- Buvaisar Saitiev
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Buwaisar Chamidowitsch Saitijew (russisch Бувайсар Хамидович Сайтиев; * 11. März 1975 in Chassawjurt, Dagestan) ist ein russischer Ringer. Er ist Olympiasieger 1996, 2004 und 2008 und vielfacher Welt- und Europameister im freien Stil im Welter- bzw. Mittelgewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Buwaisar Saitijew wurde in Chassawjurt in Dagestan geboren, ist aber Tschetschene. Er begann in seiner Heimatstadt bereits 1981 mit dem Ringen. Sein erster Trainer war Hamid Saitijew. 1992 wechselte er in ein Ringerzentrum nach Krasnojarsk. Dort hat er vor allem dem Trainer Dimitri Mindiaschwili große Fortschritte zu verdanken. Nach eigenem Bekunden fühlt sich Buwaisar Saitijew inzwischen eigentlich als Russe. Er hat aber seine tschetschenische Herkunft nicht vergessen, ist mit dem tschetschenischen Präsidenten befreundet und setzt sich intensiv für die Förderung der Jugend Tschetscheniens auf schulischem und sportlichen Sektor ein. Buwaisar Saitijew ist Diplom-Sportlehrer, hat seine wirtschaftliche Basis aber in der Armee Russlands. Buwaisar Saitijew ringt ausschließlich im freien Stil. Der Bruder von Buwaisar Saitijew Adam Saitijew ist ebenfalls ein Weltklasseringer und wie er Olympiasieger und Weltmeister.
Seine ersten sportlichen Erfolge auf der Ringermatte verzeichnete er 1993, als er in Götzis/Österreich Junioren-Europameister vor David Bichinaschwili aus Georgien wurde. Im Jahre 1994 verzeichnete Buwaisar Saitijew eine seiner wenigen Niederlagen auf der internationalen Ringermatte. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Espoirs in Kourtane/Finnland verlor er nämlich das Finale gegen Sevi Aldimow aus Bulgarien und kam dadurch "nur" auf den 2. Platz.
Danach blieb er bis zu den Olympischen Spielen bei zehn internationalen Meisterschaften ungeschlagen und belegte zehnmal den ersten Platz.
1995 wurde er in Atlanta mit einem Finalsieg über Alexander Leipold aus Deutschland erstmals Weltmeister im Weltergewicht. 1996 wurde er zunächst in Budapest, wieder mit einem Finalsieg über Alexander Leipold, Europameister im Weltergewicht und wenig später wurde er in Atlanta erstmals Olympiasieger im Weltergewicht. Er besiegte dabei u.a. im Halbfinale Ex-Weltmeister Kenneth Monday aus den Vereinigten Staaten und im Endkampf Park Jung-Soon aus Südkorea.
1997 und 1998 wurde er jeweils Welt- und Europameister. 1997 besiegte er dabei in den Finals in Warschau und in Krasnojarsk jeweils Alexander Leipold. Bei der Europameisterschaft 1998, bei dem er im Mittelgewicht startete, gewann er das Finale gegen den Georgier David Bichinaschwili, der mittlerweile schon seit vielen Jahren für Deutschland startet. Im Finale der Weltmeisterschaft 1998 gewann er in Teheran gegen Moon Eui-jae aus Südkorea.
1999 startete Buwaisar Saitiew nur bei der Militär-Weltrmeisterschaft in Zagreb und siegte im Weltergewicht auch dort vor Emzarios Bentanidis aus Griechenland.
Mit einem weiteren Sieg bei der Europameisterschaft 2000 in Budapest, er siegte dort im Finale gegen Adem Bereket aus der Türkei, schien alles planmäßig wie immer zu verlaufen. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney unterlag Buwaisar Saitijew aber überraschend dem körperlich ungemein starken US-Amerikaner Brandon Slay knapp nach Punkten (3:4 techn. Punkte). Da dies bereits im Achtelfinale geschah, kam er damit in der Endabrechnung nur auf den 9. Rang. Brandon Slay verlor dann im Verlaufe des weiteren Turnieres im Finale gegen Alexander Leipold, der damit Olympiasieger wurde, nach Punkten. Alexander Leipold musste diese Goldmedaille aber wenig später zurückgeben, weil ihm die Einnahme unerlaubter Mittel nachgewiesen wurde. Olympiasieger 2000 im Weltergewicht in deshalb Brandon Slay.
Im Jahre 2001 wurde Buwaisar Saitijew in Budapest und Sofia wieder Welt- und Europameister im Weltergewicht. Er besiegte bei diesen Meisterschaften unter anderem Revaz Mindorashwili aus Georgien, Arpad Ritter aus Ungarn, Joe Williams aus den Vereinigten Staaten und erneut Moon Eui-jae.
