Budimpešta

Budimpešta
Budapest
Wappen von Budapest
Budapest (Ungarn)
DEC
Basisdaten
Staat: Ungarn
Region: Közép-Magyarország
(Mittel-Ungarn)
Komitat: Budapest
Koordinaten: 47° 30′ N, 19° 3′ O47.519.05102Koordinaten: 47° 30′ 0″ N, 19° 3′ 0″ O
Höhe: 102 m
Fläche: 525 km²
Einwohner: 1.702.297 (1. Januar 2008 [1])
Bevölkerungsdichte: 3.242 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+36) 01
Postleitzahl: 1xxy, wobei xx je die Nummer eines Bezirks darstellt (1011 bis 1239)
Struktur und Verwaltung
Gliederung: 23 Stadtbezirke
Bürgermeister: Gábor Demszky (SZDSZ)
Webpräsenz:

Budapest (ungarische Aussprache ['budɒpɛʃt];  anhören?/i), ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt der Republik Ungarn. Mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern (Stand März 2007) ist Budapest die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Einheitsgemeinde Budapest entstand 1873 durch die Zusammenlegung der zuvor selbständigen Städte Buda, Pest und Óbuda. Der Name Budapest selbst tauchte zuvor nicht auf, üblich im Sprachgebrauch war Pest-Buda.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Klimadiagramm von Budapest

Geographische Lage

Budapest liegt an der Donau, die an dieser Stelle das ungarische Mittelgebirge verlässt und in das ungarische Tiefland fließt. Die höchste Erhebung in Budapest ist der 527 Meter hohe János-Berg. Geotektonisch gesehen liegt die Stadt auf einer Bruchstelle, deshalb ist besonders Buda so reich an Thermalquellen.


Klima

Wegen der Binnenlage und der abschirmenden Wirkung der Gebirge hat Budapest ein relativ trockenes Kontinentalklima mit kaltem Winter und warmem Sommer. Die mittleren Temperaturen liegen im Januar bei -1 °C sowie im Juli bei 22 °C. Im Frühsommer sind die ergiebigsten Niederschläge zu verzeichnen. Die mittlere Niederschlagsmenge beträgt im Jahr rund 600 Millimeter.

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Geschichte

Budapests Geschichte beginnt um 89 mit der Gründung eines römischen Militärlagers in ehemals vom keltischen Stamm der Eravisker besiedelten Gebiet. In der Folge entstand um das Lager die römische Siedlung Aquincum, die zwischen 106 und 296 Hauptstadt der Provinz Pannonia Inferior war. Unter römischer Herrschaft prosperierte die Stadt, es lassen sich ein Statthalterpalast, mehrere Amphitheater und Bäder nachweisen, außerdem wurde die an der gefährdeten römischen Donaugrenze gelegene Stadt mit einer Mauer versehen. Am Ende des 4. Jahrhunderts kam es im Zuge der Völkerwanderung vermehrt zu Einfällen germanischer und hunnisch-alanischer Stämme; nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches und dem Ende der Völkerwanderung siedelte hier zunächst eine slawische Bevölkerung, die aber ab 896 von Ungarn, uralischen Völkern, die in die pannonische Tiefebene einwanderten, verdrängt wurden.

Die später christianisierten und sesshaft gewordenen Ungarn wohnten in Dörfern mit Kirchen und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Im Zentrum wichtiger Verkehrswege gewann Pest immer mehr an Bedeutung. Bereits zu dieser Zeit entstand über die Donau (etwa bei der heutigen Elisabethbrücke) ein reger Fährverkehr zum gegenüberliegenden Buda. Mit der Krönung Stephans I. 1000/1001 zum ersten König von Ungarn bauten die Ungarn ihre Vorherrschaft aus. Durch den Einfall der Mongolen („Mongolensturm“) 1241 kam es nach der Schlacht bei Muhi fast zur völligen Zerstörung. Die königliche Residenz wurde zunächst nach Visegrád verlegt. 1308 wurde die Stadt erneuert und 1361 Hauptstadt des Königreiches. 1514 fand ein Bauernaufstand statt.

Burgberg mit Palast bei Nacht

Ab 1446 griffen die Osmanen immer wieder Ungarn an, was in der Besetzung des größten Teils des Landes gipfelte. So fiel Pest 1526 und das durch die Burg etwas geschützt Buda 15 Jahre später. Die Hauptstadt des noch unbesetzten Ungarns, das fast nur noch aus der heutigen Slowakei bestand, wurde von 1536 bis 1784 Preßburg. Während Buda zum Sitz des türkischen Gouverneurs wurde, fand Pest kaum mehr Beachtung und verlor einen großen Teil seiner Einwohner.

Schließlich gelang es den Habsburgern, die seit 1526 Könige von Ungarn waren, die Osmanen zu vertreiben und Ungarn wieder herzustellen. Für die Bevölkerung von Buda und Pest änderte sich allerdings nur wenig, sie wurde weiterhin von Fremden verwaltet und musste sehr hohe Steuern zahlen. Die Einwohner wehrten sich in einem Aufstand, der aber niedergeschlagen wurde. Pest war seit 1723 der Sitz der administrativen Verwaltung des Königreiches. Es wurde trotz der widrigen Verhältnisse und eines verheerenden Hochwassers 1838 mit 70.000 Opfern zu einer der am schnellsten wachsenden Städte des 18. und 19. Jahrhunderts. 1780 wurde Deutsch von den Habsburgern als Amtssprache eingeführt. Dies geschah auch, um die immer wieder aufflammenden revolutionären Bewegungen besser kontrollieren zu können. Damit wurde man auch den regelmäßig ins Land gerufenen deutschen Siedler gerecht, die mittlerweile große Stadtteile besiedelten. Das Kernland der Kroaten, etwa das Gebiet des heutigen Kroatiens, war jahrhundertelang durch eine Personalunion mit Ungarn verbunden und Budapest unterstellt. Sie bezeichnen die Stadt auch heute noch als Budimpešta (kroat. Budim für den Stadtteil Buda und Pešta für Pest). Diese Bedeutung für viele Völker ist der Grund, dass viele Länder eigene Namen für die Stadt und ihre Stadtteile, Kirchen und Brücken haben.

