Mal nur Eigenkompositionen des Songwriter-Teams Lennon/McCartney zu finden sind. Dabei war John Lennon im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Alben der Beatles deutlich der dominierende Partner. Zehn der dreizehn Stücke des Albums – inklusive des Titelsongs – stammten hauptsächlich von ihm. Eine weitere Besonderheit ist, dass Ringo Starr keinen Gesangsbeitrag ablieferte. Ein – den Klang des Albums stark prägendes – Element war George Harrisons zwölfsaitige E-Gitarre „Rickenbacker 360-12“, die bei den meisten der Stücke zum Einsatz kam und auf der auch der prägnante Anfangsakkord des Titelsongs gespielt wurde.[3] Bei den Aufnahmen für das Album nutzen die Beatles erstmals Vierspurrekorder, was eine bessere Klangqualität ermöglichte.
Die Lieder
Can’t Buy Me Love, das erste Lied, das seinen Weg in den Spielfilm fand, war bereits am 20. März 1964 als Single veröffentlicht worden. Aufgenommen wurde der Titel größtenteils am 29. Januar 1964 in den Pathé Marconi Studios in Paris. Es war das erste und einzige Mal, dass die Beatles außerhalb von Großbritannien Aufnahmen machten. Can’t Buy Me Love war erst kurz vor der Aufnahme von Paul McCartney im Hôtel George-V in Paris komponiert worden. Den letzten Feinschliff erhielt das Stück allerdings am 21. Februar 1964 in den Abbey Road Studios, wo auch die restlichen Musikaufnahmen für das Album stattfanden. Harrison setzte für das Solo seine neue zwölfsaitige Rickenbacker-Gitarre ein. Ebenfalls am 25. Februar 1964 wurde die Lennon-Komposition You Can’t Do That aufgenommen, die als B-Seite von Can’t Buy Me Love erstmals veröffentlicht wurde und einen Platz auf der B-Seite des Albums erhielt.
Am 26. Februar 1964 wurde John Lennons Komposition I Should Have Known Better aufgenommen. Lennon setzte als besonderes Element, wie bei einigen frühen Stücken der Beatles, eine Mundharmonika ein. Das Lied ist während einer Szene zu sehen, die die Beatles in einem Gepäckwagen eines Zugs zeigt.
Am folgenden Tag stand zunächst ein weiterer Versuch die McCartney-Komposition And I Love Her aufzunehmen auf dem Programm. Zwei vorangegangene Sessions am 25. und 26. Februar 1964 hatten kein zufriedenstellendes Ergebnis erbracht. Die Beatles hatten zunächst ein eher rockiges Arrangement für das Lied probiert, entschieden sich dann für eine sanftere Instrumentierung mit akustischen Gitarren und Bongos anstelle des Schlagzeugs. Mit dieser Variante waren sie am 27. Februar erfolgreich und konnten anschließend zwei weitere Lieder in Angriff nehmen, die beide größtenteils von John Lennon stammten. Das schnelle, von Lennon, McCartney und Harrison gemeinsam gesungene Tell Me Why und die Ballade If I Fell, die von Lennon und McCartney gesungen wurde.
Am 1. März 1964 entstand die Aufnahme von I’m Happy Just to Dance with You, das John Lennon für George Harrison geschrieben hatte.
Bis kurz vor Ende der Dreharbeiten hatte der Spielfilm keinen Namen. Der merkwürdige Originaltitel des Films stammt angeblich von Ringo Starr, der bekannt war für seine verdrehten Kommentare. So soll er während der Dreharbeiten erschöpft gestöhnt haben: „That’s a hard day…“, als er aus dem Fenster schaute, sah er, dass es schon dunkel war und fügte noch dazu „… night“.[4] Ob der Satz wirklich während der Dreharbeiten ausgesprochen wurde, ist unklar, da John Lennon ihn bereits in seinem ersten Buch In seiner eigenen Schreibe (In His Own Write) verwendete.[5] Auf jeden Fall schien die Aussage die Stimmung des Spielfilms perfekt zu beschreiben und am 13. April 1964 wurde der Titel des Films der Presse offiziell bekannt gegeben. Es galt nun für Lennon und McCartney, einen passenden Titelsong zu schreiben. Am 16. Juli 1964 fanden sich die Beatles im Studio ein und begannen mit den Aufnahmen für das Lied A Hard Day’s Night. Den Gesang teilten sich John Lennon und Paul McCartney. Besonders markant war der Anfangsakkord, der von George Harrison auf seiner zwölfsaitigen Rickenbacker-Gitarre gespielt wurde.
