Calling All Girls

Calling All Girls
Queen – Hot Space
Veröffentlichung

21. Mai 1982

Label

EMI/Parlophone; Elektra, Hollywood Records (USA)

Format(e)

LP, Cassette; CD

Genre(s)

Rock, Funk, Disco

Anzahl der Titel

11

Laufzeit

43 min 29 s

Besetzung
Produktion

Queen und Mack

Studio(s)
Chronik
Greatest Hits
(1981)
Hot Space The Works
(1984)

Hot Space ist ein Album der britischen Rockgruppe Queen aus dem Jahr 1982. Es unterscheidet sich von anderen Queen-Alben durch den Einfluss von Disco- und Dancemusik. Aufgenommen wurde das Album zwischen Juni 1981 und März 1982 in München und Montreux.

Inhaltsverzeichnis

Liederliste

LP-Seite 1:

LP-Seite 2:

* Singles

Als B-Seite der Single Under Pressure wurde 1981 der Titel Soul Brother (Queen) veröffentlicht.

Besetzung

Weitere:

  • David Bowie: Gesang u.a. (in Under Pressure).
  • Arif Mardin: Arrangement und Produktion der Bläser in Staying Power.

Den Lead-Gesang in Action This Day teilen sich Mercury und Taylor. Die Produzenten des Albums sind Queen und Mack; Under Pressure wurde von Queen und David Bowie produziert.

Details der einzelnen Songs

Staying Power

Mit Arif Mardin ist neben David Bowie ein weiterer Gastmusiker auf dem Album vertreten. Der in den USA lebende türkische Musikproduzent arrangierte und produzierte die Bläser-Aufnahmen für Staying Power. Auf Queens ursprünglicher Rohfassung des aus der Feder von Freddie Mercury stammenden Songs war dieser Teil mit der E-Gitarre eingespielt worden.

In der härteren Live-Interpretation von Staying Power spielte John Deacon nicht wie üblich Bass, sondern Rhythmus-Gitarre; somit war ausnahmsweise bei Queen-Konzerten neben Brian Mays Red Special eine zweite, zusätzliche Gitarre zu hören.

Dancer

In Dancer sind mit „hot space“ die Titel-Worte des Albums zu finden. Darüber hinaus ist Dancer neben Back Chat („Danke“) der einzige Queen-Song, der deutschsprachigen Text enthält: Das Weckruf-Sample („Guten Morgen, Sie wünschen geweckt zu werden“) war in einem Hotel während Queens Musicland-Sessions in München aufgenommen worden war. Den Synthesizer-Bass spielte Song-Autor Brian May.

Back Chat

John Deacons Funk-beeinflusster Titel Back Chat ist Queens erster Song, von dem auf einer 12“-/Maxi-Single eine längere, alternative „Extended Version“ veröffentlicht wurde. Sowohl dieser 12“- als auch der Single-Remix unterscheiden sich deutlich von der Albumfassung. Die in Back Chat zu hörende Rhythmusgitarre wurde von Deacon gespielt, das markante Gitarrensolo stammt von May.

Body Language

Charakteristisch für das Disco-orientierte Body Language sind das überaus sparsame Arrangement, der von Freddie Mercury gespielte Keyboard-Bass sowie die – im Gegensatz zu sämtlichen anderen Singles der Band – fast gänzlich fehlende Gitarre. Body Language, komponiert von Mercury, zählt zu den atypischsten und am kontroversiellsten diskutierten Singles von Queen. Das Video zum Song stammt von Mike Hodges, dem Regisseur des Films Flash Gordon, für den Queen 1980 den Soundtrack aufgenommen hatten.

Die von Hollywood Records 1991 in den USA herausgebrachte CD-Neuauflage von Hot Space enthält als Bonus-Track eine von Susan Rogers remixte Version von Body Language.

Action This Day

Der Titel von Taylors Song bezieht sich auf die gleichnamigen Worte, mit denen der britische Premierminister Winston Churchill besonders dringend zu erledigende Unterlagen kennzeichnete.[1]

Put Out the Fire

Brian Mays Put Out the Fire zählt – wie das ebenfalls aus seiner Feder stammende Las Palabras de Amor – zu den traditionelleren Queen-Songs des Album. Es ist auch der einzige Track des Albums, der auf der 1997 erschienenen Compilation Queen Rocks vertreten ist.

Life Is Real

Dieser von Freddie Mercury geschriebene Song ist eine Hommage an John Lennon, der im Dezember 1980 erschossen worden war.

