- Bush Barrow Raute
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Die Bush Barrow Raute (engl. Lozenge) ist eine aus Gold gefertigte Grabbeigabe. Sie wurde bereits im Jahre 1808 von Arbeitern in einem einen Kilometer von Stonehenge entfernten Tumulus gefunden. Die in die 0,5 mm dicke Raute aus Blattgold eingeritzten Zeichen werden von A. S. Thom als Kalender angesehen. Die Symmetrie und die Winkel scheinen sich auf die Eckpunkte des Sonnen- und Mondlaufs zu beziehen und das Element als eine um 1600 v. Chr. im Gebrauch befindliche Alhidade auszuweisen.
Die Ausgräber Sir Richard Hoare Cott und William Cunnington fanden die Überreste eines großen ausgestreckt liegenden Mannes. Sein Grab enthielt wertvolle Artefakte, darunter drei aus Gold gefertigte. Da unter den Beigaben auch drei wertvolle Bronzedolche mit Goldintarsien, eine Keule und eine Axt waren, wurde der Tote zunächst als Krieger angesehen. Die übrigen Artefakte, besonders ein zunächst als Schild angesehenes Holzbrett, deuten jedoch darauf, dass er eine andere Funktion, möglicherweise die eines Priesters oder Architekten hatte. Von den beiden rautenförmigen Artefakten ist eines kleiner. Das größere hat eine Länge von 18,5 cm und eine Breite von 15,6 cm, war ein Brustschmuck. Diese Schlussfolgerung wird durch die Fundposition auf dem Skelett gestützt.
Ein ähnlicher, 1882 in der Nähe von Maiden Castle in Dorchester gemachter Fund, ist die Clandon Barrow Lozenge.
Literatur
A. S. Thom: The bush barrow gold lozenge: is it a solar and lunar calendar for Stonhenge? In: In: K.W. Beinhauer Studien zur Megalithik Forschungsstand und ethnoarchäologische Perspektiven S. 280-307 1999 ISBN 3-930036-36-3
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