- Bucard
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Marcel Bucard (* 7. Dezember 1895 in Saint-Clair-sur-Epte, Dép. Val-d'Oise; † 13. März 1946 auf der Burg von Châtillon, Dép. Hauts-de-Seine) war ein faschistischer, französischer Politiker.
Bucards ursprünglicher Berufswunsch war Priester. Er nahm jedoch am Ersten Weltkrieg als Soldat teil und betätigte sich nach 1918 anfangs in der Politik als Mitglied der Action française, später als Mitglied der offen faschistischen und antisemitischen Faisceau von Georges Valois. Er nahm an Tagungen der Fédération nationale catholique (FNC, nationale, katholische Föderation), einer katholischen Laienorganisation teil, wo er Ansprachen hielt.
Im September 1933 gründete Bucard seine eigene politische Gruppe, den Mouvement franciste (frankistische Bewegung), wahrscheinlich die extremste Gruppe ihrer Zeit und zeitweilig durch Benito Mussolinis Regierung finanziert. Bei den Unruhen vor dem Palais Bourbon (aus Protest gegen die Stavisky-Affäre und wahrscheinlich als Staatsstreich nach Vorbild von Mussolinis Marsch auf Rom geplant) am 6. Februar 1934 beteiligten sich die Francistes zusammen mit anderen rechtsradikalen Parteien. Demzufolge verbot die Volksfrontregierung von Léon Blum den Mouvement Franciste zusammen mit anderen faschistischen Gruppen im Juni 1936. Bucard wurde kurzzeitig verhaftet. Sein Versuch, 1938 aus seiner „Bewegung“ eine Partei (Parti Franciste) zu machen, war letztlich erfolglos.
Nach dem Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und dem Vichy-Regime im Zweiten Weltkrieg und dem Beginn der deutschen Besatzung der französischen Nordzone, wurde Bucards Parti Franciste ab 1941 mit finanzieller Unterstützung Vichys wieder aktiv, jetzt als Kollaborationsgruppe. Ihre Bedeutung in dieser Periode war jedoch begrenzt, da Bucard infolge alter Kriegsverwundungen häufig abwesend war, unter denen er litt.
Zusammen mit anderen faschistischen Kollaborateuren, wie Jacques Doriot und Marcel Déat, gründete er die Légion des volontaires français contre le bolchévisme (LVF; Legion französischer Freiwilliger gegen den Bolschewismus) oder Légion anti-bolchévique bzw. Légion tricolore, in der sich französische Freiwillige in Uniformen der Wehrmacht am Kampf gegen die Sowjetunion beteiligten. Später wurden die Reste dieser Legion, genauso wie niederländische, wallonische, flämische, norwegische, spanische, rumänische, ungarischer, lettische und kroatische Freiwilligenverbände in die Waffen-SS integriert.
Bucard wurde nach der Befreiung im Februar 1946 wegen Landesverrats verurteilt und einen Monat später hingerichtet. Auf dem Weg zu seiner Hinrichtung sang er „Ich bin Christ, das ist meine Ehre.“
Literatur
- Alain Deniel: Bucard et le francisme, Paris, Éditions J. Picollec, 1979
Personendaten NAME Bucard, Marcel KURZBESCHREIBUNG französischer Faschist GEBURTSDATUM 7. Dezember 1895 GEBURTSORT Saint-Clair-sur-Epte, Dép. Val-d'Oise, Frankreich STERBEDATUM 13. März 1946 STERBEORT Châtillon (Hauts-de-Seine), Dép. Hauts-de-Seine, Frankreich
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