Citroën DS3 WRC

Citroën DS3 WRC
Citroën DS3 WRC[1]
DS3 WRC bei der Pariser Automobilausstellung

DS3 WRC bei der Pariser Automobilausstellung

World Rally Car
Hersteller: Citroën Racing
Produktionszeitraum: seit 2010
Klasse: Rallyefahrzeug
Klasse 0 (WRC)
Karosserieversionen: Basis: Citroën DS3 mit eingeschweißtem Stahlrohrsicherheitskäfig
Motoren: 4Zyl.-DI-16V-Ottomotor:
1598 cm³ mit Turboaufladung
(ca. 300 PS/224 kW)
Länge: 3948 mm
Breite: 1820 mm
Höhe: 1400–1550 mm
Radstand: 2461 mm
Leergewicht: [2]min. 1200 kg am Start
/inkl. Crew minimal
1350 kg
Vorgängermodell: Citroën C4 WRC
Nachfolgemodell: keines

Der Citroën DS3 WRC wurde am 24. Januar 2011 in Paris offiziell vorgestellt.[3] Dieses World Rally Car baute Citroën Racing, um mit dem Citroën World Rally Team an der Rallye-Weltmeisterschaft 2011 teilzunehmen. Es basiert auf dem Citroën-DS3-Serienfahrzeug und soll die Nachfolge des Citroën C4 WRC antreten.[4]

Nach neun Rallyes erzielte der DS3 acht Siege in Folge bei der Rallye-Weltmeisterschaft 2011 und das Citroën-Werksteam führte die Hersteller-Weltmeisterschaft mit 91 Punkten Vorsprung an. Durch den Sieg bei der Rallye Deutschland 2011 wurde Citroën zum erfolgreichsten Team in der Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft. Nach Loebs Sieg bei der Rallye Katalonien 2011 gewann das Team die Team-WM-Wertung vorzeitig. Sébastien Loeb gewann mit diesem Fahrzeug seinen achten WM-Titel.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Nach dem Rückzug vieler Hersteller aus der höchsten Klasse des Rallyesports, zuletzt Subaru und Suzuki ab der WM-Saison 2009, sah sich die FIA zum Handeln gezwungen[5]. Nur noch Ford und Citroën waren als Fahrzeughersteller in der Rallye-Weltmeisterschaft mit WRC-Rennwagen aktiv. Es begann ein spürbarer Rückgang des Publikumsinteresses, nicht zuletzt infolge der von einigen Fans als monoton empfundenen sieben Weltmeistertitelgewinne - von Citroën-Werksfahrer Sébastien Loeb - in Folge und der damit verbundenen sechs Marken-WM-Titel des Citroën Total World Rally Teams. Die FIA unternahm Bemühungen, neue Automobilhersteller zum Einstieg in die WRC zu bewegen. Diese wurden jedoch aus Kostengründen und unter Hinweis auf die Weltwirtschaftskrise ablehnend beantwortet.

Die FIA und die in Verhandlungen stehenden Hersteller kamen zu dem Schluss, dass ein neues und weitreichendes WRC-Reglement eingeführt werden müsste, um die Kosten zu senken. So könnte auch der Einstieg neuer Marken attraktiver werden, denn alle Teilnehmer müssten gleichermaßen neue Fahrzeuge entwickeln. Ebenso könnten Privatiers die Teilnahme an den Veranstaltungen leichter finanzieren und die Sponsoren würden entlastet. Seit 2011 basieren deshalb die World Rally Cars ebenfalls auf dem bekannten Super-2000-Reglement, allerdings mit 1600-cm³-Motoren mit Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung sowie einem zusätzlichen Aerodynamik-Paket. Diese Fahrzeuge sind wesentlich näher an den Serienmodellen als ihre Vorgänger. Das Innenleben der S2000 und WRCs ist weitgehend identisch. Für die WRC muss zunächst ein S2000-(Kl.-A2)-Fahrzeug homologiert sein, das anschließend zu einem WRC-(Kl.-A0) aufgerüstet wird. [6] Die Entwicklung des Fahrzeuges begann unter der Regie von Citroën-Technik-Chef Xavier Mestelan-Pinon während des Jahres 2010 durch die Citroën-Piloten Sébastien Loeb, Sébastien Ogier, Dani Sordo und den Testfahrer Philippe Bugalski als auch konzernbedingt durch Peugeot-Fahrer Kris Meeke und den ehemaligen Formel-1-Fahrer Stéphane Sarrazin. Nach dem Ende der Entwicklungsarbeiten wechselten Dani Sordo und Kris Meeke mit Saisonende 2010 zum WRC-Konkurrenten Mini, der ab der Rallye Sardinien 2011 an der Rallye-Weltmeisterschaft mit dem Mini WRC teilnimmt. [7]