Die Dreharbeiten für den Film dauerten bis zum 24. April 1964. Nach einem kurzen Urlaub begannen die Beatles damit, sich um die fehlenden Lieder für das Album zu kümmern. Am 1. Juni 1964 wurde Lennons I’ll Cry Instead aufgenommen. Am nächsten Tag folgten Aufnahmen für zwei weitere Lennon-Kompositionen Any Time at All und When I Get Home und das von McCartney stammende Things We Said Today.
Am 10. Juli 1964, vier Tage nach der Premiere des Spielfilms, wurde in Großbritannien das Album A Hard Day’s Night veröffentlicht.
Titelliste
Seite A
- 1. A Hard Day’s Night
- 2. I Should Have Known Better
- 3. If I Fell
- 4. I’m Happy Just to Dance with You
- 5. And I Love Her
- 6. Tell Me Why
- Can’t Buy Me Love 7.
Seite B
- 8. Any Time at All
- 9. I’ll Cry Instead
- 10. Things We Said Today
- 11. When I Get Home
- 12. You Can’t Do That
- 13. I’ll Be Back
Singles und EPs
Zeitgleich mit dem Album erschien am 10. Juli 1964 die siebte Single der Beatles mit dem Titelstück zum Spielfilm der Beatles. A Hard Day’s Night (B-Seite Things We Said Today) übernahm sofort den Spitzenplatz der britischen Hitparade. In kurzem Abstand veröffentlichte die EMI zwei EPs, die auf Titel des Albums zurückgriff. Am 5. November 1964 erschien Extracts from the Film „A Hard Day’s Night“, die dem Namen entsprechend vier Lieder der A-Seite des Albums enthielt. Zwei Tage später erschien Extracts from the Album „A Hard Day’s Night“ mit vier Liedern der B-Seite. Die intensive Vermarktung desselben Materials war weitaus weniger erfolgreich, als bei früheren EPs der Beatles. Beide EPs kamen nicht in die Top 30.
Hitparadenplatzierung
Das Album stieg am 15. Juli 1964 direkt auf Platz 1 der britischen Hitparade ein und hielt diese Position für 21 Wochen, bevor es vom Nachfolgealbum Beatles for Sale abgelöst wurde. Für das Album lagen in Großbritannien Vorbestellungen in Höhe von 250.000 Einheiten vor.[6]
Literatur
- Andy Babiuk: Beatles Gear. All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio. ISBN 0-8793-0662-9
- The Beatles: The Beatles Anthology. ISBN 3-550-07132-9
- Mark Lewisohn: The Complete Beatles Recording Sessions: The Official Story of the Abbey Road Years. ISBN 0-600-61207-4
- Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle. ISBN 0-6006-1001-2
- Bruce Spizer: The Beatles' Story on Capitol Records, Part Two: The Albums. ISBN 0-9662-6492-4
- Neville Stannard: The Long & Winding Road. A History of the Beatles on Record. ISBN 0-9070-8096-0
- Steve Turner: A Hard Day’s Write: The Stories Behind Every Beatles Song. ISBN 0-0608-4409-4
Weblinks
- Kritik im All Music Guide (Britisches Album)
- Kritik im All Music Guide (United Artist Soundtrack)
- Liedtexte und Plattencover im LyricWiki
Einzelnachweise
- ↑ Bruce Spizer: The Beatles' Story on Capitol Records, Part Two: The Albums, S. 37f
- ↑ Mark Lewisohn: The Complete Beatles Chronicle, S. 147f
- ↑ Andy Babiuk: Beatles Gear. All the Fab Four’s Instruments, from Stage to Studio, S. 120f
- ↑ Mark Lewisohn: The Complete Beatles Recording Sessions: The Official Story of the Abbey Road Years, S. 43
- ↑ Steve Turner: A Hard Day’s Write: The Stories Behind Every Beatles Song, S. 46f
- ↑ Neville Stannard: The Long & Winding Road, S. 25
Alben der BeatlesStudioalben: Please Please Me (1963) | With the Beatles (1963) | A Hard Day’s Night (1964) | Beatles for Sale (1964) | Help! (1965) | Rubber Soul (1965) | Revolver (1966) | A Collection of Oldies ... but Goldies (1966) | Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967) | Magical Mystery Tour (1967) | The BEATLES (1968) | Yellow Submarine (1969) | Abbey Road (1969) | Let It Be (1970)
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