- Brussa
-
Bursa Basisdaten Provinz (il): Bursa Koordinaten: 40° 11′ N, 29° 4′ O40.18611111111129.066666666667100Koordinaten: 40° 11′ 10″ N, 29° 4′ 0″ O Höhe: 100 m Einwohner: 1.431.172 (2007) Telefonvorwahl: (+90) 224 Postleitzahl: 16 000 Kfz-Kennzeichen: 16 Struktur und Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Hikmet Şahin (AKP) Webpräsenz (Stadtverwaltung): Bursa (von griech. Προύσα, Prusa) ist mit rund 1.431.172 Einwohnern (Volkszählung 2007) die viertgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der Provinz Bursa in der Westtürkei.
Bursa liegt 90 Kilometer südlich von Istanbul und zu Füßen des Uludağ-Gebirges, das früher den Namen Bithynischer Olymp trug. Ringsum ist eine sehr grüne Landschaft mit einigen heilkräftigen Schwefelquellen. Die Küste des Marmarameeres ist mit der Bucht von Gemlik nur 20 km und dem Ort Mudanya 32 km entfernt.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 2007 1.431.172 2004 1.107.616 1997 1.054.796 1990 834.576 1985 612.510 1980 445.113 1970 275.953 1960 153.866 Geschichte
Die Stadt hieß in der Antike Prusa bzw. Prusa ad Olympum und wurde 188/7 v. Chr. von König Prusias I. von Bithynien gegründet.
Seit 74 v. Chr. war Prusa mit ganz Bithynien Teil des römischen Provinz Bithynia. 257/8 wurde die Stadt von den Goten geplündert, um diese Zeit erhielt sie eine Stadtmauer. Als Bistum ist Prusa seit 325 belegt. 350 war Prusa Verbannungsort des Vetranio. In byzantinischer Zeit war Prusa für seine Basilika Therma genannten Thermalbädern im heutigen Vorort Çekirge bekannt, mehrfach hielten sich Kaiser dort auf.
Bursa war seit 1326, als der Sultanssohn und spätere Sultan Orhan I. die Stadt eroberte, die Hauptstadt des Osmanischen Reiches. 1368 wurde die Residenz jedoch nach Edirne verlegt. 1402 wurde auch Bursa von den Mongolen unter Timur Lenk verwüstet, ihnen fiel ein Großteil des osmanischen Staatsschatzes in die Hände. Eine neue Blüte erlebte die Stadt unter Mehmet I.. Ein großer Brand 1801 und ein Erdbeben 1855 beschädigten Teile der Stadt, wirtschaftlich am schwersten traf sie jedoch der türkisch-griechische Bevölkerungsaustausch nach dem Vertrag von Lausanne 1923. Bis heute verfügt Bursa nicht über einen Bahnanschluss.
Sehenswürdigkeiten
Besondere Sehenswürdigkeiten sind das Grabmal von Sultan Mehmed I., die Yeşil Türbe sowie drei zwischen 1380 und 1420 errichtete islamische Gotteshäuser, die Große Moschee (Ulu Camii), die Grüne Moschee und die Orhan-Gazi-Moschee.
Sehenswert sind auch die Grabmale der ersten osmanischen Sultane, Osman I. und Orhan I., sowie der Basar, hier vor allem der Seidenbasar Koza Han.
Der 2500 Meter hohe Hausberg Uludağ im Uludağ-Nationalpark ist das bedeutendste Wintersportzentrum der Türkei. Die Auffahrt mit Bus oder PKW dauert etwa eine Stunde. Unweit des Yeşil Türbe befindet sich die am 29. Oktober 1963 als erste Seilbahn in der Türkei eröffnete, 4817 m lange Teleferik, die die Fahrtzeit auf den Uludağ auf etwa 20 Minuten verkürzt.
Berühmt ist Bursa auch für die heißen Thermalquellen im Stadtteil Çekirge. Zu den ersten bekannten Besuchern der Thermalquellen zählt die byzantinische Kaiserin Theodora.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind
- das archäologische Museum Bursa Arkeoloji Müzesi
- das Dorf Cumalıkızık, in dem es noch osmanische Häuser gibt. Dort befindet sich auch ein ethnographisches Museum (Cumalıkızık Etnografya Müzesi).
