Amoklauf von Realengo

Die Schule Tasso da Silveira in Realengo, kurz nach der Tat

Der Amoklauf von Realengo ereignete sich am 7. April 2011 an der Schule Tasso da Silveira in Realengo, einer Vorstadt von Rio de Janeiro in Brasilien. Dabei kamen zwölf Schüler und der Attentäter ums Leben, 15 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Amoklauf erfolgte durch einen Einzeltäter, Wellington Menezes de Oliveira, und gilt als erstes Gewaltverbrechen dieser Art in Brasilien, das nicht mit einer Gang in Verbindung gebracht wird.^[1]

Der 23-jährige Attentäter hatte die Schule unter dem Vorwand betreten, er wolle dort einen Vortrag halten. Er zog dann zwei Feuerwaffen, suchte einen Klassenraum im ersten Stock auf und begann, auf die Schüler zu schießen. In der Schule brach daraufhin Panik aus; Lehrer verbarrikadierten die Türen und forderten die Schüler auf, sich auf den Boden zu werfen. Während der Täter sich im zweiten Stock weitere Opfer suchte, holte ein verletzter Schüler Hilfe von Verkehrspolizisten in der Nähe der Schule. Einem der Polizisten gelang es, den Attentäter mit einem Schuss in den Unterleib zu stoppen. De Oliveira fiel zu Boden und tötete sich dann mit einer seiner Waffen selbst.^[2]

Wie sich zwischenzeitlich herausstellte, hatte der Attentäter die Tasso da Silveira-Schule zwischen 1999 und 2002 besucht. Danach hatte er einige Jahre lang im Lager einer Lebensmittelfirma gearbeitet, seit August 2010 war er arbeitslos. Wie de Oliveira in den Besitz der Waffen und Munition gelangte, konnte bislang nicht geklärt werden.^[2]

Die lokalen Behörden teilten am 8. April der Bevölkerung mit, dass die Schule vom 8. bis 15. April geschlossen werde. Die brasilianische Präsidentin, Dilma Rousseff bat ihre Landsleute um eine Schweigeminute und ließ eine dreitägige Staatstrauer anordnen.^[2]

Weblinks

•  Commons: Amoklauf von Realengo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

1. ↑ (dpa, AFP): Brasilien. Mindestens 13 Tote nach Amoklauf in Schule. Auf: Zeit Online, 7. April 2011; abgerufen am 9. April 2011.
2. ↑ ^{a b c} Josef Oehrlein: Amoklauf in Rio. „Ich werde euch töten“. Auf: FAZ.NET, 8. April 2011; abgerufen am 9. April 2011.

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Koordinaten: 22° 53′ 2″ S, 43° 25′ 3″ W