Eion am Strymon

Eion am Strymon
Strrymon, vorn: Amphipolis, hinten: Mündungsdelta

Eion am Strymon (nach Thukydides und Herodot Ἠϊών ή ἐπὶ Στρυμόνι = Eion, die (Polis) am Strymon[1], Einwohner: Ἠϊονεύς[2] Plural Ἠϊονείς = die Eioner) war eine antike Hafenstadt an der linken Mündungsseite des Strymon, in der Nähe von Amphipolis[3] am Strymonischen Golf der nördlichen Ägäis, an der thrakischen Küste Makedoniens.

Schon früh ein bedeutender Hafen, wurde Eion unter Dareios I. ein Stützpunkt der persischen Herrschaft. Unter Xerxes wurde in der Nähe der Stadt ein Proviantlager angelegt, 480 v. Chr. wurden oberhalb der Stadt Brücken für den persischen Feldzug nach Makedonien gebaut.[4] 476 eroberte Kimon Eion als letzten europäischen Stützpunkt der Perser trotz entschiedener Verteidigung ihres Kommandanten Boges.[5] Eion gewann durch die Gründung von Amphipolis 437 v. Chr. an Bedeutung, da es dessen Hafenstadt wurde.

Die Stadt spielte eine wichtige Rolle im Peloponnesischen Krieg und wird von Thukydides, der selbst als Stratege in Eion kämpfte, mehrmals erwähnt.[6] Die Athener nahmen dort im Winter 425/424 den Perser Artaphernes gefangen, der mit einer Gesandtschaft für Xerxes II. auf dem Weg nach Sparta war.[7] Thukydides konnte die Stadt 424 gegen Brasidas behaupten, nachdem die Athener Amphipolis verloren hatten.[8]

Eion wurde im 4. Jahrhundert von den Athenern zerstört und verödete.[9] Es gibt noch Rest eines byzantinischen Kastells.

Einzelnachweise

  1. Thukydides 1,98,1; Herodot 7,25.
  2. Wilhelm Pape, Wörterbuch der griechischen Eigennamen, Braunschweig 1842.
  3. Thukydides 4,102,3: Eion, am Meer gelegener Handelsplatz bei der Mündung des Strymon, 25 Stadien von Amphipolis entfernt.
  4. Herodot 7,25.
  5. Herodot 7,107 u. 113.
  6. Thukydides 1,98; 4,50,1; 4,102,4; 4,106-108; 5,6,1; 5,10,3-10.
  7. Thukydides 4,50,1.
  8. Thukydides 4,107,1: Thukydides erobert Eion und ordnet dort die Verhältnisse.
  9. Theopompos in Felix Jacoby, Die Fragmente der griechischen Historiker (FGrH) 2,51.

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