Technik

Sébastien Loeb im Citroën DS3 WRC

Die verstärkte, mit einer im Fahrgastraum verschweißten Sicherheitszelle aus Stahlrohren zusätzlich versteifte Karosserie basiert auf den DS3 aus der Serienfertigung. Diese werden von Citroën Racing allerdings stark modifiziert. Diese WRC-Kl.-0-Fahrzeuge werden mit einem Sicherheitspaket ausgerüstet, das aus speziellen Sitzen, Gurten, Treibstofftank, Notausschalter (innen/außen), Feuer-Löschanlage usw. besteht.

Der Rennwagen muss dem FIA-Reglement der Gruppe A entsprechen und mit einem Zusatz-Kit Super 2000 ausgestattet sein. Das Serienfahrzeug muss mindestens 2500-mal in identischen Einheiten produziert worden sein. Elektronische Fahrhilfen wie ABS und ESP sind nicht zugelassen.[8] Das Allradfahrzeug verfügt über MacPherson-Federbeine mit verstellbarer Federung und Dämpfung an der vorderen und hinteren Achse.

Der Vierzylinder-16V-Reihen-Ottomotor des DS3 WRC verfügt über Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung, der Ladedruck darf 2,5 bar nicht überschreiten und die Drehzahl muss laut Reglement auf 8500/min begrenzt werden.[9] Mittels 33-mm-Luftmengenbegrenzer wird die Motorleistung auf offiziell ca. 300 PS/224 kW gedrosselt. Diese Leistung steht bei 6000/min zur Verfügung. Das höchste Drehmoment von 350 Nm erreicht der Motor bei 3250/min.[10] Der Rennwagen ist als Zweisitzer für Pilot und Co-Pilot ausgeführt. Der DS3 WRC wird in der WM-Saison 2011 vertragsgemäß mit Reifen von Michelin ausgerüstet.[11]

Erfolge

Sébastien Ogier im DS3 WRC bei der Rallye Griechenland 2011

Teams und Fahrer 2011

Kimi Räikkönen ist der wohl bekannteste Kundenfahrer des DS3 WRC

Während die beiden französischen Werksfahrer Sébastien Loeb und Sébastien Ogier von Citroën bezahlt werden um die Marke zu repräsentiern gibt es auch Fahrer die dafür bezahlen in einem Citroën DS3 WRC an der Rallye-Weltmeisterschaft teilnehmen zu können. Der Rallye-Weltmeister der Saison 2003 Petter Solberg startet bei allen Läufen der Saison 2011 in seinem eigenen Team. Bei der Rallye Sardinien, der Rallye Australien und der Rallye Frankreich gelang ihm jeweils ein dritter Platz. Einige Stunden nach der Rallye wurde Petter Solberg von der Veranstaltung ausgeschlossen und ihm sein dritter Rang aberkannt. Grund war, dass sein Fahrzeug bei der nachträglichen Abwaage als um vier Kilogramm zu leicht befunden wurde. Deshalb rückten alle Fahrer ab dem vierten Platz um eine Position nach vorne.[12]

Er ist der einzige Privatier der nach wie vor mit den Werksfahren mithalten kann und liegt an fünfter Stelle der Weltmeisterschaft.

