Cardamine

Cardamine
Schaumkräuter
Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Schaumkräuter
Wissenschaftlicher Name
Cardamine
L.

Die Schaumkräuter (Cardamine) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Die Gattung Zahnwurz (Dentaria), die lange als eigenständig geführt wurde, wird heute als Untergattung in die Gattung Cardamine integriert.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Schaumkräuter sind einjährige bis ausdauernde, kahle oder mit einfachen Haaren besetzte Pflanzen. Sie wachsen aufrecht. Einige Arten (der ehemaligen Gattung Dentaria) besitzen unterirdische, fleischige und mit Niederblättern besetzte Rhizome.

Die Blätter sind bei der ehemaligen Gattung Dentaria drei- bis fünfzählig gefingert, wobei die Teilblätter über 3 cm lang sind, spitz und in Quirlen stehend. Ansonsten sind die Blätter gefiedert mit stumpfen, unter 3 cm langen Fiederblättchen, oder fiederspaltig, oder ungeteilt. Die Blätter sind gestielt oder sitzend, manche sind am Grund herzförmig, allerdings nicht stängelumfassend.

Die inneren Kelchblätter sind leicht ausgesackt. Die Kronblätter sind rötlich, violett, reinweiß, gelblichweiß oder gelb. Meist sind sie über 1 cm lang, selten fehlen sie. Die Staubbeutel sind gelb oder violett. Der Griffel ist kurz oder deutlich, die Narbe ist leicht zweilappig.

Die Schoten sind zusammengedrückt, über 1 mm breit, mindestens 1 cm lang und zur Reife länger als die Fruchtstiele. Die Klappen krümmen sich zur Reife spiralig zusammen. Die Samen stehen in einer Reihe, sie springen bis zur Mitte der Scheidewand vor und bilden eine einzige Längszeile. Sie sind nicht in die Scheidewand eingesenkt, weshalb die Fruchtklappen über den Samen höckrig sind.

Verbreitung

Die Gattung ist weltweit verbreitet, die Vertreter wachsen vorwiegend auf feuchten, humosen Böden.

Systematik

Blüte des Bitteren Schaumkrauts (Cardamine amara).
Kleeblättriges Schaumkraut (Cardamine trifolia)
Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)

Die Gattung umfasst etwa 150 Arten.[1]

Die in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind:[1][2]

  • Untergattung Zahnwurz (Subgenus Dentaria)
    • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
    • Quirlblättrige Zahnwurz (Cardamine enneaphyllos)
    • Ausläufer-Zahnwurz (Cardamine glandulifera)
    • Fieder-Zahnwurz (Cardamine heptaphylla)
    • Vielblättrige Zahnwurz (Cardamine kitaibelii)
    • Finger-Zahnwurz (Cardamine pentaphyllos)
    • Save-Zahnwurz (Cardamine waldsteinii)
  • Untergattung Schaumkraut (Subgenus Cardamine)
    • Alpen-Schaumkraut (C. alpina)
    • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
    • Sumpf-Schaumkraut (Cardamine dentata)
    • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
    • Behaartes Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
    • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
    • Májovský-Wiesen-Schaumkraut (Cardamine majovskii)
    • Weißes Wiesen-Schaumkraut (Cardamine matthioli)
    • Kleinblütiges Schaumkraut (Cardamine parviflora)
    • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
    • Resedablättriges Schaumkraut (Cardamine resedifolia)
    • Gebirgs-Wiesen-Schaumkraut (Cardamine „rivularis“, subalpin in den Ostalpen, nicht ident mit Cardamine rivularis in den Karpaten)[1]
    • Kleeblättriges Schaumkraut (Cardamine trifolia)
    • Morast-Wiesen-Schaumkraut (C. „udicola“), diploid, kaum von den polyploiden Populationen von Cardamine pratensis abgrenzbar.[1]

Der Gattungsname Cardamine geht auf vorlinneische Autoren zurück und leitet sich von einem griechischen Wort für die Garten-Kresse ab. Der deutsche Name Schaumkraut geht wahrscheinlich auf die Schaumzikaden (Cercopidae) zurück, die an manchen Arten häufig zu finden sind und sich zu ihrem Schutz mit einem Schaum umgeben.

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. a b c d M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
  2. Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6


Weblinks


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