C! Symposion Wien

C! Symposion Wien

Das Akademische Corps Symposion ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Wiener Universitäten und anderer Hochschulen des deutschen Kulturkreises. Die Corpsmitglieder werden Symposiasten genannt.

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Der Wahlspruch Symposions lautet „Alt mein Panier, alt meine Ehr’, jung ist mein Herz, scharf meine Wehr!“.

Die Farben des Corps waren ursprünglich Gold (als Symbol der Wissenschaft) und Blau (für die Treue). Als man bald nach der Gründung, wie es damals in Studentenkreisen üblich war, zu fechten begann, kam als dritte Farbe Weiß (als Symbol der Ehre) zu den beiden ursprünglichen Farben hinzu. Corpsburschen tragen ein Band in den Farben Gold-Blau-Weiß auf schwarzem Grund, wodurch das Band breiter ist als das normale Format von 27 mm, Fuchsen ein gold-blaues Band.

Im Wintersemester wird eine schwarze samtene Mütze im großen Schlappformat getragen, als Sommercouleur kann wahlweise ein Stürmer aus weißem Tuch mit an der Front in Gold aufgesticktem Zirkel getragen werden. Die Pekeschen sind schwarz.

Das Wappen besteht aus einem gevierten Schild. Heraldisch rechts oben zeigt es drei grüne Eichenblätter in Deichselstellung in Gold, links oben das Wiener Universitätswappen – ein aufgeschlagenes Buch in einer Hand – in Blau, rechts unten das gold-blau-weiße Band in Schwarz und links unten zwei gekreuzte Farbenschläger mit dem Stiftungsdatum 30.I.1886 in Weiß. Der Stechhelm über dem Wappen ist innen rot ausgeschlagen und trägt als Kleinod drei Federn in Gold, Blau und Weiß über dem gold-blau-weißen Wulst, der in eine gold-blaue Helmdecke übergeht.

Zirkel des Corps Symposion

Der Zirkel beinhaltet die verschlungenen Buchstaben S (für Symposion), V (für vivat), C (für crescat) und F (für floreat).

Geschichte

Im Jahre 1885 ging die Maturaklasse des Kaiser-Franz-Josef-Gymnasiums in der Hegelgasse im ersten Bezirk Wiens nicht einfach, wie üblich, auseinander, sondern traf sich auch nach Ende der Schulzeit regelmäßig. Schon bald beschloss man, einen akademischen Geselligkeitsverein zu gründen, um den bisherigen zwanglosen Treffen eine Form zu geben.

Als Name wurde bewusst und in Abkehr der bei Verbindungen üblichen deutsch-lateinischen Namen der altgriechische Name Symposion gewählt. Seine ursprüngliche Bedeutung symbolisiert bis heute den Zweck der Verbindung: Beim geselligen gemeinsamen Trinken teils ernsthafte, teils humorvolle Gespräche zu führen. Die Gründung des Akademischen Geselligkeitsvereins Symposion erfolgte am 31. Januar 1886.

20 Jahre später hatte Symposion als freie Verbindung keine Zukunft mehr. Da die überwiegende Mehrzahl der Symposiasten eine korporative politische Betätigung ablehnte, schloss man sich am 15. Februar 1907 den eher liberalen Corps an. Seit dem Jahr 1908 besteht ein Vorstellungsverhältnis zum Corps Joannea zu Graz. Am 23. Oktober 1913 wurde vom Lebensbundprinzip abgegangen, es wurde später wieder eingeführt.

Vorbild der damaligen Wiener Corps waren die deutschen Corps, denen man kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges, 1919, beitrat. Seit damals gehört das Corps Symposion dem Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) an. Damit bekennt sich das Corps Symposion auch zu den Prinzipien des KSCV, jeden interessierten Studenten ungeachtet seiner politischen, religiösen und wissenschaftlichen Richtung aufzunehmen.

Nachdem bereits zuvor im nationalsozialistischen Deutschland Corps verboten wurden, löste sich das Corps Symposion nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 sofort auf. Ehemalige Mitglieder Symposions bildeten mit jenen des Corps Hansea zu Wien eine Kameradschaft. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges schritten die überlebenden Symposiasten zuerst an den Wiederaufbau der zertrümmerten Heimat. Danach wurde im Jahr 1953 das Corps wieder eröffnet.

Besonderheiten

Bedingt durch seine Wurzeln hat Symposion als eines der wenigen Corps einen altgriechischen Namen.

Bekannte Mitglieder

Das Corps Symposion hatte von jeher einen hohen Anteil an Universitätslehrern, anbei die Auflistung:

  • August Gottlieb Crüwell (1866–1931), Schriftsteller, Direktor der Wiener Universitätsbibliothek.
  • Anton Kautsky-Bey (1867–1944), Chefleibarzt des Khedive von Ägypten.
  • Viktor Bibl (1870–1947), Historiker, Universitätsprofessor.
  • Carl Alexander Fieber (1875–1945), Maschinenbauer, Hochschullehrer, Entwickler von Großdieselmotoren.
  • Erwin Guido Kolbenheyer (1878–1962), Romanautor, Dramatiker und Lyriker, Vertreter des Biologismus.
  • Fritz Demmer (1884–1967), Chirurg, Universitätsprofessor, Entwickler der mobilen Feldchirurgie.
  • Otto Heinrich Stowasser (1887–1934), Archivar und Historiker, Direktor des Archivs der Stadt Wien, Universitätsprofessor.
  • Josef Neuwirth (1855-1934), Rektor der TU Wien
  • Karl Wilfried Fieber (1906–1992), Entwickler der Kreiselsteuerung für die Großrakete V2.
  • Friedrich Hausmann (* 1917), Historiker, Rektor der Universität Graz, Universitätsprofessor.
  • Roland Girtler (* 1941), Soziologe und Kulturanthropologe, Universitätsprofessor.

Im Wintersemester 2005 wurde im Corpshaus ein japanischer Garten eröffnet.

Weblinks

Akademisches Corps Symposion

Siehe auch: Corps, Kösener Senioren-Convents-Verband, Liste Kösener Corps, Studentenverbindung


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