CU-99

CU-99
Isla de la Juventud
Statistische Daten

Hauptstadt: Nueva Gerona
Fläche: 3.056 km²
Einwohner: 100.000
Geographische Lage: 21° 45′ N, 82° 51′ W21.744722-82.8583337Koordinaten: 21° 45′ N, 82° 51′ W
ISO Code: CU-99

Die Isla de la Juventud (dt. Insel der Jugend, auch Isla de Pinos, dt. Kieferninsel) ist die größte Nebeninsel Kubas. Sie ist keine eigene Provinz, sondern wird als Sonderverwaltungsgebiet behandelt. Die Insel liegt im Golf von Batabanó auf der karibischen Seite Kubas, und gehört zum Archipiélago de los Canarreos. Nueva Gerona ist der Hauptort, und mit ca. 15.000 Einwohnern gleichzeitig die größte Stadt der Insel.

Geschichte

Archäologische Funde deuten auf die Guanahatabey-Indianer als erste Siedlungsgruppe hin, die vermutlich als Nomaden in küstennahen Höhlen lebten. Später wurde die Insel von den Ciboney aus Venezuela und (etwa ab dem 3. Jahrhundert n. Chr.) den Taíno vom benachbarten Jamaika besiedelt. Die Ureinwohner nannten die Insel Siguanea, bis Christoph Columbus auf seiner zweiten Reise in die Neue Welt im Juni 1494 hier landete und ihr den Namen La Evangelista gab. Vom 16. bis 18. Jahrhundert war die Insel Rückzugsgebiet vieler Piraten, darunter auch solch prominenter Namen wie Francis Drake, John Hawkins, Thomas Baskerville und Henry Morgan. Die Aktivitäten auf der dann Parrot Island genannten Insel sollen Robert Louis Stevenson zu seinem weltberühmten Roman Die Schatzinsel inspiriert haben.

Später hieß die Insel Isla de Pinos (Kieferninsel, manchmal fälschlicherweise auch als Fichteninsel übersetzt) und war insbesondere bis zur Batista-Diktatur als Gefängnis-Insel berüchtigt. Hier saß unter anderem im 19. Jahrhundert José Martí ein, und später von 1953 bis 1955 die Moncadistas um Fidel Castro. Auch während des Guerillakampfes wurden viele Revolutionäre insbesondere aus der „Bewegung des 26. Juli“ (M-26-7) auf die Insel verbracht, so z.B. Armando Hart. Noch heute können die Ruinen des 1928 errichteten Gefängnisses Presidio Modelo besichtigt werden, in dem bis zu 6.000 Gefangene in fünf Rundgebäuden gefangen gehalten wurden.

Nach der kubanischen Revolution sollte die landwirtschaftliche Entwicklung auf der Insel vorangetrieben werden. Zu diesem Zwecke kamen viele tausend junge Leute, vor allem aus Ländern der Dritten Welt zum Lernen und Arbeiten auf die Isla, was die symbolträchtige Namensänderung in Jugendinsel (1978) erklärt. Die meisten der zahlreichen Internatsschulen sind heute verwaist.

Die Insel wurde unter anderem als Schatz-, Piraten- oder Goldinsel bekannt.

Ein Kubaner, der von der Isla spricht, meint damit fast ausschließlich die Jugendinsel und nicht sein großes Heimat-Eiland.


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