- ein traditionelles Karagöz-Schattenspiel-Theater im Stadtteil Çekirge.
- das Museum für traditionelle osmanische Kleidung und Schmuck Uluumay Osmanlı Halk Kıyafetleri ve Takıları Müzesi
- das Automobilmuseum Bursa Tofaş Anadolu Arabaları Müzesi
Küche
In Bursa wurde der İskender Kebap erfunden, die Familie des Erfinders İskender (türkisch für Alexander) führt heute mehrere Lokale in Bursa und Umgebung. Von hier stammen außerdem die kandierten Kastanien (Kestane şekeri).
Mehrere Mineralwasserproduzenten haben ihren Sitz in Bursa. Bursa ist auch der traditionelle Stammsitz der Firma Uludağ, die die gleichnamige Limonade produziert. Dieses Gazoz genannte Getränk wurde bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts nur aus dem Quellwasser des Uludağ gebraut.
Industrie
Bursas wichtigste Industriezweige sind der Automobilbau, die Stahl- und Textilindustrie und der Obstanbau ("Yeşil Bursa", das grüne Bursa). In der Nähe befindet sich ein Erdgaskraftwerk.
- Automobilindustrie
- Textilindustrie
- Frotteeartikel
- Seidenartikel
- Stahlindustrie
- Profilstahl
- Messer
Städtepartnerschaften
Bursa unterhält zwanzig Städtepartnerschaften. Winnyzja war die letzte Stadt, mit der Bursa eine Städtepartnerschaft eingegangen ist. [1] Das Gründungsdatum der Partnerschaft steht in Klammern.
- Darmstadt, Deutschland (seit dem 7. Juli 1971)
- Sarajevo, Bosnien-Herzegowina (seit dem 30. Juni 1972)
- Multan, Pakistan (seit dem 24. Februar 1975)
- Oulu, Finnland (seit dem 7. Juli 1979)
- Tiffin, Ohio, USA (seit Mai 1983)
- Kairouan, Tunesien (seit dem 26. Dezember 1987)
- Denizli, Türkei (seit dem 4. Februar 1988)
- Nicosia, Nordzypern (seit dem 17. Dezember 1990)
- Anshan, VR China (seit dem 8. November 1991)
- Bitola, Mazedonien (seit dem 3. November 1996)
- Herzliya, Israel (seit dem 15. August 1997)
- Ciadîr Lunga, Moldawien (seit dem 23. September 1997)
- Qysylorda, Kasachstan (seit dem 4. Oktober 1997)
- Muaskar, Algerien (seit dem 25. Mai 1998)
- Kulmbach, Deutschland (seit dem 29. Oktober 1998)
- Pleven, Bulgarien (seit dem 30. Oktober 1998)
- Plovdiv, Bulgarien (seit dem 3. Dezember 1998)
- Tirana, Albanien (seit dem 15. Dezember 1998)
- Košice, Slowakei (seit dem 29. März 2000)
- Winnyzja, Ukraine (seit dem 8. März 2004)
Bekannte Persönlichkeiten
- Manolis Andronikos (1919-1992), griechischer Archäologe
- Emre Aşık (* 1973), Fußballspieler
- Dion Chrysostomos (1.-2.Jhrdt. n.Chr.), antiker Redner, Schriftsteller und Philosoph
- Enver Duran (* 1945), Mediziner und Rektor der Trakya-Universität Edirne
- Sabiha Gökçen (1913-2001), Kampfpilotin
- Eren Keskin (* 1959), Anwältin und Menschenrechtlerin
- Pınar Kür (* 1943), Schriftstellerin
- Mehmed Zahid Kotku (1897-1980), politisch aktiver Imam
- Zeki Müren (1931-1996), Dichter, Komponist, Sänger und Schauspieler
- Patricius von Prusa (4. Jhrdt. n.Chr.), frühchristlicher Bischof
- Müzeyyen Senar (* 1919), Sängerin
- Adnan Senses (* 1935), Sänger
- Qadi Zada (1364-1436), Mathematiker und Astronom
Einzelnachweise
Weblinks
Wikimedia Foundation.