Caldera Systems

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Die Firma The SCO Group, Inc. ist ein Softwareanbieter, insbesondere von UNIX-Betriebssystemen. Unter dem vorigen Namen Caldera hatte das Unternehmen große Teile (UNIX Business, Service Business) der früheren Santa Cruz Operation (SCO) übernommen. Später firmierte sich Caldera in The SCO Group um. Heute bietet die Gruppe die Unix-Derivate UnixWare und OpenServer an. Die ursprüngliche SCO firmiert heute unter dem Namen Tarantella, Inc. und gehört zu Sun Microsystems.

Seit Mitte des Jahres 2006 bietet die Firma zusätzlich zu den UNIX-Betriebssystemen auch zentrale Dienste für den Zugriff von sogenannten Smart Phones (PalmOS, Windows Mobile OS, Java) auf Serveranwendungen an. ("SCO Mobile", "Me Inc.")

Die SCO Group behauptet, mit dem Kauf von Unix-Rechten der Santa Cruz Operation (noch als Caldera Inc.) sämtliche Rechte an den Methoden und Konzepten des Betriebssystems UNIX sowie einen Anspruch auf Geheimhaltung des Codes aller auf Unix basierenden Projekte der Unix-Lizenznehmer von AT&T zu besitzen. Sie hat deshalb die Firmen IBM, Novell, AutoZone und DaimlerChrysler verklagt. Die Klagen gegen AutoZone und Daimler wurden beigelegt. Der Softwarehersteller Red Hat hat seinerseits die SCO Group wegen übler Nachrede verklagt. Siehe dazu SCO gegen Linux.

Im September 2007 beantrage die SCO Group Gläubigerschutz nach Chapter 11 des amerikanischen Insolvenzrechts. Am 27. Dezember 2007 wurde die Notierung der Aktie der SCO Group (Kürzel SCOX) an der amerikanischen Börse Nasdaq beendet.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Caldera entwickelte sich als Projekt innerhalb von Novell. Kurz darauf wurde Caldera Systems selbst 1994 von Bryan Sparks (CEO) mit finanzieller Hilfe von Ray Noorda von Novell ins Leben gerufen. Der Sitz war in Utah, USA. Das erste Produkt war der auf Red Hat Linux basierende Caldera Network Desktop, später Caldera OpenLinux. Zielgruppe für dieses System waren kommerzielle Anwender, der Markterfolg war jedoch mäßig. 1998 verließ Bryan Sparks Caldera und Ransom Love wurde nachfolgender CEO bis Ende 2002. Mit dem Kauf der Server-Softwareabteilung von SCO benannte sich Caldera Systems im August 2001 in Caldera International um. Im Sommer 2002 verließ Ransom Love Caldera International und wurde durch Darl McBride ersetzt. Der Name SCO wurde wieder aktiviert und die Umbenennung in The SCO Group, Inc. erfolgte im August 2002. Damit sollte die Verbindung mit dem Unix-Traditionshaus SCO verdeutlicht werden.

Im März 2003 erhob SCO Vorwürfe gegen die Linux-Gemeinde, dass Teile des Quellcodes des Linux-Kernels dem originalen Unix-Quellcode entnommen seien und strengte einen Prozess gegen IBM an. In einem parallelen Prozess wurde im August 2007 jedoch entschieden, dass Novell das Copyright an Unix besitzt. Siehe dazu auch: SCO gegen Linux.

Am 14. September 2007 beantragte die SCO Group Gläubigerschutz nach Chapter 11 zur Restrukturierung, was die Insolvenz von SCO bedeutet.