St.-Elisabeth-Kirche in Pest

Einer der Hauptgründe für den Aufschwung Budapests war die Existenz einer Brücke im Sommer, welche aus aneinander befestigten Booten bestand. Die Kettenbrücke (ungarisch Széchenyi Lánchíd) überspannt hier in Budapest die Donau. Sie wurde in der Zeit von 1839 bis 1849 als erste feste Brücke auf Anregung des ungarischen Reformers Graf István Széchenyi erbaut. Angeregt wurde er dazu, nachdem er eine Woche lang warten musste, um zum Begräbnis seines Vaters ans andere Ufer zu kommen. Den ungarischen Namen trägt sie ihm zu Ehren. Sie ist die älteste und bekannteste der neun Budapester Brücken über die Donau. Sie war bei ihrer Einweihung 1849 die erste Donaubrücke flussabwärts von Regensburg.

Während der ungarischen Revolution 1848 war Budapest einer der Hauptplätze der Unruhen, mit denen die Ungarn gegen die reformfeindliche Unterdrückung durch die Habsburger ankämpften. Zwar wurde der Aufstand letztlich mit Hilfe Russlands blutig niedergeschlagen, aber die Ereignisse von 1849 führten 1867 indirekt in den Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn. Damit wurde Ungarn weitgehend unabhängig. Symbol des Ausgleichs war der jährliche mehrwöchige Aufenthalt Kaiser Franz Josephs in Budapest. Als König von Ungarn residierte er auf der Budaer Burg und nahm in dieser Zeit – in ungarischer Sprache und in eine ungarische Uniform gekleidet – mit den Ministern Ungarns und dem königlich ungarischen Reichstag seine ungarischen Ämter wahr.

Die Zusammenlegung von Buda, Óbuda und Pest war schon 1849 unter der revolutionären Regierung Ungarns verordnet worden. Als die Habsburger ihre Macht wiederherstellten, widerriefen sie diesen Beschluss. Erst 1872, fünf Jahre nach dem Österreichisch-Ungarischem Ausgleich von 1867, kam es endgültig zur Vereinigung der beiden Stadthälften. Vorausgegangen war bereits 1870 die Gründung eines „Hauptstädtischen Rates für öffentliche Arbeiten“, der die bauliche und infrastrukturelle Entwicklung der Gesamtstadt koordinieren sollte.

Heldenplatz mit Millenniumsdenkmal

Zur Jahrtausendfeier der „Landnahme“ der Ungarn (dem so genannten Millennium) 1896 wurden zahlreiche Großprojekte, etwa der Heldenplatz und die erste U-Bahn auf dem europäischen Festland fertiggestellt. Die Einwohnerzahl im gesamten Stadtgebiet versiebenfachte sich zwischen 1840 und 1900 und stieg auf rund 730.000.

Der verlorene Erste Weltkrieg, die daraus resultierenden Todesopfer und der Austritt Ungarns aus der Donaumonarchie 1918, und die riesigen Gebietsabtretungen Ungarns brachten für Budapest nur einen kurzzeitigen Rückschlag. Mit dem Vertrag von Trianon verlor Ungarn fast drei Viertel seines Reichsgebiets.

1919 bildete sich kurzzeitig eine kommunistische Räteregierung unter Béla Kun. Miklós Horthy als Kriegsminister der in Szeged gebildeten konservativ-reaktionären Gegenregierung nahm den Kampf gegen das Regime von Béla Kun auf. Nach seinem Sieg zog er an der Spitze der konservativen Truppen am 16. November 1919 in Budapest ein. Miklós Horthy wurde Reichsverweser (Regent; ungarisch: „kormányzó“) Ungarns, das immer noch Königreich war.

Verhaftete jüdische Frauen in der Wesselényi-Straße am 20./22. Oktober 1944, Aufnahme aus dem Bundesarchiv
Ungarische und deutsche Soldaten treiben verhaftete Juden ins Stadttheater, Aufnahme aus dem Bundesarchiv

Durch die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs in Ungarn starb rund ein Drittel der jüdischen Bevölkerung von 500.000 Ungarn. Die deutsche Besatzung erfolgte am 19. März 1944 (Operation Margarethe) nach dem Versuch Ungarns, sich vom verbündeten Deutschland zu lösen. Im selben Jahr wurde Budapest durch amerikanische und britische Bombenangriffe teilweise zerstört. Die stärksten Verwüstungen geschahen jedoch, als sowjetische Streitkräfte von Ende Dezember 1944 bis Anfang Februar 1945 während der Schlacht um Budapest die Stadt belagerten. Die eingeschlossenen deutschen und ungarischen Truppen sprengten bei ihrem Rückzug auf die Budaer Seite des Kessels sämtliche Brücken über die Donau. 38.000 Budapester Zivilisten starben während dieser Zeit.

Nach dem Ende des Krieges folgte 1946 die Ausrufung der Republik und 1949 die Ausrufung der Volksrepublik Ungarn. 1956 war Budapest der Ausgangspunkt des Ungarischen Volksaufstandes, nach dessen blutiger Niederschlagung es zu Säuberungswellen im ganzen Land kam. Am 23. Oktober 1989 wurde in Budapest die Republik Ungarn ausgerufen. Dies war neben anderem wegbereitend für den Zerfall des ganzen Ostblocks. Im Jahre 2000 fanden ungarnweit Feierlichkeiten zum tausendjährigen Jubiläum der Staatsgründung statt. Aus diesem Anlass wurde auch die Hauptstadt verschönert. Die Parkanlage und das Kulturzentrum Millenáris-Park sowie der Millenniumsstadtteil mit dem Nationaltheater wurden errichtet. Die Budaer Donauseite mit dem Campus der Technischen Universität wurde modernisiert. Am 1. Mai 2004 wurde Ungarn Mitglied in der EU. Dies wurde mit vielen Festen im ganzen Land, besonders in der Hauptstadt Budapest gefeiert.