Calling All Girls

Mit Calling All Girls wurde erstmals ein von Roger Taylor komponierter Song als Single (in Nordamerika) veröffentlicht. Der Video-Clip basiert auf George Lucas’ Science-Fiction-Film THX 1138 aus dem Jahr 1971. Sämtliche Videos der aus Hot Space ausgekoppelten Singles sind auf der im Jahr 2003 erschienenen Queen-DVD Greatest Videos Hits 2 enthalten.

Las Palabras de Amor

Teile dieses Songs sind auf Spanisch gesungen; Las Palabras de Amor (The Words of Love) war durch Queens Open-Air-Auftritte in Lateinamerika im Jahr 1981 inspiriert worden. Das Video zur Single zeigt den – nach Seven Seas of Rhye und Killer Queen im Jahr 1974 – dritten Auftritt der Band in der britischen Musiksendung Top of the Pops. Die einzige Live-Interpretation des Songs durch die Band fand – zu dritt – 1992 beim Freddie Mercury Tribute Concert mit Gastsänger Zucchero statt.

Cool Cat

Freddie Mercury sang den von ihm und John Deacon geschriebenen Titel im Falsett. Die ursprüngliche Version, die auch die Stimme von David Bowie enthält, wurde bisher nicht offiziell veröffentlicht und ist nur auf Bootlegs zu finden.

Under Pressure

Queens gemeinsamer Song mit David Bowie entstand bei einer Jam-Session in Montreux. In den dortigen Mountain Studios, die sich damals im Besitz von Queen befanden, nahm auch Bowie zahlreiche seiner Alben auf. Markenzeichen von Under Pressure ist John Deacons bekannte Basslinie. Der Rapper Vanilla Ice verwendete ein Sample davon für seine 1990 erschienene, millionenfach verkaufte Single Ice Ice Baby.

Während Under Pressure nach seiner Veröffentlichung im Oktober 1981 bei fast allen folgenden Queen-Konzerten der achtziger Jahre zu hören war, nahm Bowie den Song erst Mitte der neunziger Jahre in sein Live-Programm auf. Beim Freddie Mercury Tribute Concert 1992 hatte er zuvor gemeinsam mit Annie Lennox und den verbliebenen Mitgliedern von Queen Under Pressure erstmals live gesungen.

Ein von Queen teils neu eingespielter Remix des Songs („Rah Mix“) wurde 1999 sowohl auf der Compilation Greatest Hits III als auch als Single veröffentlicht.

Der Song handelt davon, wie die Liebe dabei helfen kann, ein Leben unter starkem Druck erträglicher zu machen.[2]

Soul Brother

Soul Brother erschien 1981 als B-Seite der Single Under Pressure. Die Autorenangabe lautet „Queen“. Im Text sind Verweise auf zahlreiche andere Songs der Band zu finden: „Sure he’s got style“ (Bring Back That Leroy Brown), „he’s my best friend“ (You’re My Best Friend), „he’s my champion“ (We Are the Champions), „he will rock you rock you rock you“ (We Will Rock You), „he’s the saviour of the universe“ (Flash), „he can make you keep yourself alive“ (Keep Yourself Alive), „’cause he’s somebody somebody you can love“ (Somebody to Love), „when you’re under pressure feeling under pressure“ (Under Pressure).

Unveröffentlichte Songs

  • Feel Like ist ein Demo, das in den Sessions zu Hot Space entstand. Der Song kann als frühe Version von Under Pressure gesehen werden, obwohl die berühmte Bass-Linie fehlt und der Text ein teilweise völlig anderer ist.

Kritiken in den Medien

Single Under Pressure:

  • Sounds (Großbritannien), 1981: „Queen’s performance is surprisingly good, it’s Bowie and Mercury’s vocals and words that let the whole thing down.“[3]
  • Melody Maker (Großbritannien), 1981: „Something deep and significant going on here. Rage and pathos bubbling in Bowie’s performance, not to mention the squeaking of Mr Mercury’s accompaniment.“[3]

Single Body Language:

  • Sounds (Großbritannien), 1982: „Good, electronically pulsed cooled-out slick 133 bpm 7in white disco smash.“[3]

Album Hot Space:

