Buber-Rosenzweig-Übersetzung
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Die Schrift ist die Übersetzung der hebräischen Bibel von Martin Buber und Franz Rosenzweig. Sie entstand von 1926 bis 1938, davon bis 1929 gemeinsam mit Franz Rosenzweig. Von 1954 bis 1962 wurde sie überarbeitet.
Ursprünglich planten Buber und Rosenzweig nur eine Überarbeitung des Luthertextes. Dies erwies sich aber als nicht gangbar.
Die Übersetzung entstand in „eigenem“ Auftrag, das heißt, es gab keinen institutionellen Auftraggeber wie beispielsweise eine Kirche. Die Übersetzer waren dadurch frei, ihre eigenen Auffassungen vom Übersetzen umzusetzen. Sie korrigierten ihre Arbeiten gegenseitig, ließen sie sich von Dritten vorlesen und verglichen ihre Fassungen mit gängigen deutschen, englischen, französischen und italienischen Übersetzungen.
Rosenzweig, der „ein der Form des Originals möglichst gleichwertiges Gebilde schaffen“ wollte, äußerte seine Auffassung vom Übersetzen so:
„Die Aufgabe des Übersetzers ist eben ganz missverstanden, wenn sie in der Eindeutschung des Fremden gesehen wird. […] Ich werde den Menschen, seinen Ton, seine Meinung, seinen Herzschlag nicht hören. Aber ist denn das möglich? Wird der Sprache nicht mit dieser Aufgabe, den fremden Ton in seiner Fremdheit wiederzugeben, also nicht das Fremde einzudeutschen, sondern das Deutsche umzufremden, etwas Unmögliches abverlangt?“
„Was aber im Sprechen entstanden ist, kann nur im Sprechen je und je wiederleben, ja nur durch [… das Sprechen] rein und wahr aufgenommen werden. […] Schon die hebräische Bezeichnung für ‚lesen‘ bedeutet ‚ausrufen‘. […] auch unsere Verdeutschung der Schrift will ‚ausgerufen‚‘ werden. Dann nur wird die Ungeläufigkeit ihrer Wirkung nicht zur Befremdlichkeit entarten.““
Die Schrift ist eine konkordante Übersetzung und bedient sich einer dichterischen Sprache. Sie strebt an, den sprachlichen Charakter des Urtextes wiederzugeben, z. B. „Irrsal und Wirrsal“ für „tohu wabohu“. Sie soll „übermitteln, was da steht“ und versucht, die Gliederung der Atemzug- und Sinneinheiten des Originals wiederzugeben.
Leseprobe (Bereschit (= Genesis)) 1,1f:
„Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
Die Erde aber war Irrsal und Wirrsal. Finsternis über Urwirbels Antlitz. Braus Gottes schwingend über dem Antlitz der Wasser.“
Quelle
Bibelübersetzung heute. Geschichtliche Entwicklungen und aktuelle Anforderungen; Stuttgarter Symposion 2000, Deutsche Bibelgesellschaft
Weblinks
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