Name

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Pest steht ungarisch für den veralteten Namen „Ofen“, dies ist auf auf slawisch *peć', *pešt „Ofen“ zurückzuführen. Namensgebend waren die warmen Quellen oder möglicherweise die vielen Kalkbrennereien auf der Ostseite der Donau. Zur Etymologie von Buda ist dort nachzulesen.

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend sind die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand aufgeführt. Bis 1860 handelt es sich meist um Schätzungen, bis 2001 um Volkszählungsergebnisse und 2006 um eine Schätzung des Ungarischen Zentralamts für Statistik. Die Zahlen vor 1873 beziehen sich auf die drei Städte Buda, Pest und Óbuda. Deren endgültiger Zusammenschluss erfolgte am 17. November 1873, nach dem die erste Zusammenlegung am 24. Juni 1849 kurze Zeit später wieder rückgängig gemacht wurde.

Der starke Anstieg der Bevölkerung zwischen 1949 und 1960 ist auf die Eingemeindung von sieben Städten und sechzehn Gemeinden in der Umgebung zurückzuführen. So stieg die Einwohnerzahl am 1. Januar 1950 um 582.000 Personen auf 1,64 Millionen, die Fläche von 206 Quadratkilometer auf 525 Quadratkilometer, die Zahl der Stadtbezirke von 14 auf 22.

Jahr Einwohner
1500 25.000
1787 45.000
1800 54.176
1820 60.000
1830 102.700
1842 127.800
1846 141.600
1850 178.000
1860 197.356
31. Dezember 1869 270.476
31. Dezember 1880 355.682
Jahr Einwohner
31. Dezember 1890 486.671
31. Dezember 1900 733.358
31. Dezember 1910 880.371
31. Dezember 1920 928.996
31. Dezember 1930 1.006.184
31. Januar 1941 1.164.963
1. Januar 1949 1.057.912
1. Januar 1960 1.804.606
1. Januar 1970 1.945.083
1. Januar 1980 2.059.226
1. Januar 1990 2.016.681
Jahr Einwohner
1. Januar 2001 1.759.209
1. Januar 2002 1.739.569
1. Januar 2003 1.719.342
1. Januar 2004 1.705.309
1. Januar 2005 1.697.343
1. Januar 2006 1.698.106
1. Januar 2007 1.696.128

Quelle für 2001 bis 2006: [2]

Entwicklung der ethnischen Zusammensetzung

Pest

  • 1715: rund 2500 Einwohner, davon 55,6 % Deutsche, 19,4 % Magyaren (Ungarn), 2,2 % Slowaken, 22,8 % andere
  • 1737: Einwohnerzahl n. v., davon 57,8 % Deutsche, 22,5 % Magyaren, 5,6 % Slowaken, 14,1 % andere
  • 1829: 62 471 Einwohner, davon alle grundsätzlich Deutsch bis auf 1200 Slowaken, 1200 Magyaren, 650 Serben, 259 Griechen, 100 Rumänen

Buda

  • 1715: 1539 Häuser, davon: 769 serbisch, 701 deutsch und 68 magyarisch (ungarisch)
  • 1720: 1468 Häuser, davon: 851 deutsch, 559 serbisch, 68 magyarisch, 5 slowakisch
  • 1821: 25 228 Einwohner, davon grundsätzlich alles Deutsche bis auf 1100 Serben und ein Paar Hundert Magyaren

Buda + Pest + Óbuda bzw. Budapest

  • 1851: 178.062 Einwohner, davon 56,4 % Deutsche, 36,6 % Magyaren, 5 % Slowaken, 2 % andere
  • 1881: 370.767 Einwohner, davon 55,1 % Magyaren, 33,3 % Deutsche, 6 % Slowaken, 2,8 % andere
  • 1891: 506.384 Einwohner, davon 326.533 (67,1 %) Magyaren , 115.573 (23,7 %) Deutsche , 27.126 (5,6 %) Slowaken , 1699 Serben, 1125 Kroaten, 14.615 andere

Quellen:

  • Dušan J.Popović: Srbi u Vojvodini, knjiga 2. Novi Sad 1990.
  • Gusztáv, Beksics: Magyarosodás és magyarosítás. Különös tekintettel városainkra. Budapest 1883
  • A Pallas nagy lexikon. [3]

Verwaltung

Stadtteile

Die Stadt besteht aus drei selbständigen Städten, die erst 1873 zur Gemeinde Budapest vereint wurden. Auf der östlichen, flachen Seite der Donau liegt Pest, das zwei Drittel der Stadtfläche einnimmt, auf der westlichen, bergigen Seite Buda (dt. Ofen) und Óbuda (dt. Alt-Ofen) das restliche Drittel der Stadt.

Bezirke

Karte der Bezirke in Budapest

Hauptartikel: Budapester Bezirke

Budapest ist verwaltungsrechtlich in 23 Bezirke eingeteilt. Am 1. Januar 1950 wurde die Stadt in 22 Bezirke geteilt, der 23. (XXIII.) wurde später aus dem 20. (XX.) abgeteilt. Ausgehend vom ersten Bezirk um das Burgviertel (Vár) werden die Bezirke im Uhrzeigersinn mit römischen Zahlen durchnummeriert und dabei mehrmals die Donau übersprungen.

