CO-LAG

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Das Departamento de La Guajira ist eine Provinz im äußersten Nordosten Kolumbiens. Es grenzt im Westen, Norden und Osten an den Atlantik. Im Südosten liegt Venezuela, im Süden die Provinz Cesar und im Südwesten die Provinz Magdalena.

In der trockenen Provinz wird wenig Landwirtschaft betrieben. Es werden Reis, Yucca, Sorghum und Sesam angebaut. Die Industrie spielt eine untergeordnete Rolle. An Bodenschätzen sind Kohle und Erdgas erwähnenswert. Mit El Cerrejón hat La Guajira die größte Kohlemine Lateinamerikas. Fischfang und Salzgewinnungsanlagen an der Küste sind weniger von Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Provinz liegt östlich bzw. nordöstlich der Sierra Nevada de Santa Marta an der Karibikküste. Die nach dem Ende der östlichen Gebirgsausläufer meist flache Topographie wird durchzogen von zahlreichen kurzen, jedoch wasserreichen Flüssen. Der nördliche Teil der Provinz auf der Guajira-Halbinsel besitzt ein arides Klima; im äußersten Nordwesten befindet sich in der Region des Cabo de la Vela sogar eine echte Wüste.

Die flachen und trockenen Regionen der Provinz sind häufig von Hochwassern betroffen. Während der Regenzeit werden häufig große Landflächen völlig überschwemmt.

Die gleichnamige Halbinsel, die einen Großteil der Fläche der Provinz ausmacht, liegt zu einem kleinen Teil auf venezolanischem Staatsgebiet.

Auf dem Gebiet der Provinz befinden sich derzeit drei Nationalparks: Die Sierra Nevada de Santa Marta (383.000 ha) mit den höchsten Bergen Kolumbiens, das Santuario de Fauna y Flora Los Flamencos (7682 ha), eines der weltweit beeindruckendsten Habitats von roten Flamingos, sowie der Nationalpark Macuira (25.000 ha), ein Bergregenwald im nahezu unbesiedelten Nordosten der Provinz.

Geschichte

Der Name "La Guajira" leitet sich her aus der Eigenbezeichnung einer der dort lebenden indianischen Ethnien, dem Volk der Wayúu. Neben den Arhuacos bildeten die Wayúu die Bevölkerung der Region vor der Ankunft der Spanier. Durch die exponierte Lage unmittelbar an der Karibikküste wurde die Provinz sehr früh europäisch entdeckt bzw. erschlossen. Dia Hauptstadt Riohacha ist eine der frühesten spanischen Stadtgründungen auf dem südamerikanischen Festland.

1498 umrundete de Expedition von Alonso de Ojeda die Halbinsel Guajira; eine erste Landung erfolgte durch Juan de la Cosa, dabei wurde eine erste Ansiedlung am Cabo de la Vela gegründet; 1535 erfolgte dann die Gründung der späteren Hauptstadt Riohacha durch den Beauftragten der Welser in Lateinamerika, Nikolaus Federmann.

Die Spanier trafen im Gebiet der Sierra Nevada de Santa Marta auf die Hochkultur der Tairona. Die sogenannte Ciudad Perdida ist eines der wichtigsten archäologischen Freiluftdenkmäler in Südamerika, vergleichbar mit Macchu Picchu oder den ausgedehnten Ruinen von Chan Chan.

Besiedlung

Die Provinz besitzt neben der Hauptstadt Riohacha nur eine weitere größere Stadt, das an der venezolanischen Grenze gelegene Maicao.

Ansonsten ist die Bevölkerungsstruktur sehr ländlich geprägt. An der Karibikküste bestimmen Fischerdörfer das Bild, im Landesinneren finden sich zahlreiche Einzelhöfe bzw. -gebäude.

Eine beträchtliche Bedeutung besitzt innerhalb der Provinz die indianische Bevölkerungsminderheit, deren zahlreichster Stamm die Wayúu sind.

Administrative Unterteilung

Das Departamento de la Guajira besteht aus 15 Gemeinden (Municipio). Im Folgenden verzeichnet sind alle vier Gemeinden mit ihrer Gesamteinwohnerzahl aus der Volkszählung des kolumbianischen Statistikamtes DANE aus dem Jahr 2005.

Gemeinde Einwohnerzahl 2005
Albania 20.815
Barrancas 26.329
Dibulla 21.798
Distracción 11.962
El Molino 7.315
Fonseca 26.831
Hatonuevo 16.383
La Jagua del Pilar 2.721
Maicao 123.757
Manaure 67.584
Riohacha 167.865
San Juan del Cesar 33.654
Uribia 117.674
Urumita 13.349
Villanueva 23.538

Infrastruktur

Das Straßennetz der Provinz ist gut ausgebaut. Die beiden Hauptverkehrsverbindungen, die Straßen von Santa Marta und von Valledupar, sind asphaltiert und in gutem Zustand. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung ist der Grenzübergang Maicao mit Straßenverbindung nach Venezuela.

Riohacha besitzt einen Regionalflughafen.

Die Güterbahnlinie von El Cerrejón transportiert nahezu ausschließlich die dort geförderte Steinkohle.

Wirtschaft

Die Lage unmittelbar an der Karibikküste bestimmt zu einem großen Teil die wirtschaftliche Entwicklung der Provinz. Fischerei, insbesondere Krabbenfischerei, bietet für einen Großteil der Küstenbevölkerung im ländlichen Raum eine Lebensgrundlage. Daneben gibt es eine ausgedehnte extensive Viehzucht, die jedoch aufgrund der Trockenheit des Klimas in weiten Teilen von La Guajira weniger effizient ist als in anderen Regionen Kolumbiens.

Am Fuß der Sierra Nevada de Santa Marta finden sich große Bananenplantagen.

Mit El Cerrejón besitzt die Provinz die größte Kohlegrube Südamerikas. Die einzige wirklich funktionierende Eisenbahnlinie des Landes verläuft vom Standort der Grube bis in die Provinzhauptstadt Riohacha. Reiche Erdgasfelder, die seit einigen Jahren ausgebeutet werden, tragen zur Wertschöpfung der Provinz erheblich bei. Riohacha besitzt ein Erdgasterminal.

Insgesamt ist die Provinz für kolumbianische Verhältnisse arm. Die bedeutenden Einnahmen aus dem Marihuanaanbau, die in den 90er Jahren für einen Wirtschaftsboom sorgten, haben sich als nicht nachhaltig erwiesen.

Durch die unmittelbare Nachbarschaft zu Venezuela hat sich eine zwar illegale, jedoch weitgehend geduldete Schattenwirtschaft entwickelt. Nach Kolumbien importiert werden über den Grenzübergang Maicao vor allem Erdölderivate (Benzin) und Haushaltselektronik.

11.85-72.0333333333337Koordinaten: 12° N, 72° W


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