- Bündelleitung
-
Ein Bündelleiter ist eine parallele Anordnung von zwei bis vier Leiterseilen gleichen Potentials. Bündelleiter werden bei Freileitungen zur Energieübertragung mit Spannungen ab 110 kV verwendet. Die Leiterseile sind bei Bündelleitern mit Seilklemmen zu einem Bündel zusammengefasst.
In Deutschland kommen für die Höchstspannung von 400 kV fast ausschließlich Viererbündel zum Einsatz, jedoch werden manchmal auch Dreierbündel verwendet, z. B. bei einigen neu gebauten Leitungen in den neuen Bundesländern. Zweierbündel werden oft für das 220-kV-Grobverteilnetz und örtlich für die direkte Einspeisung elektrischer Energie in Eisenbahn-Fahrleitungen verwendet, vor allem bei Neubaustrecken.
Aus der Telegraphengleichung lässt sich die so genannte natürliche Leistung ableiten. Je geringer der Wellenwiderstand einer Leitung ist, desto höher ist die natürliche Leistung, die den optimalen Betriebsfall einer Leitung beschreibt. Der Wellenwiderstand der Leitung lässt sich durch eine Erhöhung des Leiterdurchmessers reduzieren, diese Erhöhung erreicht man zweckmäßigerweise mit Bündelleitern.
Weiterhin führt die Verwendung von Bündelleitern zur Reduzierung der Randfeldstärke entlang der Oberfläche der Leitung. Eine zu große Randfeldstärke führt zu erhöhten Verlusten aufgrund von Koronaentladungen und zu Funkstörungen entlang der Leitung.
Wikimedia Foundation.