Bezirk Stadtteil
Bezirk I Tabán, Vár (Burgviertel), Krisztinaváros (Christinastadt), Süd-Víziváros (Wasserstadt)
Bezirk II Rózsadomb (Rosenhügel), Pasarét (Ried), Hegyvidék (Bergland), Hűvösvölgy (Kühles Tal), Pesthidegkút (Kaltenbrunn), Nord-Víziváros, Országút (Landstraße), Törökvész (Rochusberg)
Bezirk III Óbuda (Alt-Buda bzw. Alt-Ofen), Újlak (Neustift), Békásmegyer (Krottendorf), Óbudai-sziget (Altbudaer Insel)
Bezirk IV Újpest (Neu-Pest), Káposztásmegyer
Bezirk V Belváros (Innere Stadt), Lipótváros (Leopoldstadt)
Bezirk VI Terézváros (Theresienstadt)
Bezirk VII Erzsébetváros (Elisabethstadt)
Bezirk VIII Józsefváros (Josefstadt)
Bezirk IX Ferencváros (Franzstadt)
Bezirk X Kőbánya (Steinbruch)
Bezirk XI Újbuda (Neu Buda), (Kelenvölgy (Kreintal), Kelenföld (Kreinfeld), Lágymányos (Leutmannosch), Albertfalva (Albertdorf), Gellérthegy (Gerhardsberg), Sashegy (Adlerberg), Gazdagrét (Reicheried), Őrmező (Feldhut))
Bezirk XII Hegyvidék (Bergland), (Farkasrét (Wolfwiese), Jánoshegy (Johannesberg), Németvölgy (Deutschenthal), Svábhegy (Schwabenberg), Zugliget (Auwinkel))
Bezirk XIII Újlipótváros (Neu-Leopoldstadt), Angyalföld (Engelsland), Margitsziget (Margaretheninsel)
Bezirk XIV Zugló (Alsórákos (Unter-Rákos), Herminamező (Herminenwiese), Istvánmező (Stefanswiese), Kiszugló (Klein-Zugló), Nagyzugló (Groß-Zugló), Rákosfalva (Rákos-Dorf), Törökőr (wörtlich: türkischer Wächter), Városliget (Stadtwäldchen))
Bezirk XV Rákospalota, Pestújhely , Újpalota
Bezirk XVI Mátyásföld, Sashalom (Adlerhügel), Cinkota, Rákosszentmihály
Bezirk XVII Rákosmente (Rákoskeresztúr, Rákoscsaba, Rákosliget, Rákoshegy, Rákoskert
Bezirk XVIII Pestszentlőrinc, Pestszentimre
Bezirk XIX Kispest
Bezirk XX Pesterzsébet
Bezirk XXI Csepel
Bezirk XXII Budatétény, Nagytétény, Budafok (Promontor)
Bezirk XXIII Soroksár
Anmerkung: Bezirke in blau liegen in Pest, Bezirke in rot in Buda, die in gelb auf einer Insel.

Städtepartnerschaften

Budapest unterhält derzeit (2008) Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Städtepartnerschaften der Bezirke

  • Der 1. Bezirk (das Burgviertel Vár) unterhält eine Partnerschaft mit Regensburg, seit 2005
  • Der 4. und der 15. Stadtbezirk unterhalten eine Partnerschaft zum Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf.
  • Der 8. Bezirk unterhält eine Partnerschaft mit dem gleichnamigen Bezirk Josefstadt in Wien und mit Josephstadt in Timişoara im „Bund der Josefstädte“.
  • Der 11. Bezirk unterhält seit 1996 eine Partnerschaft mit dem Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt, beide Bezirke haben das größte Mineralwasservorkommen in Europa.
  • Der 13. Bezirk (Angyalföld) unterhält eine Partnerschaft mit dem 21. Wiener Gemeindebezirk (Floridsdorf).
  • Der 15. Bezirk unterhält seit 1997 eine Partnerschaft mit der Kärnter Gemeinde Obervellach.
  • Der 16. Bezirk unterhält seit 2003 eine Partnerschaft mit Waltershausen in Thüringen, Deutschland.
  • Der 18. Bezirk unterhält eine Partnerschaft mit der bayerischen Stadt Roding.
  • Der 22. Bezirk (Budafok) unterhält seit 1991 eine Partnerschaft mit dem Stadtbezirk Bonn der Stadt Bonn.
  • Der 23. Bezirk (Soroksár) unterhält seit 1988 eine Partnerschaft mit Nürtingen in Deutschland.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Sehenswürdigkeiten

Staatsoper
Haus des Terrors

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen am Ufer der Donau. Auf der westlichen, Budaer Seite erhebt sich der felsige Gellértberg mit der Freiheitsstatue und der Zitadelle. Am Fuße des Berges liegt das Gellért-Hotel mit Thermalbad sowie weiter flussabwärts der Hauptbau der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität. Nördlich des Gellértberges liegt der Burgberg mit der ehemaligen Königlichen Burg. Sie beherbergt heute die Nationalbibliothek, die Nationalgalerie sowie das Stadtmuseum. Neben der Burg befindet sich im klassizistischen Sándor-Palais der Sitz des ungarischen Staatspräsidenten.

Im nördlichen Teil des Burgbergs erhebt sich die Matthiaskirche und, ihr zur Donau hin vorgelagert, die Fischerbastei. Das Budaer Burgviertel und das Donaupanorama stehen seit 1987 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Unter dem Burgviertel verläuft ein teils öffentlich zugängliches Labyrinthsystem.

Am östlichen Donauufer, auf der flachen Pester Seite, erheben sich das Parlamentsgebäude, die Akademie der Wissenschaften, eine Reihe großer Hotels am so genannten Donaukorso, die Pester Redoute (Ballsaal), die Corvinus-Universität (Wirtschaftsuniversität) Budapest und weiter südlich das Nationaltheater und der Palast der Künste.

Die Donau ist die eigentliche Hauptattraktion Budapests und wird im Stadtgebiet von neun stadtbildprägenden Brücken überspannt. Die bedeutendste, weil älteste und zugleich Wahrzeichen der Stadt, ist die Kettenbrücke.

