- A hole in my heart
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Filmdaten Deutscher Titel: A Hole in My Heart Originaltitel: Ett hål i mitt hjärta Produktionsland: Schweden
DänemarkErscheinungsjahr: 2004 Länge: ca. 94 Minuten Originalsprache: Schwedisch Altersfreigabe: FSK keine Jugendfreigabe Stab Regie: Lukas Moodysson Drehbuch: Lukas Moodysson Produktion: Lars Jönsson Kamera: Malin Fornander
Jesper Kurlandsky
Lukas Moodysson
Karl StrandlindSchnitt: Michal Leszczylowski Besetzung - Thorsten Flinck: Rickard
- Björn Almroth: Eric
- Sanna Bråding: Tess
- Goran Marjanovic: Geko
A Hole in My Heart ist ein schwedischer Spielfilm von Lukas Moodysson aus dem Jahr 2004. Mit den Mitteln des experimentellen Films schildert er, wie vier Menschen in einer Wohngemeinschaft immer tiefer in einen Sumpf von Gewalt, sexueller Enthemmung und emotionaler Isolierung hinab sinken.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Rickard kann man nur als Loser bezeichnen. Seine Frau ist tot und sein Sohn Eric hasst ihn. Tagsüber hängt er mit seinem Kumpel Geko in ihrer verdreckten Wohnung ab. Sie hängen vor dem PC und zocken, reden Blödsinn, versuchen sich die Zeit um die Ohren zu schlagen und drehen Amateurpornos mit Tess. Diese ist 21 Jahre alt und träumt schon seit sie zwölf ist davon Sexfilme zu drehen. Vor kurzem hat sie sich sogar die Schamlippen verkleinern lassen. Während sich die drei vor der Kamera ihren sexuellen Exzessen hingeben, sitzt Eric im abgedunkelten Zimmer und hört Noise-Musik. Er beschäftigt sich im Reich seiner Gedanken mit Gott und der Welt, tut sonst weiter nichts und widmet sich nebenbei seiner Würmerzucht.
Diese chaotische Symbiose der Plattenbau-Vierer-WG gerät aus den Fugen, als eines Tages die beiden Männer Tess mit Motorradhelm, Skimaske und Baseballschläger zu einem Porno der brutalen Art treiben wollen. Tess verlässt fluchtartig die Wohnung, doch schon am nächsten Tag kehrt sie zurück, bepackt mit einem riesigen Einkauf an Essen und Trinken: was folgt ist das große Fressen... So bleibt ihr Ausbruchsversuch Episode und keiner der WG-Genossen scheint wirklich in der Lage, der Trostlosigkeit ihres gemeinsamen Lebens etwas entgegensetzen zu können.
Rezeption
Mit seinem Film A Hole in My Heart ist es Lukas Moodysson ein weiteres Mal gelungen, einen tiefen Blick hinter die Fassade der scheinbar so geordneten skandinavischen und damit auch westeuropäischen Lebenswirklichkeit zu werfen. Während er sich in seinen Vorgängerfilmen Raus aus Åmål (1998), Zusammen (2000) und Lilja 4-ever (2002) dabei noch eher konventioneller filmischer Darstellungsmittel bedient, wagt sich Moodysson bei A Hole in My Heart in den Bereich experimentellen Filmens vor. Elemente des Dokumentarischen, assoziative Montage, die Auflösung chronologischer Darstellung und der ständige Wechsel zwischen nackter Realität und der Wunschwelt der Protagonisten des Filmes nötigen den Zuschauer zu aufmerksamer Rezeption. Und nicht zuletzt ist es die tabulose Darstellung einer schleichenden Radikalisierung von sexueller Enthemmung und Gewalt in dem täglichen Allerlei einer Durchschnittsexistenz, die diesem Film seine Schärfe und Überzeugungskraft gibt.
Kritik
„Was A Hole in my Heart zum Schocker macht [...] ist die emotionelle Leere der Protagonisten, der Zustand völliger Erstarrtheit, die Art und Weise, wie sie zwischen Langeweile, suffbedingten Aggressionsausbrüchen und weinerlichem Selbstmitleid pendeln. Und ihre absolute Unfähigkeit, aus diesem Zustand auszubrechen.“
– Harald Ladstätter in Filmtipps.at
Weblinks
- A Hole in My heart in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Filmkritik von dvdheimat.de
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