Bíggjar Kommuna

Bíggjar Kommuna
Ortsposition von Bøur auf der Färöerkarte.
Bøur von oben.
Blick auf den Tindhólmur im Hintergrund (Mitte).
Die Kirche von 1865.

Bøur [ˈbøvʊɹ] (dänisch: ) ist ein Ort der Färöer im Westen Vágars.

Zur ehemaligen Kommune Bøur (Bíggjar kommuna) gehörte auch das Dorf Gásadalur.

Bøur liegt an der Nordseite des Sørvágsfjørður und gilt als eines der schönsten Dörfer des Landes, schon alleine wegen seiner Aussicht auf den bizarren Tindhólmur, Gáshólmur und die beiden „drangar“ (herausragende Felsen in der See) einem der elf Holme der Färöer. Der Blick wurde in zahlreichen Kunstwerken verewigt.

Die alten grasgedeckten Holzhäuser der Ortschaft liegen dicht gedrängt an schmalen Gassen. Die traditionelle Holzkirche von Bøur wurde 1865 errichtet. Bøur ist eine alte Ortschaft und wird im sogenannten Hundebrief von etwa 1350 erwähnt (siehe Schafsbrief), ist jedoch wahrscheinlich älter, wahrscheinlich sogar aus der Wikingerzeit auf den Färöern.

Bøur ist auch ein alter Kirchort. So wird in einem Dokument von 1710 erwähnt, dass der Ort eine Kirche hatte. Wann die erste Kirche gebaut wurde, ist unbekannt.

Inhaltsverzeichnis

Verkehr

Bøur wird durch eine 4 Kilometer lange asphaltierte Straße mit dem nächst größeren Ort Sørvágur verbunden. In östlicher Richtung geht diese Straße seit Anfang 2003 durch einen Tunnel in das einst völlig isolierte Gásadalur. Um Gásadalur auf dem Landweg zu erreichen, mussten die Menschen vorher den alten beschwerlichen Wanderweg (siehe den Artikel Gásadalur) über die Berge nehmen, da es auch nicht über einen Hafen erreicht werden kann. Seit Ende des 20. Jahrhunderts verkehrte hier aber ein Hubschrauber vom Flughafen Vágar. Durch den Flughafen bedingt liegt Bøur in der Einflugschneise für den internationalen Flugverkehr der Färöer.

Eiriksboði

Die bekannteste Sage von Bøur handelt von einem Erbstreit. Zwei Brüder, Símun und Eirikur, besaßen gemeinsam den gesamten Grundbesitz des Ortes, und Eirikur wollte diesen gerne aufteilen. Es endete damit, dass Eirikur seinen Bruder umbrachte und dann zum Bischof nach Kirkjubøur fuhr, um sich begnadigen zu lassen. Der Bischof war bereit, ihn gegen Zahlung eines hohen Bußgeldes an die Kirche und an den Bischof zu begnadigen. Eirikur war einverstanden, und die Vereinbarung wurde auf ein Stück Holz geritzt. Eirikur fuhr mit dem Boot nach Bøur zurück, und als er in die stillen Gewässer gekommen war und sich außer Gefahr glaubte, erhob sich eine Welle, so dass das Boot kenterte und Eirikur umkam. Die blinden Klippen heißen noch heute Eiriksboði und liegen an der Innenseite des Tindhólmur.

Der Diebstahl des Feuers

Die Ländereien der Ortschaft bestehen aus 18 Flurstücken (merkur), von denen die meisten in königlichem (heute staatlichem) Besitz sind. Eine Sage berichtet darüber, wie sie in den Besitz des Königs kamen. Damals war die Ortschaft klein, womöglich nur ein Haus, und eines Tages ging das Feuer im Herd aus. Deshalb musste man zur nächsten Ortschaft gehen, um Feuer zu holen, was eine Schande war. Ein Mädchen wurde nach Sørvágur geschickt, und zum Glück war dort niemand zu Hause. Sie holte sich Feuer aus dem Herd und eilte nach Hause. Doch unglücklicherweise wurde der Rauch vom Feuer bemerkt, und der Bauer von Sørvágur zeigte sie des Diebstahls an. Da kam der größte Teil von Bøur in den Besitz des Königs.

Walfang

Datum Wale Skinn
24. Juni 1847 125 969,00
6. Oktober 1967 47 336,00
6. Mai 1968 77 417,50
10. April 1973 250 1.220,00
28. Oktober 1975 29 177,00
12. September 1976 228 970,00
14. September 1980 308 1.623,00
23. August 1982 233 921,00
24. September 1983 225 1.083,00
14. Juni 1984 189 835,00
30. Juli 1986 54 338,25
20. April 1988 111 557,75
28. Juli 1989 138 543,25
10. Juli 1992 52 369,50
16. Juli 1992 62 418,00
16. Oktober 1992 51 271,50
28. August 1997 36 270,25
6. September 1997 35 247,00
20. September 1997 172 911,00
24. Juli 1998 54 410,00
25. Juli 1999 72 449,00
16. Juli 1992 62 418,00
11. Juli 2001 186 1.368,75
23. Juli 2001 112 935,00
4. Juli 2002 36 266,00
8. Juni 2004 445 3.522,25

Bøur ist eine der 14 sogenannten Hvalvágir – Wal-Buchten, wo das Grindadráp, der Grindwalfang erlaubt ist.

Am 8. Juni 2004 wurden hier 445 Grindwale beim Grindadráp getötet. Das war ein großer Fang für färöische Verhältnisse. Seit 10 Jahren wurden nicht mehr so viele Tiere an einem einzigen Tag auf den Färöern erlegt. 1294 herbei geeilte Menschen auf 82 Booten beteiligten sich nach Auskunft des Polizeichefs von Vágar daran.

Siehe auch

Weblinks

62.090833333333-7.36757Koordinaten: 62° 5′ N, 7° 22′ W


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