Der ehemalige Formel 1-Weltmeister Kimi Räikkönen gründete ab 2011 sein ICE ONE Racing WRT um an zehn geplanten Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft 2011 teilzunehmen. Räikkönen erzielte 2011 bei allen sechs bisher bestrittenen WRC-Rallyes Punkte und lag nach dem neunten Lauf auf dem achten Platz in der Fahrerwertung und am fünften Platz der Teamwertung. Diese Punkte wurden seinem Team allerdings mit Beschluss vom 9. September von der FIA aberkannt und es wurdr aus der WM-Team-Wertung genommen. Der Grund dafür und eine zusätzliche Geldstrafe von 16.200 Euro war, dass er nicht, wie geplant, an der Rallye Australien teilgenommen hat. Das Reglement schreibt für ein Team, welches für Marken-WM-Punkte eingeschrieben ist, mindestens zwei Läufe außerhalb Europas vor. Räikkönen hatte für die Rallye Jordanien und bei der Rallye Australien genannt, hatte aber auf die Teilnahme in Australien verzichtet.[13] Räikkönen ist für die restlichen drei Läufe der Rallye-Weltmeisterschaft nach wie vor startberechtigt.[14]

Im niederländischen Team Van Merksteijn Motorsport startet Peter van Merksteijn jr. und sein Vater und Teambesitzer Peter van Merksteijn sr. bei einigen ausgewählten Läufen der WM-Saison.


[15]

Team Nennung als: Reifen Startnummer Fahrer Beifahrer Rallyes 2011
FrankreichFrankreich Citroën World Rally Team Werksteam M 01 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb MonacoMonaco Daniel Elena 1-12
02 FrankreichFrankreich Sébastien Ogier FrankreichFrankreich Julien Ingrassia 1-12
FinnlandFinnland ICE 1 Racing WRT Werksunterstützt M 08 FinnlandFinnland Kimi Räikkönen FinnlandFinnland Kaj Lindström 1,3,4,7-9,11,12
NorwegenNorwegen Petter Solberg WRT Werksunterstützt M 11 NorwegenNorwegen Petter Solberg Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chris Patterson 1-12
NiederlandeNiederlande Van Merksteijn Motorsport Privatteam M 14 NiederlandeNiederlande Peter van Merksteijn jr. BelgienBelgien Eddy Chevaillier 3-7,9-12
20 NiederlandeNiederlande Peter van Merksteijn sr. BelgienBelgien Erwin Mombaerts 5,7
Stand nach 12 von 13 Rallyes, Saison 2011 [16]

Einzelnachweise

  1. Citroën World Rally Team (abgerufen am 21. Februar 2011)
  2. www.citroen-wrc.com technical-data-sheet (abgerufen am 21. Februar 2011)
  3. Präsentation am 24. Januar in Paris (Motorsport-Total.com am 24. Januar 2011; abgerufen am 21. Februar 2011)
  4. Citroen-WRC.com (abgerufen am 21. Februar 2011)
  5. „Ausstieg von Subaru und Suzuki aus der WRC“ (Motorsport-Total.com am 16. Dezember 2008; abgerufen am 22. Februar 2011)
  6. „WRC-Reglement 2011“ (Motorsport-Total.com; abgerufen am 21. Februar 2011)
  7. „Citroen DS3 WRC test on asphalt with Dani Sordo [CLIP“] (rallybuzz.com am 1. Juli 2010; abgerufen am 21. Februar 2011)
  8. FAQ WRC-Reglement 2011 (abgerufen am 21. Februar 2011)
  9. WRC Reglement Stand Januar 2011 (Motorsport Total.com abgerufen am 22. Februar 2011)
  10. Citroën World Rally Team abgerufen am 21. Februar 2011
  11. FAQ WRC-Reglement 2011 (Motorsport-Total.com Stand Januar 2011; abgerufen am 21. Februar 2011)
  12. Solbergs Auto zu leicht (Rallye-Magazin.de am 2. Oktober 2011)
  13. Strafe gegen Räikkönen (Rallye-Magazin.de am 9. September 2011)
  14. Raikkonen’s team hit with penalty (wrc.com am 10. September 2011)
  15. Drivers and Teams (wrc.com am 14 Februar 2011; abgerufen am 21. Februar 2011
  16. wrc.com Stand (aktuell) (wrc.com am 14. Februar 2011; abgerufen am 22. Februar 2011)

Weblinks


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