Von hier aus führt auf Pester Seite der kleine Ring zur Freiheitsbrücke, vorbei an der Großen Synagoge, dem Nationalmuseum und der Großen Markthalle. Die Große Synagoge in der Dohány-utca markiert den Zugang zum historischen jüdischen Viertel Budapests, gelegen zwischen kleinem und großem Ring. Der kleine Ring folgt in etwa dem Verlauf der früheren Pester Stadtmauer, deren letzten Stadttore Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochen wurden. Reste der Stadtmauer stehen allerdings noch. Zwischen kleinem Ring und Donau liegt die eigentliche Innenstadt Budapests. Parallel zum Fluss verläuft mit der Váci utca (Waiznergasse) die älteste Handelsstraße und heute bekannteste Flaniermeile der Stadt.

Sie verbindet die Große Markthalle mit dem Vörösmarty tér. Nördlich der Innenstadt, aber noch im zentralen 5. Bezirk gelegen, erhebt sich der höchste Kirchenbau Budapests, die St.-Stephans-Basilika.

Der große Ring wurde zwischen 1872 und 1906 errichtet. Er führt von der Petőfibrücke zur Margaretenbrücke und ist eines der bedeutendsten Architekturensembles seiner Zeit in Europa. Der hier gelegene Nyugati pályaudvar (Westbahnhof) ist gemeinsam mit dem Keleti pályaudvar (Ostbahnhof) Zeugnis großer Bahnhofsarchitektur.

Am großen Ring, dessen Abschnitte die Namen des Heiligen Stefan sowie der angrenzenden Bezirke Teréz, Erzsébet, József und Ferenc tragen, stehen mehrere Theaterbauten (bis zu seiner Sprengung 1965 stand hier, am Blaha-Lujza-Platz auch das Nationaltheater) und viele Filmtheater, von denen einige Ende der 1990er Jahre schließen mussten, da am Westbahnhof und anderen Stellen der Stadt die Multiplexkinos mehr Zuschauer anlocken konnten. Der Ring wird beim achteckigen Platz Oktogon von der Andrássy-Straße gekreuzt, die den Stadtkern mit dem Stadtwäldchen verbindet.

Die Andrássy-Straße ist bis heute das herausragendste städtebauliche Vorhaben der ungarischen Hauptstadt. In nur vierzehn Jahren, von 1871 bis 1885, wurde eine 2,4 Kilometer lange Allee errichtet, die gesäumt wird von so genannten Wohnpalästen im Historismus, der Ungarischen Staatsoper, dem Museum Haus des Terrors, mehreren Plätzen und auf den Heldenplatz hinführt, der seinerseits von der Kunsthalle und dem Museum der Schönen Künste eingefasst wird. In der Mitte des Platzes gruppieren sich um das Millenniumsdenkmal die Standbilder von vierzehn ungarischen Königen. Südlich des Heldenplatzes liegt der langgestreckte Platz der 56-er, auf dem das Mahnmal des Aufstandes von 1956 steht. Ein aus verschieden hohen Stahlstelen sich verengender Keil schiebt sich scheinbar vom Stadtwäldchen kommend unter den Belag des Platzes genau an der Stelle, wo 1956 ein Standbild Stalins gestürzt wurde und über Jahrzehnte die Aufmärsche zum 1. Mai stattfanden. 50 Jahre nach dem Aufstand von 1956 wurde das Mahnmal am 23. Oktober 2006 um 19.56 Uhr enthüllt.

Seit 2002 gehört auch die Andrássy-Straße zum Weltkulturerbe. Unter ihr verkehrt die erste Budapester U-Bahn, sie ist nach der London Underground die zweitälteste Europas.

Weiter östlich stadtauswärts, direkt hinter dem Heldenplatz, liegen im Stadtwäldchen die Vajdahunyad-Burg, die zur Budapester Millenniumsausstellung 1896 errichtet wurde, der Zoo, der Zirkus, die Eiskunstlaufbahn sowie das Széchenyi-Bad. Neben dem Gellért-Bad ist es das wohl bekannteste der Budapester Thermalbäder.

Außerhalb des Stadtzentrums befinden sich, am westlichen Donauufer, die römische Siedlung Aquincum sowie, aus jüngerer Zeit, der Skulpturenpark (Szobor Park), mit Statuen aus der Periode des Realsozialismus.

Theater

Seitenansicht des Ungarischen Nationaltheaters
Lustspielhaus am Ring

Das wichtigste Theater ist das Ungarische Nationaltheater Nemzeti Színház, kurz „Nemzeti“ genannt, das sich seit 2002 im Bajor-Gizi-Park befindet. Die bedeutendste Bühne des Landes musste oft ihren Sitz wechseln. 1837 bis 1908 stand das erste, schlichte Gebäude in der damaligen Kerepesi út, heute Rákóczi út, gegenüber dem Hotel Astoria. Der ursprüngliche Name war Pesti Magyar Színház (Pester Ungarisches Theater). Seit 1840 heißt das Theater Nemzeti Színház.

Am Hevesi-Sándor-Tér befindet sich das Magyar Színház (Ungarisches Theater). Für ein junges Publikum sind die Vorstellungen des Katona József Theaters in der Petőfi Sándor-utca (hier arbeitet oft der ungarische Bühnenregisseur Tamás Ascher) und die des Új-Theaters (Neues Theater) gedacht. Eine alternative Bühne für ungewöhnliche Theaterprojekte ist das Krétakör Theater des ungarischen Regisseurs Árpád Schilling.

Musical- und Operettenfreunde besuchen gern das Operettszínház am „ungarischen Broadway“ in der Nagymező utca. Eine traditionsreiche Bühne ist das Vígszínház (Lustspieltheater) am Körút auf der Pester Seite. Opernfreunde schätzen die eher traditionell inszenierten Vorstellungen der Ungarischen Staatsoper Magyar Állami Operaház, deren Haus in der Andrássy-út viele Ähnlichkeiten mit der Wiener Staatsoper aufweist.

