C. Angerer & Göschl

C. Angerer & Göschl

Der k.k. Hof-Chemigraph C. Angerer & Göschl war eine Kunst- und Druckanstalt in Wien, die von 1870 bis 1983 existierte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Werbung von C. Angerer & Göschl (1903)

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1870 von Carl Angerer (1838–1916), dem Bruder von Ludwig und Viktor Angerer von L. & V. Angerer sowie August I. Angerer von A. & V. Angerer. Die vier Brüder waren somit Gründer von drei voneinander unabhängigen Betrieben des fotografischen Gewerbe. Speziell Carl beschäftigte sich intensiv mit der chemigraphischen Zinkätzung und entwickelte die für die damalige Zeit revolutionäre Wiener Ätzmethode.[1]

Drei Jahre später wurde Carls Schwager Alexander Göschl (1848–1900) Partner. Im Jahr 1877 wird ein Fotoatelier gemietet und die Fotografie in die Reproduktionstechniken einbezogen. Der Betrieb setzt im Lauf der Jahre nahezu alle fotografischen Drucktechniken in der Praxis um und entwickelt neue Verfahren und präsentiert sich in zahlreichen in- und ausländischen Ausstellungen. Bereits in den frühen Jahren waren Carl Angerer und Alexander Göschl insbesondere auf dem Gebiet des autotypischen Bilddruckes in Europa marktbeherrschend. Sie galten als kluge Firmenpolitiker, die durch gründliche Entwicklungsarbeit auf ihrem Weg immer besser technisierte Reproduktionsverfahren auf einem qualitativ hohen Niveau anbieten konnten.[2]

Der erste Standort war in der Hubergasse 15. Es gibt Aufzeichnung über Standorte in der Ottakringerstraße 33 ab 1880 und Ottakringerstraße 49 seit dem Jahr 1899. 1910 beschäftigte das Unternehmen 250 Mitarbeiter.

1916 übernahm Carls Sohn Alexander C. Angerer (1869–1950) das Unternehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Filialen im Ausland eröffnet. Gemeinsam mit dem Verlag Ed. Hölzel & Co. und der Wiener Kunstdruck-Gesellschaft erwirbt das Unternehmen um 1920 das Patent für das Farbverfahren Uvachrome für die Länder Österreich, Ungarn, Jugoslawien und Rumänien. 1921 wird das Buch „Fünfzig Jahre Angerer & Göschl. 1871 – 1921“ veröffentlicht, eine Denkschrift zum 50jährigen Unternehmensjubiläum. Alexander war von 1924 bis 1938 Präsident der Photographischen Gesellschaft.

Am 31. März 1983 wurde der Konkurs des Unternehmens beantragt.

Literatur

  • O. Hochreiter und T. Starl: Geschichte der Fotografie in Österreich, 2 Bände, 1983.

Einzelnachweise

  1. Angerer Karl, Chemigraph L.: Bll. f. Gesch. d. Techn., Bd. 4, S. 13; Großind. österr.; österr.-ungar. Buchdruckerztg., 1916-rl8
  2. Die Albertina und die Fotografie im 19. Jahrhundert (pdf-Datei, S.14)

Weblinks


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