Kefalari

Kefalari
Marienkirche über der Erasinos-Quelle
Eingang zur Höhle

Kefalari (griechisch Κεφαλάρι (n. sg.) ‚Quelle‘) ist ein Dorf im Gemeindebezirk Argos der griechischen Gemeinde Argos-Mykene. Zusammen mit Magoula (149 Einwohner) bildet es eine gleichnamige Ortschaft (Topiki Kinotita Kefalariou). Kefalari selbst hatte 2001 624 Einwohner[1].

Kefalari befindet sich knapp sechs Kilometer südöstlich von Argos am östlichen Ende des Berges Chaon, von dem das Dorf in der Antike seinen Namen hatte. Hier entspringt aus dem Fels der Fluss Kefalari oder Erasinos (altgriechisch Ἐρασῖνος), einer der wenigen ganzjährig Wasser führenden Flüsse der Ebene von Argos, der nach etwa fünf Kilometer langem Lauf in Nea Kios in den Argolischen Golf mündet. In der Antike galt die Quelle des Erasinos als Abfluss der Wasser des Stymphalischen Sees, die rund 35 km nordöstlich in Katavothren versickern und nachgewiesenerweise tatsächlich teils südlich von Kefalari wieder ans Tageslicht treten. Der Erasinos ist im Dorf in einen platanenumstandenen See baulich gefasst.

Oberhalb der Quelle befindet sich eine Karsthöhle, die rund 60 Meter weit in den Berg führt. In dieser Höhle wurden Spuren von Menschen bereits aus dem Paläolithikum gefunden. Votivgaben, die man in der Höhle fand, belegen die kultische Nutzung der Höhle in der Antike; hier wurden damals Dionysos und Pan verehrt. Heute ist die Höhle der Muttergottes geweiht, eine Kirche der Lebensspendenen Quelle am Höhleneingang prägt das Landschaftsbild und ist zusammen mit der Höhle das Ziel zahlreicher Pilger, besonders aus dem nahe gelegenen Nea Kios.

Rund zwei Kilometer westlich des Dorfes befinden sich die Reste eines antiken Bauwerks aus hellenistischer Zeit, der so genannten Pyramide von Kefalari. Es handelt sich um den Stumpf einer Pyramide aus Polygonalmauerwerk, der die Basis eines Gebäudes bildete, das im oberen Bereich aus Lehm oder Holz gebaut war. Die Annahme, es handele sich um einen Grabbau, ist heute veraltet, man geht davon aus, dass das Gebäude als Wach- und Wehrturm diente, wie ähnliche Bauten am Rand der Argolis nahelegen.

Literatur

  • William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography, illustrated by numerous engravings on wood, London (Walton and Maberly) 1854 (online)
  • Richard Speich: Südgriechenland: Kunst- und Reiseführer, Band 2 Peloponnes, Stuttgart u. a. (Kohlhammer) 1980, ISBN 3-17-005395-7, S. 119
  • Lambert Schneider: Peloponnes. Mykenische Paläste, antike Heiligtümer und venezianische Kastelle in Griechenlands Süden, Köln (DuMont) 2001, ISBN 3-7701-4599-2, S. 178

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2001 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ) (PDF, 1.009 kb)
37.622.6925

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