- Christoph Driessen
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Christoph Driessen (* 1967 in Oberhausen) ist ein deutsch-niederländischer Journalist und Historiker.
Leben und Werk
Driessen wurde in Oberhausen als Kind eines niederländischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren und wuchs in Deutschland auf.[1] Er studierte in Dortmund Journalistik und Geschichte und promovierte 1994 mit einer Arbeit über die Vereinigte Ostindische Compagnie. Von 1993 an war er 14 Jahre als Auslandskorrespondent in Den Haag, London und New York tätig. Seit 2006 leitet er das Kölner Büro der Deutschen Presse-Agentur dpa.[2]
Driessen ist Autor und Co-Autor mehrerer Bücher wie Die kritischen Beobachter der Ostindischen Compagnie, Handbuch der britischen Kulturgeschichte und Menschen im Kölner Dom. 2009 veröffentlichte er das Buch Geschichte der Niederlande – Von der Seemacht zum Trendland. Darin behandelt er die Geschichte der Niederlande vom Aufstand gegen die Spanier im 16. Jahrhundert über das Goldene Zeitalter bis hin zur deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg und dem heutigen EU-Staat mit freiem Haschisch-Verkauf und Integrationsdebatte. Das Buch füllte offenbar eine Lücke. Die „Münstersche Zeitung“ schrieb: „Spannend wie ein Abenteuerroman, unterhaltsam wie wissenschaftliches Kabarett“.[3] „Geo Epoche“ urteilte, das Buch sei „anekdotenreich und mit viel Sinn für Humor“ verfasst: „Dem Autor gelingt es, das 17. Jahrhundert wieder aufleben zu lassen, und er weckt, bei aller Kritik an Missständen, viel Sympathie für die Niederlande.“[4] Die Zeitschrift „G-Geschichte“ hob hervor: „Aufgrund seiner eingehenden Kenntnis sowohl der niederländischen als auch der deutschen Seite gelingt es dem Autor, auch sensible Themen angemessen aufzugreifen.“[5] Die 2010 erschienene Kleine Geschichte Amsterdams fand ebenfalls positive Aufnahme. „Sehr lesenswert“, urteilte die "Süddeutsche Zeitung". [6]
Im August 2009 veröffentlichte Driessen einen langen Artikel in der niederländischen Zeitung „NRC Handelsblad“.[7] Darin kritisierte er, dass es den heutigen Niederländern an Höflichkeit und Rücksichtnahme mangele. Dies sei die Kehrseite der langen freiheitlichen Tradition, die es jedem erlaube, ohne Scheu seine Meinung zu sagen. „Äußerliche Formen der Höflichkeit und Konventionen im Zusammenleben sind natürlich nie um ihrer selbst willen anzustreben, sondern als Ausdruck der Achtung des anderen“, betonte Driessen. Der Artikel, der auch ins Englische übersetzt wurde,[8] fand weit über die Niederlande hinaus Beachtung und wurde in vielen Blogs kontrovers diskutiert.[9][10]
In einem Interview mit der WAZ vertrat er 2010 die These, die Vorliebe der Niederländer fürs Fahrrad habe vor allem kulturhistorische Gründe. Während sich das Fahrrad in Deutschland zum "Drahtesel" des kleinen Mannes entwickelt habe, sei es in den Niederlanden viel stärker mit dem Bürgertum verbunden geblieben. [11]
Werke
- Die kritischen Beobachter der Ostindischen Compagnie. Brockmeyer, Bochum 1997, ISBN 3819604154
- Menschen im Kölner Dom. Greven, Köln 2009, ISBN 3774304254
- Geschichte der Niederlande – Von der Seemacht zum Trendland. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 3791721739
- Kleine Geschichte Amsterdams. Regensburg 2010, ISBN 3791722727
- Rembrandt und die Frauen. Regensburg 2011, ISBN 3791723596
Einzelnachweise
- ↑ Von der Seemacht zum Trendland
- ↑ Pustet Verlag
- ↑ Münstersche Reitung
- ↑ Geo, Heftreihe
- ↑ Geschichte der Niederlande
- ↑ Süddeutsche Zeitung. Alles kann nichts muss
- ↑ NCR Niederlande
- ↑ NCR, International
- ↑ Dutch People direkt orjust plain rude
- ↑ Nederlanders voelen zich vooral tekortgedaan
- ↑ Bleib da bloss weg
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