Für Kinder sind die Vorstellungen des Puppentheaters Bábszínház, ebenfalls in der Andrássy-út, interessant. Das bekannteste Konzerthaus ist der Jugendstil-Festsaal der Musikakademie am Liszt-Ferenc-Platz. Den modernsten akustischen Forderungen entspricht die moderne Bartók-Béla-Konzerthalle, die sich in der Nähe des Nationaltheaters befindet.

Museen

Nationalmuseum

Die wichtigste Kunstsammlung, das Museum der Bildenden Künste Budapests, befindet sich am Heldenplatz. Hier gibt es eine antike Sammlung, eine alte Galerie, eine ägyptische Sammlung, eine Sammlung aus dem 19.–20. Jahrhundert, eine Barockskulptursammlung, eine Sammlung deutscher, österreichischer, niederländischer und flämischer Malerei. Außer den permanenten Ausstellungen werden regelmäßig temporäre Ausstellungen von internationaler Bedeutung abgehalten, wie z. B. die Ausstellung zu Van Goghs Werken Ende 2006, die einen gewaltigen Besucheransturm zu verzeichnen hatte.

Gegenüber dem Museum steht die Kunsthalle für moderne Kunstprojekte. Die ungarische Malerei wird in der Nationalgalerie im Burgpalast ausgestellt. Das Budapester Ludwig-Museum ist seit 2005 im Palast der Künste in der Nähe des neuen Nationaltheaters beheimatet.

An der Ecke Üllői út und Ferenc körút findet sich das Jugendstilgebäude des Museums für Angewandte Kunst und am Kossuth-Platz das Ethnographische Museum. Seit 2004 befindet sich in der Páva-Synagoge und dem anschließenden Neubau von István Mányi das Holokaust-Dokumentationszentrum.

Neben mehr als 30 Museen verfügt das kulturelle Zentrum Ungarns über viele kleine Galerien, von denen die meisten in der Innenstadt oder im Burgviertel zu finden sind.

Kulturelle Ereignisse

Alljährlich finden in Budapest zwei große Kulturfestivals statt, in deren Rahmen vor allem Programme für die Liebhaber klassischer Musik angeboten werden: das Budapester Frühlingsfestival und das Budapester Herbstfestival. Für Filmfreunde gibt es im Februar die Ungarische Filmschau und im April das Internationale Filmfestival Titanic, außerdem ein internationales Theaterfestival. Im August findet das Inselfestival „Sziget“ mit vielen Konzerten für vor allem jugendliche Besucher statt.

Ein neues Kulturzentrum auf der Budaer Seite ist der Millenáris-Park, der im Jahre 2000 anlässlich der Millenniumsfeierlichkeiten zur Staatsgründung auf einem alten Fabrikgelände errichtet wurde. Hier finden im Sommer Konzerte, Ausstellungen und andere kulturelle Ereignisse statt. Der Kinderspielplatz hat handgeschnitzte, einem Volksmärchen entnommene Figuren. Seit Oktober 2005 hat auch das ungarische Kindermuseum Palast der Wunder hier ein neues Zuhause.

Sonstige Freizeitbeschäftigungen

Park auf der Margareteninsel

Die bergige Umgebung Budapests bietet viele Ausflugsmöglichkeiten wie die malerische Kleinstadt Szentendre nördlich von Budapest und das Schloss in Gödöllő, der Lieblingsort von Königin und Kaiserin Sissi. Das Donauknie erstreckt sich bis Esztergom. Südlich der Stadt, auf der Csepel-Insel bei Halásztelek erhebt sich der Sendemast Lakihegy.

In den Budaer Bergen, deren höchste Erhebung mit 527 Metern der Jánosberg ist, verkehrt die Kindereisenbahn. An der Endhaltestelle der Kindereisenbahn endet der Internationale Bergwanderweg Eisenach-Budapest. In der mit Parks unterversorgten Stadt nimmt die Margareteninsel als Erholungsgebiet eine zentrale Rolle ein.

Seit 1984 finden der jährlich der Budapest-Marathon sowie Budapest-Halbmarathon statt, an denen jeweils mehrere Tausend Läufer teilnehmen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Eine Vielzahl von Unternehmen hat in Budapest ihren Sitz, wie beispielsweise Staatsdruckerei OAG Ungarn, Magyar Telekom, Zwack, ORION Elektronik, MOL, Ikarus und Malév.

Einzelhandel

Die Váci utca (Waiznergasse), Budapests Haupteinkaufsstraße mit Weihnachtsbeleuchtung

Die wichtigsten Einkaufsstraßen von Budapest befinden sich im 5. Bezirk (Innenstadt). Die bekannteste von ihnen ist die Váci utca, in der fast alle großen Modelabels der Welt vertreten sind. Am Vörösmarty-Platz wird jedes Jahr ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, der dem am Wiener Rathausplatz ähnlich ist (hier fungieren die Fenster des Gerbeaud-Kaffeehauses als Adventskalender).

Seit das Warenhaus Luxus am Vörösmarty_Platz 2005 in Konkurs ging, gibt es kaum noch traditionelle Warenhäuser. Bekannt war auch die Warenhauskette Skála, die in den 1970er-Jahren als verhältnismäßig gut sortiert bezeichnet werden konnte. An der Stelle des ersten Skála-Kaufhauses im 11. Bezirk wurde 2006 ein modernes Einkaufszentrum errichtet.

Inner- und außerhalb der Stadt werden große Einkaufszentren nach amerikanischem Muster (Plazas) errichtet, die den Konsumenten außer langen Öffnungszeiten eine Auswahl an Dienstleistungen aller Art und Gastronomie bieten. Weiterhin sind große Hypermärkte in- und außerhalb der Stadt sehr beliebt. Südlich von Budapest (in Budaörs) gibt es seit einigen Jahren nach dem Vorbild der Shopping City Süd bei Vösendorf (Österreich) eine Art Shopping City. 2007 wurde die Arena Plaza gegenüber dem Keleti pályaudvar (Ostbahnhof), das größte Einkaufszentrum in Mittel- und Osteuropa, fertiggestellt. Gegen die starke „Amerikanisierung“ gibt es Bürgerbewegungen, die den Kauf ungarischer Produkte propagieren und die Verbreitung der übergroßen Einkaufszentren ablehnen.

