Burg Karlstein

Burg Karlstein
Burg Karlštejn
Burg Karlstein

Burg Karlstein

Entstehungszeit: 1348
Ort: Karlštejn
Geographische Lage 49° 56′ 22,9″ N, 14° 11′ 15,7″ O49.939714.1877305Koordinaten: 49° 56′ 22,9″ N, 14° 11′ 15,7″ O
Höhe: 305 m n.m.
Burg Karlštejn (Tschechien)
DEC
Burg Karlštejn
Älteste bekannte Darstellung der Burg um 1720, von Südwesten aus gesehen
Burg Karlstein von der vordersten Spitze aus gesehen
Kapelle des Heiligen Kreuzes Jindřich Eckert, 1878

Die Burg Karlštejn (deutsch Karlstein) befindet sich rund 30 km südwestlich von Prag in Tschechien. Sie wurde von Kaiser Karl IV. erbaut und beherbergte von ca. 1350 bis 1421 die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Burg Karlstein wurde 1348 von Karl IV. gegründet, als er (erstmals) zum römisch-deutschen König gewählt und gekrönt war, aber die Kaiserkrönung noch nicht vollzogen war, was erst 1355 erfolgte.

Sie wurde als Schatzkammer der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches und der gewaltigen Reliquiensammlung Karls IV. angelegt. Bis die wichtigsten Mauern standen, vergingen zehn Jahre, der Bau der Kapelle des Heiligen Kreuzes dauerte bis 1365. Die Außenmauern sollten der Eroberungsversuchen standhalten, trotzdem wurden die Reichskleinodien in den Hussitenkriegen um 1421 evakuiert und über Ungarn nach Nürnberg verbracht.

Die erste Bewährung bestand die Burg 1422, als die Prager Fraktion der Hussiten sie erfolglos belagerte. Von 1498 bis 1526 wurde Zdeniek Lev von Rosental zunächst zum Burggrafen, dann zum Oberstburggrafen berufen. Ende des 16. Jahrhunderts wurden auf Anordnung des Kaisers Rudolf II. die Außenmauern nochmals befestigt und erneuert. 1619 wurden die verbliebenen böhmischen Krönungsschätze mit dem Archiv nach Prag gebracht. 1620 übergab die Besatzung die Burg kampflos an Ferdinand II. und 1648 wurde sie durch Schweden erobert. Die Burg verfiel langsam. Kaiser Franz II. und sein Sohn Ferdinand ließen Mitte des 19. Jh. die Burg renovieren.

Das heutige Aussehen erhielt die Burg nach den Umbauten, die von 1887 bis 1899 dauerten. Die Pläne stammen vom Architekten Friedrich von Schmidt, die dann aber von Josef Mocker geändert wurden, der auch die Oberaufsicht über die Rekonstruktion hatte.

Die naheliegenden Dörfer Budňany und Poučník wurden 1952 zur Gemeinde Karlštejn zusammengefasst.

Beschreibung der Burg

Die einzelnen Teile der Burg befinden sich auf verschiedenen Höhen, um die Bedeutung zu verdeutlichen. Wahrzeichen der Burg ist der Große Turm, dessen Grundriss der Seiten 25 und 17 Meter lang ist. Die Mauer ist vier Meter dick, die nördliche Seite sieben Meter. Hauptgebäude ist die Kapelle des Heiligen Kreuzes. Die gotische Decke der Kapelle stammt vom Hofmaler Karls IV., Meister Theodorik. Die Gemälde stellen die „Himmlische Armee“ dar.

Literatur

  • Vinzenz Chyský: Karlstein - Geschichte und Führer durch die Burg. Prag, 1936
  • Jiří Fajt, Jan Royt: Magister Theodoricus - Hofmaler Kaiser Karls IV. Die künstlerische Ausstattung der Sakralräume auf Burg Karlstein. (Ausstellung Prag, St.-Agnes-Kloster, 12. November 1997 - 26. April 1998, stark gekürzte dt. Ausgabe des tschechischen Ausstellungskataloges). Prag, 1997. ISBN 80-7035-162-4
  • František Fišer: Karlštejn - vzájemné vztahy tří karlštejnských kaplí. Kostelní Vydří, 1996. ISBN 80-7192-169-6
  • Mittelalterliche Wandgemälde und Tafelbilder der Burg Karlstein in Böhmen. Prag, 1896

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Burg Karlštejn — Burg Karlstein Entstehungszeit: 1348 Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Karlstein — bezeichnet geographische Orte: in Deutschland: die Gemeinde Karlstein am Main im Landkreis Aschaffenburg in Bayern Karlstein (Bad Reichenhall), einen Ortsteil der Kreisstadt Bad Reichenhall im Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern einen Felsen …   Deutsch Wikipedia

  • Karlstein — (tschech. Karlův Týn), Burg in Böhmen, Bezirksh. Hořowitz, 20 km südwestl. von Prag, auf einem 72 m hohen Kalkfelsen, oberhalb des Marktfleckens Budñan (818 tschech. Einwohner), unweit der Beraun an der Staatsbahnlinie Prag Furth gelegen, wurde… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Burg Vohburg — Torbau und Bergfried Entstehungszeit: vor 1040 …   Deutsch Wikipedia

  • Karlstein — Karlstein, 1) Marktflecken mit Bergfeste an der Deutschen Thaya im Bezirk Waidhofen in Österreich unter der Enns (Ober Manhartsbergkreis); Wollen u. Baumwollenfabriken; 530 Ew.; 2) Dorf im Bezirk Beraun des Kreises Prag (Böhmen); dabei das… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Karlstein — Karlstein, Burg in Böhmen, Bezirksh. Horowitz, an der Beraun, 1348 57 von Karl IV. erbaut; in ihr residierten die Könige von Böhmen öfters und wurden die Reichskleinodien aufbewahrt; jetzt Eigentum des adligen Damenstifts in Prag. – Vgl. Mikowĕc… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Burg Forstenberg — p1 Burg Forstenberg Alternativname(n): Burg Forstberg Entstehungszeit: vermutlich 13. Jh. Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand …   Deutsch Wikipedia

  • Karlstein — Kạrlstein,   1) tschech.tschechisch Karlštejn [ karlʃtɛjn], Burg 20 km südwestlich von Prag, Tschechische Republik, 320 m über dem Meeresspiegel, auf einem 72 m hohen Kalkfelsen über der Beraun. Karlstein wurde für Kaiser Karl IV. 1348 57 erbaut …   Universal-Lexikon

  • Burg Hohenzollern — Château de Hohenzollern Château de Hohenzollern Vue générale du château Présentation Nom local Burg Hohenzollern Période ou style Néo gothique …   Wikipédia en Français

  • Schloss Karlstein (Niederösterreich) — Schloss Karlstein im Waldviertel …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”