Danach startete er nicht mehr regelmäßig bei jeder Welt- und Europameisterschaft. Im Jahre 2002 fehlte er zum Beispiel bei beiden Meisterschaft. 2003 war er nur bei der Weltmeisterschaft in New York am Start und siegte dort im Weltergewicht. Im Endkampf gewann er dabei über Mourad Gaidarow aus Weißrussland nach Punkten. Im Jahre 2004 gewann er in Athen im Weltergewicht mit vier Siegen erneut die Olympische Goldmedaille. Er besiegte dabei mit Emanzarios Bentanidis, Mourad Gaidarow, Krystian Brzozowski aus Polen und Gennadi Laliew aus Kasachstan ausschließlich absolute Weltklasseringer. Bemerkenswert ist dabei besonders, dass er den Endkampf gegen Gennadi Laliew mit zwei angebrochenen Fingern bestreiten musste. Bei der gleichen Veranstaltung wurde übrigens sein Bruder Adam Olympiasieger im Mittelgewicht.
Im Jahre 2006 wurde Buwaisar Saitijew in Moskau erneut Europameister. Sein Finalgegner war Ruslan Kokajew aus Armenien, gegen den er sicher nach Punkten gewann. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Guangzhou/China traf er in seinem dritten Kampf auf den Bulgaren Michail Ganew. Er war verletzungsbedingt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und verlor gegen Ganew nach Punkten.
Im Jahre 2007 konnte er wegen einer hartnäckigen Nackenverletzung kaum trainieren und auch nicht bei den Welt- und Europameisterschaften starten. In diesem Jahr erwuchs ihm auch, erstmals in seiner nun schon über zehn Jahre dauernden Karriere, in Russland ein starker Konkurrent, Machatsch Murtasalijew. Gegen diesen Ringer verlor er beim "Iwan-Yarigin"-Turnier 2008 in Krasnojarsk nach Punkten und musste deshalb bei der Europameisterschaft in Tampere pausieren. Am 3. Juni 2008 stand dann bei der russischen Meisterschaft in St. Petersburg im Endkampf des Weltergewichtes zwischen Murtasalijew und Buwaisar Saitijew die Entscheidung an, wer Russland bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking vertreten durfte. Dabei spielte Buwaisar Saitijew seine ganze Routine aus und gewann diesen Kampf mit 2:1 Runden gewinnen. Er wird also in Peking zum viertenmal an Olympischen Spielen teilnehmen.
In Peking schaffte Buwaisar Saitijew mit Siegen über Cho Byung-Kwan, Südkorea, Ahmet Guelhan, Türkei, Ivan Fundora Saldivar, Kuba, Kiril Terziew, Bulgarien und Soslan Tigijew, Usbekistan, den er im Finale mit 2:1 Rundengewinnen und 4:2 technischen Punkten besiegte seinen dritten Olympiasieg.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Le = Leichtgewicht, We = Weltergewicht, Mi = Mittelgewicht, bis 68 kg, 74/76 kg bzw. 84/85 kg Körpergewicht)
- 1993, 1. Platz, Junioren-EM (Juniors) in Götzis/Österreich, F, Le, vor David Bichinaschwili, Georgien, Fedoz Eni, Moldawien und Norman Pickut, Deutschland;
- 1994, 3. Platz, World-Cup in Edmonton, F, Le, hinter Chris Wilson, Kanada und Matthew Demary, USA;
- 1994, 2. Platz, Junioren-EM (Espoirs) in Kourtane/Finnland, F, We, hinter Sevi Aldimow, Bulgarien u. vor Andsor Tempotow, Ukraine und David Bichinaschwili;
- 1995, 1. Platz, Junioren-WM (Espoirs) in Teheran, F, We, vor Moon Eui-jae, Südkorea, Abolfazli Zeinalnia, Iran u. Arpad Ritter, Ungarn;
- 1995, 1. Platz, WM in Atlanta, F, We, vor Alexander Leipold, Deutschland, Alberto Rodriguez Hernandez, Kuba, Christopher Freyer, Schweiz und David Schultz, USA;
- 1996, 1. Platz, EM in Budapest, F, We, vor Radion Kertanti, Slowakei, Waleri Werkuschin, Mazedonien, Viktor Peikow, Moldawien und Alexander Leipold;
- 1996, Goldmedaille, OS in Atlanta, F, We, mit Siegen über Issa Momeni, Iran, Alexander Leipold, Kenneth Monday, USA u. Park Jang-soon, Südkorea;
- 1997, 1. Platz, EM in Warschau, F, We, mit Siegen über Akbar Ismailow, Aserbaidschan, Alan Msokow, Ukraine, Kuello Koiv, Estland und Alexandr Leipold;