  • Record Mirror (Großbritannien), 1982: „New styles, and a whole new sense of values. You’ll love Hot Space, eventually.“[3]
  • Sounds (Großbritannien), 1982: „Queen have never made particularly blinding albums, but you’ll have to agree that Hot Space shows more restraint and imagination than tripe like Jazz.“[3]
  • NME (Großbritannien), 1982: „The production of the whole album is really a peach.“[3]
  • The Washington Post (USA), 1982: „‘Hot Space’ is Queen’s most mature work to date, featuring what fellow rocker Rick Derringer was moved to call ‘a normal Queen side and a Queen-gets-weird side.’ [...] there’s one of the year’s best Lennon tributes (‘Life is Real’) [...].“[4]
  • Rolling Stone (USA), 1982, von John Milward: „‘Back Chat’ is a hot rock-funk tune, with guitar tracks as slick as an icy dance floor. An elastic beat puts some spring into a fine rocker, ‘Calling All Girls,’ while Freddie Mercury’s Mick Jagger-like falsetto on ‘Cool Cat’ takes the band as close to a street corner as it’ll ever get. [...] ‘Under Pressure,’ a number on which Mercury manages to ape both Hall and Oates, while making Bowie sound positively soulful. The rest of Hot Space is, at best, routinely competent and, at times, downright offensive. ‘Give me your body/Don’t talk,’ sings Mercury in ‘Body Language,’ a piece of funk that isn’t fun. For unsurpassed solipsism, however, he offers ‘Life Is Real (Song for Lennon)’: ‘Torsos in my closet/Shadows from my past/Life is real.’ As Mercury slips into a breathless, Plastic Ono-sounding ‘real,’ one is grateful that soul is still something money can’t buy.“[5]
  • Stylus Magazine (USA), 2004, von Anthony Miccio: „While it sunk commercially (at least in the states), I’d argue that artistically it ranks amongst their highest achievements. [...] The new look was so inspiring that he [Mercury; Anm.] was offering five cent rides to everyone in earshot; side one of Hot Space is the closest he ever got to being a true disco diva. [...] ‘Dancer’ is recommended to any Led Zeppelin fan who wonders where the band would have gone after In Through The Out Door. [...] ‘Back Chat’ [...] is made brilliant by Mercury’s slathering anguish (note all the sounds he makes between the lyrics) and the swanky snap of the music [...]. [...] ‘Body Language’, which did actually make the U.S. top 20, despite consisting merely of a loping shuffle, some spacey keyboards and Freddie screaming ‘GIVE ME YOUR BODY! SEXY BOD-AY!’ It’s lots of fun [...]. [...] Unfortunately, side two is the usual pompous if intermittently rewarding Queen material fans should be used to. [...] Even if they hadn’t included that opus [Under Pressure; Anm.], Hot Space, so poorly represented in their numerous compilations, would remain one of the few Queen full-lengths that merit purchase.“[6]

Chartplatzierungen

Album

Veröffentlichung Titel Chart-Positionen Anmerkung
DE AT CH UK US
21. Mai 1982 Hot Space 5 [7] 1 [8] - 4 [9] - US: 1x Gold [10], UK: 1x Gold [11]

Singles

Veröffentlichung Titel Chart-Positionen Anmerkung
DE [7] AT[12] CH[13] UK [9] US
26. Oktober 1981 Under Pressure 21 10 10 1 - UK: 1x Silber [14]
19. April 1982 Body Language 27 11 - 25 -
1. Juni 1982 Las Palabras de Amor 68 - 13 17 -
1982 Calling All Girls - - - - - nur in Nordamerika veröffentlicht
9. August 1982 Back Chat 69 - - 40 -
1982 Staying Power - - - - - nur in Japan veröffentlicht

Einzelnachweise

  1. The Churchill Centre: Action This Day – A Daily Chronicle of Churchill’s Life; sowie Paul Addison: From Churchill: The Unexpected Hero. Oxford University Press, 2005 (zit. n. RALPH).
  2. SWR 3 Täglich Pop: 28.11.1981 – Erfolgreiche Zusammenarbeit von Queen und David Bowie.
  3. a b c d e f Zit. n. Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992, S. 150-156. ISBN 0-283-06052-2
  4. A Glorious Queen. In: The Washington Post, 23. Juli 1982. (Siehe Queen Archives)
  5. John Milward: Queen – Hot Space. In: Rolling Stone, 10. Juni 1982, Nr. 371.
  6. Anthony Miccio: On Second Thought: Queen – Hot Space. In: Stylus, 23. November 2004.
  7. a b Charts-Surfer
  8. austriancharts.at: Hot Space in der österreichischen Hitparade
  9. a b everyhit.com: UK Top 40 Hit Database
  10. riaa.com: Goldauszeichnung für Hot Space
  11. bpi.co.uk: Goldauszeichnung für Hot Space
  12. austriancharts.at: Queen in der österreichischen Hitparade
  13. hitparade.ch: Queen in der Schweizer Hitparade
  14. bpi.co.uk: Silberauszeichnung für Under Pressure

Siehe auch

Weblinks


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