- Anagrammatische Klangrotation
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Die Anagrammatische Klangrotation ist ein Begriff aus der Rechtsprechung und der Literatur zum Markenrecht. Von anagrammatischer Klangrotation spricht man, wenn die Bestandteile einer (geschützten) Marke dergestalt zu einem neuen Markenwort zusammengesetzt werden, dass zwischen beiden Marken eine Verwechslungsgefahr besteht. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn neben der bereits eingetragenen Marke "babalu" noch die Marke "baluba" eingetragen würde. Da sich ein Verbraucher bei flüchtiger Wahrnehmung unter Umständen nicht genau an die Reihenfolge der Markenbestandteile erinnern kann, kann trotz vermeintlicher Verschiedenheit der Begriffe dennoch eine relevante Verwechslungsgefahr bejaht werden und der Inhaber der zuerst eingetragenen Marke hat einen Abwehranspruch gegen die später eingetragene Marke. Dabei ist die Rechtsprechung jedoch eher restriktiv und nimmt auch bei sehr ähnlichen Wortmarken nicht unbedingt eine anagrammatische Klangrotation an. Je mehr jedoch die Marken aus Fantasiebegriffen bestehen, die keinen Bezug zum Produkt haben, desto strenger ist die Rechtsprechung.
Literatur
- Paul Ströbele, Franz Hacker, Irmgard Kirschneck: Markenrecht. 8. Auflage. Heymann, Köln u.a., ISBN 3-452-25558-1. § 9 Rdn. 333
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