In den Budapester Innenbezirken und in den Einkaufszentren ist an Wochen- und Samstagen bis maximal 21 Uhr und an Sonntagen bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt auch eine Reihe von Supermärkten, die 24 Stunden täglich geöffnet und nur an den großen gesetzlichen Feiertagen geschlossen sind.

Bäder

Die Geschichte der Budapester Bäder kann auf eine Vergangenheit von 2000 Jahren zurückblicken. Bereits die Römer nutzten die Quellen der Stadt. Aus dem Jahr 1178 gibt es Hinweise auf eine Siedlung Felhéviz auf dem Gebiet vom heutigen Óbuda – der Name bedeutet „Heilquelle“. Am Gellértberg wird die Elisabeth-Quelle erwähnt (die heilige Elisabeth war die Tochter von König Andreas). Die Herrschaft der Osmanen brachte unter anderem eine andere Badekultur in die Stadt, die Baudenkmäler dieser Zeit sind bis heute in Gebrauch. Im 18. Jahrhundert, nach einem Erlass von Maria Theresia begann man sich mit der Analyse der Heilquellen der Stadt auseinanderzusetzen. 1812 begann man auf Vorschlag von Pál Kitaibel damit, die Quellen zu systematisieren, er schrieb auch eine Hydrografie der Stadt. 1930 wurde Budapest als Stadt mit den meisten heilenden Quellen der Titel „Badestadt“ verliehen.

Die wichtigsten Heil- und Freibäder sind: Csepeli (Freibad) Csillaghegyi (Freibad), Dagály (Heil- und Freibad), Dandár (Heilbad), Gellért (Heil-, Frei- und Erlebnisbad), Király (Heilbad, türkisches Bad), Lukács (Heilbad, Schwimmbad, türkisches Bad), Palatinus (Heil- und Freibad, Jugendstilbau auf der Margaretheninsel), Paskál (Freibad), Pesterzsébeti (Freibad), Pünkösdfürdői (Freibad), Római (Frei- und Erlebnisbad), Rudas (Heilbad, türkisches Bad), Széchenyi (Heilbad, Schwimmbad), Újpesti (Freibad). Einige der Bäder haben eine Subkultur: Ältere Männer spielen im Széchenyi-Bad im warmen Wasser stundenlang Schach, das Lukács-Bad ist traditionell ein Treffpunkt von Schauspielern und Künstlern. Das Palatinus, „Pala“ genannt, ist ein traditionelles Bad für Jugendliche.

Es gibt auch viele Schwimmbäder in Budapest, am bekanntesten ist das Császár in Buda und das Sportschwimmbad auf der Margaretheninsel, das nach Olympiasieger Alfréd Hajós benannt ist.

2008 hat einer der größten überdachten Wasserthemenparks Europas eröffnet, das Ramada Resort.

Gastronomie

Außenansicht des Café Gerbeaud am Vörösmarty tér

Ähnlich wie in Wien blühte im 19. Jahrhundert und um die Jahrhundertwende in Budapest eine rege Kaffeehauskultur. Eines der literarischen Zentren war das mehr als einhundert Jahre alte kávéház Café New York, das im Sommer 2006 nach einer umfangreichen Renovierung wiedereröffnet wurde; in der Zeit des Kommunismus existierte es unter dem Namen Hungária Kávéház.

Ein Schauplatz der Revolution im Jahre 1848 war das Pilvax-Kaffeehaus, in dem sich die Anhänger von Sándor Petőfi versammelten. Die Kaffeehäuser dienten auch als Arbeitsplatz für Schriftsteller, Dichter, Journalisten – Ferenc Molnár war beispielsweise ein häufiger Besucher dieser Kaffeehäuser. Diese wurden in den kommunistischen Zeiten verstaatlicht und umfunktioniert, viele verschwanden oder wurden vernachlässigt. Zu diesen Zeiten waren die verrauchten kleinen „Presszós“ (Espressos) die einzigen Lokale, in denen man einen „Fekete“, einen kleinen schwarzen, stark gekochten ungarischen Kaffee genießen konnte.

Das Café Centrál am Ferenciek tere wurde Ende der 90er Jahre wieder eröffnet und glänzt in der alten Pracht. Das Café Museum an der Múzeum körút ist ein Nobelrestaurant geworden. Als vornehmstes und schönstes Kaffeehaus gilt das Café Gerbeaud am Vörösmarty tér. Die zwei ältesten Konditoreien in Buda sind die Konditorei Ruszwurm im Burgviertel und die Konditorei August neben dem Budaer Fény-utca-Markt.

Verkehr

Straßenverkehr

Karte

Obwohl der Anteil des Individualverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen der Stadt eher gering ist, kommt es täglich zu Staus in und um die ungarische Hauptstadt. Mehr als 600.000 zugelassene PKW nutzen das Budapester Straßennetz mit einer Länge von über 4.000 Kilometern. Die Innenstadtbezirke und Teile von Buda sind Kurzparkzonen. Verschärft wird die Situation durch einen eklatanten Mangel an Parkhäusern.

Das historische Straßennetz Budapests ist durch Ring- und Radialstraßen gekennzeichnet. Zwischen diesen breiten Straßen liegen eher schmale, heute nur noch für den Einbahnstraßenverkehr geeignete Verkehrswege.

Die meisten Autostraßen Ungarns führen über Budapest. Das Straßennetz muss somit neben dem Stadt- auch den Durchgangsverkehr aufnehmen. Die wenigen Donaubrücken sind dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Zudem verfügt die Stadt über nur wenige und zu schmale Zubringerstraßen. Ein Autobahnring um die Stadt ist nur abschnittsweise fertig gestellt.

