11'09'01

11'09'01
Filmdaten
Deutscher Titel: 11'09''01 – September 11
Originaltitel: 11'09''01 – September 11
Erscheinungsjahr: 2002
Länge: ca. 125 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Produktion: Nicolas Mauvernay
Jacques Perrin
Musik: Titelmusik: Alexandre Desplat
Schnitt: Sherif Ezzat
Besetzung
diverse

11'09''01 – September 11 ist ein Episodenfilm über das Attentat auf die Türme des World Trade Centers in New York am 11. September 2001.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Produzenten baten 11 bekannte Filmemacher rund um die Welt, einen Kurzfilm über diese Katastrophe und ihre Wahrnehmung zu drehen. Die Regisseure erhielten dabei keine Beschränkungen bezüglich Inhalt und Form. Die einzige Bedingung war die Länge: sie betrug 11 Minuten, 9 Sekunden und 1 Bild. Im Titel wird durch die Schreibweise eines „Filmers“ – 11'09"01 – daraus der Anklang an das Datum der Anschläge in den USA.

Die Filme der Kompilation erlauben dem Zuschauenden unterschiedlichste Themen, politische Ideen und ästhetische Vorstellungen zu reflektieren. Er erschafft auf diese Weise gleichzeitig ein komplexes Bild der Realität, das dem Thema und seinen vielfachen Interpretationen gerecht zu werden versucht.

Die einzelnen Episoden

Iran (Regie: Samira Makhmalbaf)

In einem afghanischen Flüchtlingslager im Iran versucht eine Lehrerin die Kinder über den Anschlag zu informieren. Als sie jedoch danach fragt, ob jemand etwas über die große Katastrophe weiß, erzählt ein Junge von dem Mann, der in den Brunnen fiel und starb und ein Mädchen von ihrer Tante, die gesteinigt wurde. Die Lehrerin ist nicht in der Lage, den Kindern die Bedeutung der Ereignisse zu vermitteln und wieso sie eine Schweigeminute halten sollen, verstehen sie auch nicht.

Frankreich (Regie: Claude Lelouch)

Eine gehörlose Französin lebt in New York mit einem Fremdenführer zusammen, den sie verlassen will. Während sie den Abschiedsbrief schreibt, stürzen die Türme zusammen, was sie aber aufgrund ihrer Behinderung nicht bemerkt. Dass etwas geschehen ist, erfährt sie erst durch den Anblick ihres geschockten, mit Staub bedeckten Freundes.

Ägypten (Regie: Youssef Chahine)

Ein Filmemacher reflektiert über die Katastrophe anhand von Visionen über einen Soldaten und einen Selbstmordattentäter.

Bosnien-Herzegowina (Regie: Danis Tanović)

Frauen veranstalten jeden Montag eine Demonstration, um an ihre verschwundenen Männer zu erinnern. An diesem Tag scheint diese Demonstration jedoch keinen Sinn mehr zu haben.

Burkina Faso (Regie: Idrissa Ouédraogo)

Ein Junge, dessen Mutter krank ist und der, um Geld zu verdienen, die Schule verlassen muss, erkennt Osama Bin Laden, der nach Burkina Faso flüchtete. Er und seine Freunde versuchen in der Folge, seine Flucht hierher zu beweisen und ihn zu fangen, um das Kopfgeld zu kassieren.

Großbritannien (Regie: Ken Loach)

Ein Dissident der chilenischen Pinochet-Junta schreibt einen Brief aus dem britischen Exil an das amerikanische Volk und erinnert an den Sturz des demokratisch gewählten Sozialisten Salvador Allende an einem 11. September. An diesem Sturz, auf den eine Militärdiktatur in Chile folgte, war das amerikanische Militär wesentlich beteiligt.

Mexiko (Regie: Alejandro González Iñárritu)

Über einen fast schwarzen Bildschirm werden die Fernsehkommentare geschaltet, die aufgrund der Konzentration auf die Akustik eine besondere Wirkung entfalten, da der Zuschauer irgendwann in seinem Kopf die Bilder dazu sieht.

Israel (Regie: Amos Gitai)

In Jerusalem gibt es einen Anschlag mit einer Autobombe. Eine Fernseh-Journalistin versucht eine Live-Übertragung herzustellen, aber dann interessiert sich niemand mehr dafür, da es in New York ebenfalls einen Anschlag gab.

Indien (Regie: Mira Nair)

Ein indischstämmiger Amerikaner, der nach dem 11. September verschwunden ist, wird verdächtigt, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Seine Mutter, die das nicht glaubt, wird von ihrer Umgebung geschnitten, bis sich herausstellt, dass ihr Sohn als Held starb.

USA (Regie: Sean Penn)

Ein alter Witwer, gespielt von dem Oscar-Preisträger Ernest Borgnine, lebt in der Erinnerung an seine Frau. Als die Türme stürzen, fangen ihre Blumen zu blühen an, da sie auf einmal nicht mehr im Schatten der Türme stehen.

Japan (Regie: Shohei Imamura)

Ein japanischer Mann, der im Zweiten Weltkrieg als Soldat gekämpft hat, entscheidet sich nach seiner Rückkehr in sein Dorf das Leben einer Schlange statt eines Menschen zu leben. In einer Rückblende wird er auf dem Schlachtfeld von einem Kameraden gedemütigt, der vom „heiligen Krieg“ spricht.

Weblinks


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