- 1997, 1. Platz, WM in Krasnojarsk, F, We, mit Siegen über Nicholas Ugoalah, Kanada, Arpad Ritter, David Bichinaschwili, Moon Eui-jae und Alexander Leipold;
- 1998, 1. Platz, EM in Bratislava, F, Mi, mit Siegen über Sergei Borchanka, Weißrussland, Nikolos Begaschwili, Georgien, Jozef Lohyna, Slowakei und David Bichinaschwili;
- 1998, 1. Platz, Goodwill-Games, F, We, vor Stephan Marianetti, USA u. Massoud Jamshidi, Iran;
- 1998, 1. Platz, WM in Teheran, F, We, mit Siegen über Viktor Peikow, Alexander Kahaniaschwili, Georgien, Marcin Jurecki, Polen u. Moon Eui-jae;
- 1999, 1. Platz, Militär-WM in Zagreb, F, We, vor Emzarios Bentanidis und Elchad Alachwerdiew, Aserbaidschan;
- 2000, 1. Platz, EM in Budapest, F, We, mit Siegen über Thomas Coppola, England, Habetnak Kurinjan, Armenien, Viktor Peikow, Andsor Tembotow, Ukraine u. Adem Bereket, Türkei;
- 2000, 9. Platz, OS in Sydney, F, We, mit einem Sieg über Plamen Paskalew, Bulgarien und einer Niederlage gegen Brandon Slay, USA;
- 2001, 1. Platz, EM in Budapest, F, We, mit Siegenüber Eugen Preda, Rumänien, Christian Weiß, Deutschland, Revaz Mindoraschwili, Georgien, Arpad Ritter und Miroslaw Gotschew, Bulgarien;
- 2001, 1. Platz, WM in Sofia, F, We, mit Siegen über Ruslan Kinchagow, Usbekistan, Kunihiko Obata, Japan, Revaz Mindoraschwili, Joe E. Williams, USA u. Moon Eui-jae;
- 2003, 1. Platz, WM in New York, F, We, mit Siegen über Jean Diatta, Senegal, Nikola Paslar, Bulgarien, Talget Ikjasow, Australien, Hadji Habibi, Iran und Mourad Gaidarow, Weißrussland;
- 2004, Goldmedaille, OS in Athen, F, We, mit Siegen über Arpad Ritter, Emzarios Bentinidis, Mourad Gaidarow, Krystian Brzozowski, Polen und Gennadi Laliew, Kasachstan;
- 2005, 1. Platz, Intern. Turnier in Siedlce/Polen, F, We, vor Belotservkisk, Ukraine und Kunihiko Obata;
- 2005, 1. Platz, WM in Budapest, F, We, mit Siegen über Osman Malak Mohamed, England, Nikolai Paslar, Salvatore Rinella, Italien, Mehdi Majizadeh Juibari, Iran und Arpad Ritter,
- 2006, 1. Platz, EM in Moskau, F, We, mit Siegen über Goran Atanasow, Mazedonien, Krystian Brzozowski, Emzarios Bentinidis, Mourad Gaidarow und Ruslan Kokajew, Armenien;
- 2006, 8. Platz, WM in Guangzhou/China, F, We, mit Siegen über Maximo Blanco, Venezuela und Ivan Fundora Saldivar, Kuba und einer Niederlage gegen Michail Ganew, Bulgarien;
- 2008, 2. Platz, "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk, F, We, hinter Machatsch Murtasalijew, Russland und vor Denis Tsagusch und Sergei Kirilow, beide. Russland;
- 2008, Goldmedaille, OS in Peking, F, We, mit Siegen über Cho Byung-Kwan, Korea, Ahmet Guelhan, Türkei, Ivan Fundora Saldivar, Kiril Terziew, Bulgarien u. Soslan Tigijew, Usbekistan
Länderkämpfe
- 2008 in Wladikawkas, Russland gegen Kuba (World Cup), F, We, Punktsieger über Ivan Fundora,
- 2008 in Wladikawkas, Russland gegen Ukraine (World Cup), F, We, Punktsieger über Gia Tschichladse
Quellen
- Fachzeitschrift Der Ringer aus den Jahren 1993 bis 2008,
- Website "www.iat-uni-leipzig.de",
- Website"sports123.com",
- Website "www.wrestrus.ru"
Weblink
Olympiasieger im Freistilringen (Weltergewicht)1908: Charles Erickson | 1924: Hermann Gehri | 1928: Arvo Haavisto | 1932: Jack van Bebber | 1936: Frank Lewis | 1948: Yaşar Doğu | 1952: William Smith | 1956: Mitsuo Ikeda | 1960: Douglas Blubaugh | 1964: Ismail Ogan | 1968: Mahmut Atalay | 1972: Wayne Wells | 1976: Jiichiro Date | 1980: Walentin Raitschew | 1984: David Schultz | 1988: Kenneth Monday | 1992: Park Jang-soon | 1996: Buwaisar Saitijew | 2000: Brandon Slay | 2004: Buwaisar Saitijew | 2008: Buwaisar Saitijew
Personendaten NAME Saitijew, Buwaisar Hamidowitsch ALTERNATIVNAMEN Сайтиев, Бувайсар Хамидович (russisch) KURZBESCHREIBUNG russischer Ringer GEBURTSDATUM 11. März 1975 GEBURTSORT Khasavyurt, Dagestan
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