Böhret

Böhret

Carl Böhret (* 1933) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.

Böhret studierte nach einer Mechanikerlehre von 1958 bis 1962 Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften an der FU Berlin. Im Jahr 1965 erfolgte die Promotion zum Dr. rer.pol., nach einjährigem Forschungsaufenthalt an der Brookings-Institution in Washington D.C. habilitierte er sich 1970 an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der FU Berlin für das Fach Politikwissenschaft. 1970/1971 war Böhret Leiter der Hauptabteilung „Planung und Koordination“ beim Vorstand der AUDI NSU Aktiengesellschaft.

Von 1971 bis 1974 war Böhret ordentlicher Professor für Politikwissenschaft, insbesondere Politische Wirtschaftslehre an der FU Berlin. Im Jahr 1975 erfolgte die Berufung für den Lehrstuhl für Politikwissenschaften an die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, deren Rektor er von 1989–1991 war.

Daneben war Böhret von 1984 bis 1988 Geschäftsführender Direktor des Forschungsinstitutes für öffentliche Verwaltung (FÖV). Von 1996–2007 war Carl Böhret wissenschaftlicher Leiter der von ihm am FÖV angesiedelten „Wissenschaftlichen Dokumentations- und Transferstelle für Verwaltungsmodernisierung in den Ländern (WiDuT)“. Zudem war er u.a. 1983–1985 stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) und von 1994 bis 1999 Wissenschaftlicher Leiter der Verwaltungsmodernisierungskommission Rheinland-Pfalz. Im Jahre 2004 erhielt Böhret für seine Forschung zum Thema Gesetzesfolgenabschätzung den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes der Leibniz-Gemeinschaft.

Böhrets Forschungsschwerpunkte reichen von der politischen Theoriebildung über die Regierungslehre, die Staatsreform und Verwaltungsmodernisierung bis zur Policy Analyse und Folgenforschung. Das besondere Kennzeichen der Forschungsergebnisse Carl Böhrets besteht auch in ihrer expliziten Praxisorientierung. Dazu zählt insbesondere das im Auftrag der Bundesregierung erstellte Handbuch Gesetzesfolgenabschätzung, das erstmalig die zum Großteil an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer entwickelten Methoden einer folgenorientierten Gesetzgebung bündelt.

Böhret war von 2001 bis zum 13. November 2008 Vorsitzender der Johann Joachim Becher-Gesellschaft, die unter anderem das Ziel hat, "den Austausch von Wissen und Rat zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie, Politik und Verwaltung zu pflegen sowie an der Umsetzung von daraus gewonnen Erkenntnissen mitwirken".


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