- Ahimsa-Seide
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Ahimsa-Seide (von indisch Ahimsa, wörtlich das Nicht-Verletzen) bezeichnet eine alternative Seidenraupenzucht im Freiland, bei der der Seidenfaden erst vom Kokon gehaspelt wird, nachdem der Falter aus ihm geschlüpft ist.
Zwar werden seit Alters her die Kokons von wild lebenden Seidenraupen gesammelt, aus denen der Falter bereits ausgeschlüpft ist. Diese Seide stammt jedoch vom Tussah-Seidenspinner (in Indien Tassar) und wird deshalb auch Wildseide genannt. Der Faden des Tussahseidenspinners ist gröber und ungleichmäßiger als der des Maulbeerseidenspinners und hat einen goldenen Farbton.
Inspiriert durch Mahatma Gandhis Philosophie der Gewaltlosigkeit forschte der indische Ingenieur Kusuma Rajaiah mehrere Jahre nach Möglichkeiten einer ethisch und wirtschaftlich vertretbaren Methode, Seidenstoffe aus Maulbeerseide herzustellen, ohne die Puppen in kochendem Wasser abtöten zu müssen, wie dies bei der konventionellen Seidenzucht geschieht. Der Seidenfaden wird nach seiner Methode erst vom Kokon abgewickelt, wenn der Falter geschlüpft ist, und dann maschinell versponnen und maschinell verwebt. Das Ergebnis sind Garne und Stoffe aus Maulbeerseide, die ihre Liebhaber bis nach Hollywood gefunden haben.
Die Kokons sind durch das Ausschlüpfen des Schmetterlings beschädigt und der abhaspelbare Seidenfaden ist sehr viel kürzer als bei der Zuchtseide. Die Gewinnung und Verarbeitung des Seidenfadens ist somit aufwändiger, wodurch sich der höhere Preis der Ahimsa-Seide erklärt.
Kusuma Rajaiah ist Mitarbeiter der Andhra Pradesh Handloom Weavers Cooperative Society (APCO - Staatliche Handweber-Vereinigung) und hat auf seine Verfahren zur "eco-friendly" Ahimsa-Garnherstellung und Seidenstoffproduktion 2002 ein Patent erhalten.
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