- Carabiniers
-
Karabiniers, Carabiniers oder Karabiniere waren ursprünglich mit dem Karabiner bewaffnete Soldaten, die insbesondere bei der Kavallerie teils als Spezialisten den Eskadrons oder Kompanien, teils als geschlossene Eskadrons oder Kompanien den Regimentern zugeteilt wurden. In den altpreußischen Reitertruppen wurden vielfach die Gefreiten Karabiniere genannt. Später wurden die Karabiniers in verschiedenen Heeren als Elitetruppen zu selbständigen Regimentern zusammengezogen. In der Grande Armee rangierten die beiden Karabinierregimenter (dort ab 1809 faktisch Kürassiere) z. B. an der Spitze der Linienkavallerie und bei der napoleonischen Leichten Infanterie bildeten sie als Elitekompanien das Gegenstück zu den Grenadieren der Linieninfanterie.
Die Bezeichnung Karabiniers kam im Verlauf des 19. Jahrhunderts zunehmend außer Gebrauch, da sich auch waffentechnische Sonderstellung der Karabiniers (der Karabiner hatte ursprünglich im Gegensatz zur Muskete einen zielgenaueren, weil mit Zügen versehenen Lauf) zunehmend verlor: einerseits wurde bei der Kavallerie der Karabiner allgemein eingeführt, andererseits erhielten wegen des schnelleren Ladevorgangs und nicht zuletzt aus Kostengründen auch Karabiniers oft nur mehr glattläufige Gewehre. Zur Jahrhundertmitte wurden außerdem mit Einführung von Minié-Geschossen Gewehre mit gezogenem Lauf auch für die Masse des Heeres üblich. Aus Traditionsgründen führte aber z. B. in Sachsen das 2. schwere Regiment der Kavallerie noch bis 1919 den Namen Karabiner-Regiment, die Royal Scots Dragoon Guards (inzwischen ein Panzerverband) führen als offiziellen Beinamen bis heute die Bezeichnung Carabiniers and Greys.
In Italien hat sich aus den militärischen Karabiniers heraus ein Zweig der italienischen Polizei entwickelt, der auch heute noch die Bezeichnung "Carabinieri" führt und formal der Armee untersteht. Eine ähnliche Entwicklung gab es z. B. bei den Carabineros in Chile.
Wikimedia Foundation.