- Byers-Insel
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vermeintliche Position der Byers-Insel
Die Byers-Insel (Byers’ Island, auch Patrocinio Island) im Nordpazifik will Benjamin Morrell am 12. Juli 1825 unter 28° 32' N; 177° 04' E angelaufen haben. Morrell beschreibt die Byers-Insel, die er wie ein bereits bekanntes geographisches Objekt vorführt, in allen Details in seinem Werk ‚A narrative of four voyages‘.[1]
Dennoch handelt es sich um eine frei erfundene Inselsichtung. Morrells Längenangaben für das kurz zuvor besuchte Pearl and Hermes Reef sind hinlänglich exakt, um die Annahme, bei der Byers-Insel handele es sich um eine Längenversetzung von Kure, mit Sicherheit ausschließen zu können. Übrigens deutet auch der Name Byers (der Name einer von Morrells Arbeitgebern, des New Yorker Kaufmanns und Schiffseigners James Byers) auf den Morrellschen Ursprung dieser Falschmeldung.[2] Laut Burtin R. Pollin soll Morrells Ghostwriter der Zeitschriftenherausgeber und Schauspieldichter Samuel Woodworth gewesen sein.[3]
Wenn daher auch Morrell vielleicht nicht der persönliche Urheber dieser und zahlreicher anderer Fälschungen ist, so hat er sie doch zweifellos – als offensichtlicher Auftraggeber Woodworths – billigend in Kauf genommen bzw. seinen Namen dafür hergegeben. Der ‚frisierte‘ Inhalt seines Buches konnte ihm nicht völlig verborgen geblieben sein. Der verkaufsfördernden Wirkung von Woodworths Seemannsgarn hat Morrell damit seinen literarischen und wissenschaftlichen Nachruhm geopfert. Dies ist bedauerlich, denn „... the truth itself was quite interesting.“[4]
Siehe auch
- Alte Karte des Pazifischen Ozeans mit der „Byers/Patrocinio-Insel“
Einzelnachweise
- ↑ Morrell, Benjamin: A narrative of four voyages, to the South Sea, North and South Pacific Ocean, Chinese Sea, Ethiopic and Southern Atlantic Ocean, Indian and Antarctic Ocean, from the year 1822 to 1831; New York 1832, S. 218
- ↑ Stommel, Henry M.: Lost islands; Vancouver 1984, S. 17-19
- ↑ Pollin, Burton R.: Poe’s life reflected through the sources of ‘Pym’; in: Poe’s ‘Pym’ : critical explorations / ed. by Richard Kopley; Durham & London 1992 (S. 95-103), S. 100
- ↑ Stommel, S. 26f.
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