- Abbaye Sainte-Marie de Fontfroide
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Fontfroide war ursprünglich eine Abtei des Benediktinerordens. Sie wurde 1093 in einem stillen Tal „an einer kalten Quelle“ südwestlich von Narbonne im Languedoc (Frankreich) gegründet.
Geschichte
Das Kloster wuchs sehr schnell, besonders, nachdem sich die Mönche 1146 aus Anlass des Aufenthalts des heiligen Bernhards als Tochterkloster von Kloster Grandselve aus der Filiation der Primarabtei Clairvaux den Zisterziensern angeschlossen hatten.
Mit dem Bau der Klosterkirche wurde in diesem Jahr begonnen. Das spitzbogige Tonnengewölbe erhebt sich bis in 20 m Höhe und ist ein beeindruckendes Beispiel für die Schlichtheit zisterziensischer Baukunst. Der stimmungsvolle spätromanische/frühgotische Kreuzgang stammt in seinen Anfängen – ebenso wie der Kapitelsaal, einem Meisterwerk romanischer Baukunst – aus dem 12. Jahrhundert.
In der Zeit der Katharer-Kriege war die Abtei bereits eine der bedeutendsten Niederlassungen dieses Ordens in Südfrankreich und spielte eine wichtige Rolle bei der Verfolgung der Katharer. Selbst der formale Auslöser dieses Kreuzzuges im eigenen Land, die Ermordung des päpstlichen Gesandten, hat seine Wurzeln in der Abtei von Fontfroide, da der päpstliche Legat Pierre de Castelnau aus eben dieser Abtei stammte.
Nach dem Krieg, um 1250, wurden im Kloster umfangreiche Arbeiten durchgeführt: Die Kirche von 1146 wurde renoviert, mit einem großen Maßwerkfenster geschmückt und der Kreuzgang umgestaltet. An einzelnen Elementen – etwa am Fenster über der Apsis – wurde deutlich, dass die in der Anfangszeit übliche Strenge der Zisterzienser nach und nach aufweichte und etwas größerer Prachtentfaltung Raum gegeben wurde.
Glücklicherweise überstand das Kloster die Wirren der Revolution und die Vertreibung der Mönche ohne allzu große bauliche Verluste. Neues klösterliches Leben entstand 1858, als sich eine kleine Gemeinschaft von Mönchen aus Sénanque wieder in Fontfroide ansiedelte. Mit dem Gesetz gegen die religiösen Glaubensgemeinschaften aus dem Jahr 1901 erlosch jedoch das klösterliche Leben endgültig. Die letzten Mönche flohen nach Spanien, und die Anlage war bis 1908 sich selbst überlassen. In einer Versteigerung wurde Fontfroide von Kunstfreunden erworben und so vor dem Verfall gerettet. Nach einer gründlichen Renovierung ist die ehemalige Abtei Fontfroide heute eines der schönsten Beispiele der Baukunst des Mittelalters.
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Weblinks
43.1273055555562.8983055555556Koordinaten: 43° 7′ 38″ N, 2° 53′ 54″ O
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