Der Weg von SCO und Caldera

Ein Grund für den Kauf der SCO-Unix-Produktsparte durch den Linux-Anbieter Caldera war wohl auch der SCO-eigene Bestand von über 15 000 weltweiten "value-added" (Mehrwert-)Wiederverkäufern (VARs), die Softwarelösungen für Kunden anboten. Benötigte etwa eine Arztpraxis einen Computer, mehrere Terminals, sowie Buchführungs- und medizinische Software, so boten diese Wiederverkäufer das Betriebssystem SCO-Unix auf Intel-PCs und die benötigten Anwenderprogramme an. Einer der größten Kunden von SCO ist die Schnellrestaurantkette McDonalds, die in den USA SCO-Unix einsetzt. Für den Einsatz von SCO-Unix sprechen nach Einschätzung von SCO die im Verhältnis zur Gesamtlösung vernachlässigbar kleinen Betriebssystem-Lizenzkosten (insb. keine Wartungsgebühren, Lizenzkosten sind aber abhängig von CPU-, RAM- und Softwareausstattung des Rechners) und eine geringe sogenannte Total Cost of Ownership (TCO) wegen selten benötigten Supports. Laut Angaben von SCO existieren z.B. SCO-Server-Installationen mit einer Uptime (Zeit ohne Neustart des Servers) von mehr als zehn Jahren. Während des SCO Forum in Las Vegas 2004 wurde ein Preis für den Server mit der längsten Uptime ausgelobt, die Uptime ergab sich aus eingesandten Systeminformationen von SCO-Kunden inklusive der "uptime"-Kommandoausgabe.

OpenLinux und OpenUnix

Die Bezeichnungen „OpenServer“, „OpenUnix“ oder auch „OpenLinux“ für die Caldera-Produkte suggerieren, dass es sich im Gegensatz etwa zu Konkurrenzprodukten speziell um Open Source-Software handelt. „Open“ steht hier jedoch für Open Standards, ein Begriff der schon lange in der Computerindustrie verwendet wird, etwa bei OSF, X/OPEN oder OpenGroup. Er hat im Zusammenhang mit SCO OpenServer und dem (wieder in SCO UnixWare rückbenannten) SCO OpenUNIX nichts mit dem Begriff Open Source zu tun. Korrekt ist allerdings, dass zahlreiche "Open Source" Komponenten (wie Perl, Apache und Samba) mit den SCO-Produkten ausgeliefert werden. Der Betriebssystemcode ist aber Closed Source.

Sonstiges

The SCO Group gehörte bis März 2005 zur Canopy Group. Die Aktie (SCOX) wurde bis zum 27. Dezember 2007 an der Nasdaq gelistet. Nachdem das Wertpapier mehrmals vom so genannten Delisting (Entfernung des Papiers vom Börsenhandel) bedroht gewesen war (die Nasdaq gab bekannt, dass das Papier die Voraussetzungen für den Handel nicht mehr erfülle und SCO seit dem 29. April 2007 ein halbes Jahr Zeit hätte, das Papier wieder den Anforderungen gerecht werden zu lassen[1]), wurde das Papier am 27. Dezember 2007 vom Börsenhandel ausgeschlossen[2].

Standorte

Der Firmensitz befindet sich in Lindon im Bundesstaat Utah. In den USA gibt es zwei weitere Niederlassungen in Murray Hill (New Jersey) und Scotts Valley (Kalifornien). Die für Deutschland zuständige The SCO Group GmbH befindet sich in Bad Homburg vor der Höhe.

Versionen

Caldera OpenLinux
Version Datum Bezeichnung
1.0 5. Februar 1996 Caldera Network Desktop
1.1 4. Mai 1997
1.2 23. Februar 1998
1.3 28. September 1998
2.2 19. April 1999
2.3 13. September 1999 OpenLinux eServer
2.4 21. Februar 2000 OpenLinux eDesktop
3.1 2. Juli 2001 Workstation, Server
3.1.1 30. Januar 2002 Workstation, Server
SCO Linux (United Linux)
Version Datum
4.0 19. November 2002

Am 15. Mai 2003 wurde die Entwicklung von SCO Linux eingestellt.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.heise.de/newsticker/meldung/89038 Meldung zur Delisting-Bedrohung bei heise.de
  2. http://www.heise.de/newsticker/meldung/101082 Meldung zum Ausschluss bei heise.de

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