Da der Automobilverkehr einen Beitrag zur Luftverschmutzung des im Winter mit Smog verhangenen Budapest leistet, gibt es seit 2009 ein Gesetz, welches das Autofahren an bestimmten Tagen verbieten kann. Bei deutlich zu hohen Feinstaubwerten ist das Fahren an ungeraden Tagen nur für Autos mit einer ungeraden Endziffer auf der Nummerntafel erlaubt, an geraden Tagen entsprechend nur für Autos mit gerader Endziffer. Die Polizei kann Verstöße nicht mit Bußgeldern ahnden, sondern nur an die Autofahrer appellieren. Im Januar 2009 trat ein solches Fahrverbot erstmals in Kraft. Der Automobilverkehr reduzierte sich um rund 18 %.

Fahrradverkehr

Teilnehmer einer Critical Mass in Budapest, April 2009

Der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr ist in Budapest mit etwa ein bis zwei Prozent relativ gering. Im gesamten Stadtgebiet gibt es weniger als 200 Kilometer an Radwegen (weniger als ein Fünftel dessen, was im etwa gleich großen Wien besteht), wovon zwei Drittel nur aus einer auf den Gehsteig gepinselten Linie bestehen. Zweimal im Jahr demonstrieren in Budapest Radfahrer im Rahmen einer Critical Mass für bessere Bedingungen für Radfahrer. Mit bis zu 80.000 Teilnehmern ist sie weltweit die größte Veranstaltung dieser Art.

Schienenverkehr

Budapest Nyugati pályaudvar (Westbahnhof)

Die meisten Züge kommen auf den drei großen Kopfbahnhöfen an, dem Keleti pályaudvar (Ostbahnhof), dem Nyugati pályaudvar (Westbahnhof), dessen Bahnbetriebswerk als Bahnhistorischer Park Budapest Europas größtes interaktives Eisenbahnmuseum ist, und dem Déli pályaudvar (Südbahnhof).

Vom auf Pester Seite gelegenen Ost- beziehungsweise Westbahnhof gibt es Direktverbindungen in 25 europäische Hauptstädte, vom auf Budaer Seite gelegenen Südbahnhof wird unter anderem der Plattensee angefahren. Alle drei Bahnhöfe sind mit der Metro erreichbar. Es gibt weitere, kleinere Personen- und Güterbahnhöfe.

Die Stadt liegt an einem Endpunkt der „Magistrale für Europa“, einem wichtigen transeuropäischen Projekt, mit dem bis zum Jahr 2015 zwischen Paris und Budapest eine Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke realisiert werden soll.

Nahverkehr

Eingang zur Station Bajcsy-Zsilinszky út

3,8 Millionen Fahrgäste bewegen sich täglich auf den insgesamt über 2.000 Kilometer langen Netzstrecken des Öffentlichen Nahverkehrs in Budapest. Das Budapester Verkehrsunternehmen (BKV) unterhält Metro-, Straßenbahn-, Bus-, O-Bus- und HÉV-Linien (S-Bahn).

Neben der 1896 fertiggestellten U-Bahn Földalatti vasút (älteste U-Bahn auf dem europäischen Kontinent), die als Linie 1, Millenniums-U-Bahn oder gelbe Metrolinie bezeichnet wird und zwischen Vörösmarty tér und Mexikói út Fahrgäste befördert, verkehren zwei weitere Metrolinien, die rote Linie 2 zwischen Déli pályaudvar und Örs vezér tere, bzw. die blaue Linie 3 zwischen Újpest und Kőbánya Kispest. Eine vierte soll 2011 übergeben werden, eine fünfte ist geplant.

Zurzeit werden 22 % aller Wege mit der Metro zurückgelegt. 41 % aller Fahrtwege sind Busfahrten, weitere 26 % Straßenbahn- (villamos) und fast 5 % O-Bus-Fahrten. Demnach werden fast drei Viertel aller Wege mit straßengebundenen Verkehrsmitteln bewältigt. Auf die fünf Linien der HÉV, einer Art S-Bahn in die Budapester Vororte, entfallen 6 %.

Die Straßenbahnlinien 4 und 6, die mit Ausnahme des einen Streckenendes in Süden von Buda denselben Streckenabschnitt ringförmig um die Altstadt von Pest herum befahren, gehört zu den meistbenützten Straßenbahnlinien und wurde im Frühjahr 2006 erneuert und mit dem längsten Straßenbahnwagen der Welt (den Niederflurwagen Combino Plus von Siemens) ausgestattet.

Weitere Verkehrsmittel sind noch die Seilbahn zum János-hegy, die Kindereisenbahn , die Zahnradbahn zum Svábhegy und die Standseilbahn zum Burgberg.

Luftverkehr

Der internationale Flughafen Ferihegy von Budapest liegt etwa 28 Kilometer außerhalb der Stadt. Mit dem Einstieg mehrerer Billigfluggesellschaften in den ungarischen Markt steigen die Passagierzahlen seit 2004 stark an. Der Flughafen ist mit einem Zubringerbus (reptér-busz) oder über eine Schnellstraße erreichbar. Seit 2007 existiert auch eine Zugverbindung von Ferihegy Terminal 1 zum Westbahnhof (Nyugati pályaudvar). Eine Schnellbahn- oder Metroverbindung von den Terminals 2A und 2B und vom geplanten 2C ins Zentrum ist vorgesehen.

Schiffsverkehr

Der Schiffsverkehr hat kaum Bedeutung. Neben Ausflugsfahrten gibt es Linienfahrten mit Tragflügelbooten nach Bratislava und Wien. Außerdem betreibt auch die BKV Rt. zwei Fähren und eine Schiffslinie, die alle ein bis zwei Stunden verkehren.

Siehe auch

Quellen

  1. STADAT – 6.1.1. Resident population by sex, 1 January (2001–)
  2. Quelle: Jahreszahlen von 2001 - 2006
  3. [1]

Literatur

Bibliografie

Weblinks


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