Campeni

Campeni
Câmpeni
Topesdorf
Topánfalva
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Câmpeni (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 46° 22′ N, 23° 3′ O46.36277777777823.0525553Koordinaten: 46° 21′ 46″ N, 23° 3′ 9″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 553 m
Fläche: 86,6 km²
Einwohner: 7.903 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km²
Postleitzahl: 515500
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 20 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Tomuşeşti, Peste Valea Bistrii, Dric, Certege, Motorăşti, Borleşti, Floreşti, Boteşti, Valea Caselor, Mihoieşti, Poduri, Vârşi, Sorliţa, Coasta Vâscului, Valea Bistrii, Dealul Capsei, Bonceşti, Faţa Abrudului, Dânduţ, Furduieşti
Bürgermeister: Ioan Călin Andreş (PNL)
Postanschrift: Str. Avram Iancu, nr. 5
loc. Câmpeni, jud. Alba, RO–515500

Câmpeni (deutsch Topesdorf, ungarisch Topánfalva) ist eine Stadt im Kreis Alba (Rumänien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Câmpeni liegt im Zentrum des Apuseni-Gebirges, zwischen den Teilgebirgen Găina im Westen, Muntele Mare im Norden und dem Siebenbürgischen Erzgebirge im Südosten. In der Stadt mündet der Fluss Abrud in den Arieş. Die Kreishauptstadt Alba Iulia befindet sich etwa 50 km südöstlich. Câmpeni ist Zentrum des Motzenlandes.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1565. Der Ort gehörte damals zum Fürstentum Siebenbürgen. Etwa 25 Jahre später gewährte der siebenbürgische Fürst Sigismund Báthory der rumänischen Adelsfamilie Filimon die Erlaubnis zum Betrieb einer Mühle am Arieş. In der Folge entwickelte sich Câmpeni zu einem Zentrum der rumänischen Volksgruppe in Siebenbürgen; im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen des Fürstentums existierte hier eine rumänische Oberschicht. Ende des 17. Jahrhunderts gelangte Câmpeni an Österreich-Ungarn. Im 18. Jahrhundert hatte es 5.400 Einwohner und soll damit größer gewesen sein als Alba Iulia oder Târgu Mureş.[1] Eine wesentliche Rolle spielte der Bergbau, insbesondere die Förderung von Gold. Daneben lebten viele Bewohner von der Land- und Viehwirtschaft. Soziale Spannungen und nationale Unterdrückung führten zu mehreren Unruhen. 1782 kam es zu einer lokalen Bauernrebellion. 1784/85 brach hier ein antihabsburgischer Aufstand unter den Bauernführern Horea, Cloşca und Crişan aus, der blutig niedergeschlagen wurde.[2] 1848/49 war die Region um Câmpeni Schauplatz von Kampfhandlungen zwischen rumänischen Revolutionären unter Avram Iancu und habsburgischen Truppen.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Câmpeni Teil Rumäniens. Wirtschaftlich dominierten zunehmend die Holzgewinnung und -verarbeitung. Einige kleinere Industriebetriebe siedelten sich an. 1961 wurde Câmpeni zur Stadt erklärt.

Bevölkerung

1850 lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt 2.894 Einwohner. 2.800 waren Rumänen, 33 Ungarn, 25 Deutsche und 23 Roma. 1992 wurde mit 8.878 die größte Bevölkerungszahl registriert. Bei der Volkszählung 2002 lebten in Câmpeni 8.080 Personen, darunter 7.810 Rumänen, 248 Roma und 14 Ungarn. 5.238 wohnten in Câmpeni, die übrigen 2.572 in den 20 eingemeindeten Ortschaften.[4]

Verkehr

Câmpeni liegt an der 1912 eröffneten Schmalspurbahn von Turda nach Abrud. Diese ist seit Ende der 1990er Jahre für den regulären Verkehr geschlossen; auf dem Abschnitt zwischen Abrud und Câmpeni fahren sporadisch einige Züge zu touristischen Zwecken. Es bestehen Busverbindungen nach Turda. Durch Câmpeni führt die Nationalstraße 75 von Turda nach Ştei.

Sehenswürdigkeiten

  • Statue von Avram Iancu
  • Landschaftlich reizvolle Umgebung

Persönlichkeiten

  • Valerian Trifa (1914–1987), rumänisch-orthodoxer Priester und faschistischer Politiker

Einzelnachweise

  1. H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2.
  2. România Pitoreascâ, abgerufen am 26. Februar 2009
  3. Wilhelm Ramming von Riedkirchen: Der Sommerfeldzug des Revolutionskrieges in Siebenbürgen im Jahre 1849. Verlag F. A. Credner, Prag 1864
  4. Volkszählung 2002, abgerufen am 26. Februar 2009

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