Carausius morosus

Carausius morosus
Indische Stabschrecke
Indische Stabschrecke (Carausius morosus), Vergleich mit einer Büroklammer

Indische Stabschrecke (Carausius morosus), Vergleich mit einer Büroklammer

Systematik
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Familie: Phasmatidae
Unterfamilie: Lonchodinae
Gattung: Carausius
Art: Indische Stabschrecke
Wissenschaftlicher Name
Carausius morosus
(Sinéty, 1901)

Die Indische Stabschrecke (Carausius morosus) ist ein Insekt aus der Ordnung der Gespenstschrecken und der Familie Phasmatidae.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Beide Geschlechter sind flügellos und stabförmig langgestreckt. In manchen Fällen haben die Weibchen ein kleines Hörnchen über dem vorderen Beinpaar. Ihre Antennen sind genauso lang wie die Vorderbeine. Die Farbe der Weibchen kann zwischen grün und braun schwanken, je nach Licht, Temperatur und Futter. Wenn es ausgewachsen ist sind die Innenseiten der Vorderbeine rötlich gefärbt. Das Männchen ist etwas graziler und meist dunkelbraun. Seine Antennen sind länger als die Vorderbeine. Die männlichen Carausius morosus werden fünf bis sechs Zentimeter groß und die weiblichen bis zu neun Zentimeter.

Vorkommen

Ihr natürlicher Lebensraum sind tropische Wälder in Vorder- und Südindien, China, Japan, sowie der Bereich der großen Sundainseln. Sie bevorzugen Landschaften mit Strauchvegetation.

Lebensweise

Die Imagines leben ungefähr ein Jahr. Die Tiere lassen sich bei Berührung oft fallen und liegen dann für Stunden wie tot am Boden. Bei Tag verharren sie oft regungslos am gleichem Standort. Die Stabschrecken sind dämmerungs- und nachtaktiv. Bei Nacht gehen sie auf Nahrungssuche.

Ernährung

Stabschrecken sind Pflanzenfresser. Carausius morosus frisst Brombeer- und Himbeerblätter und das Laub anderer Pflanzen wie Hasel, Hainbuche, Efeu und Brennnessel.

Flüssigkeit wird hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Werden die Blätter mit einem Zerstäuber mit Wasser besprüht, kann man sehen wie die Tiere die Tropfen trinken. Um zu verhindern, dass die jungen Schrecken in den Wassergefäßen der Pflanzen ertrinken muss man die Wasseroberfläche z. B. mit einem durchlöcherten Blechdeckel abdecken.

Fortpflanzung und Entwicklung

Eier von Carausius morosus, 1,5 mm lang.

Zwischen 500-1.000 Weibchen befindet sich meist nur ein Männchen. Bei Abwesenheit von Männchen oder in Gefangenschaft vermehren sich die ausgewachsenen Weibchen parthenogenetisch, das heißt per Jungfernzeugung.

Die Tiere werfen meist nachts ihre Eier, die nicht befruchtet werden müssen, einzeln auf dem Boden ab. Sie legen bis zu drei Eier am Tag und etwa 1.200 Stück in ihrem Leben. Davon überleben meist in der Natur nur 100 Tiere. Die Eier sind hartschalig und erinnern in Form und Farbe an Pflanzensamen. Je nach Temperatur schlüpfen nach 2,5 bis 4 Monaten die kleinen Stabschrecken aus den Eiern. Bei 23°C geschieht dies nach etwa 80 Tagen und bei 16 bis 18 °C nach ungefähr 14 bis 20 Wochen. Die geschlüpften Stabschrecken werden auch als Nymphen bezeichnet. Die Entwicklung von der Nymphe bis zur Imago dauert drei bis acht Monate. In dieser Zeit häutet sich die Stabschrecke vier bis fünf Mal. Die Temperatur während der Eientwicklung entscheidet ob das Tier männlich oder weiblich wird. Wenn man ein bis zwei Wochen lang das Ei einer Temperatur von ungefähr 30 °C aussetzt entstehen öfter Männchen oder Intersexe. Wenn eine Stabschrecke intersexuell ist, tritt es z. B. als Männchen auf, hat aber weibliche Geschlechtsmerkmale oder umgekehrt.

Terrarienhaltung

Diese Phasmiden lassen sich sehr gut in einem Terrarium halten und sind auch für Anfänger bestens geeignet. Die Indische Stabschrecke kann problemlos mit der Australischen Gespenstschrecke zusammen gehalten werden.
Die Art wird von der Phasmid Study Group unter der PSG Nummer 1 geführt.[1]


Zuchtbedingungen

Die Indischen Stabschrecke benötigt wenig Licht. Temperaturen von 18 bis 22 °C lassen die Zucht gut gedeihen. Je wärmer es wird, desto mehr vermehren sich die Insekten auch. Die Tiere haben gerne eine gute Luftfeuchtigkeit in ihrem Gehege. Auch aus diesem Grund sollte man das Gehege mit dem Wasserzerstäuber besprühen. Die Jungtiere sind sehr klein und können durch jeden noch so kleinen Spalt kriechen!

Die Größe des Terrariums sollte mindestens 60 Zentimeter hoch, 30 Zentimeter lang und 30 Zentimeter breit sein. Als Bodensubstrat kann man reine, ungedüngte Gartenerde verwenden, die immer leicht feucht gehalten werden sollte. Nun stellt man z. B. alte Marmeladegläser, die mit Wasser gefüllt sind, ins Terrarium und steckt einige Brombeer- oder Efeuzweige in die abgedichteten Gläser. Die Nahrung für die Stabschrecken sollte man jede Woche auswechseln. Sogar im Winter findet man noch überall Ranken von Brombeere und Himbeere. Die Tiere sollte man jeden Abend besprühen um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, da sich die Tiere sonst schlecht häuten können. Licht oder zusätzliche Wärme benötigen die Schrecken nicht, die Zimmertemperatur reicht völlig aus. Auch als Futtertiere für Reptilienhalter kann man die Tiere halten, da sie eine enorme Fortpflanzungsfähigkeit durch Parthenogenese besitzen.

Referenzen

  1. http://phasmid-study-group.org/specieslist - Phasmid Study Group Liste

Weblinks


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