- Carl Georg Christoph Beseler
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Carl Georg Christoph Beseler (* 2. November 1809 in Rödemis, heutiges Husum; † 28. August 1888 in Bad Harzburg), königlich preußischer Geheimer Justizrat, war ein preußischer Jurist und Politiker, Mitglied des Preußischen Herrenhauses.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Er entstammte einer Familie aus dem Herzogtum Schleswig. Sein älterer Bruder war Wilhelm Beseler.
Seine beiden Söhne wurden später geadelt. Max von Beseler wurde preußischer Justizminister. Hans von Beseler war lange Zeit für die Leitung des wilhelminischen Generalstabs vorgesehen und wurde im Ersten Weltkrieg Gouverneur des besetzten Polen.
Leben
Beseler studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Kiel und München. 1833 wurde er Privatdozent in Kiel und aus politischen Gründen mit einem Vorlesungsverbot belegt. Anschließend arbeitete Beseler in Göttingen und lehrte als Privatdozent in Heidelberg. 1835 wurde Beseler Professor in Basel, 1837 in Rostock, 1842 in Greifswald und 1859 in Berlin.
Von Mai 1848 bis zum 20. Mai 1849 gehörte Beseler wie sein Bruder der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter für Wolgast an. Er zählte zu den führenden Mitgliedern der Casino-Fraktion und gehörte mehreren Ausschüssen, darunter dem Verfassungsausschuss und der Kaiserdeputation, an.
1849 bis 1852 sowie 1857 bis 1887 war Beseler Abgeordneter im Preußischen Herrenhauses. 1850 gehörte er dem Erfurter Unionsparlament an. 1874 bis 1877 war Beseler Mitglied des Reichstags. Dabei wirkte er intensiv an der Schaffung des Preußischen Strafgesetzbuches von 1851 sowie der Liberalisierung des Zivil- und Strafprozesses mit.
Bedeutender geistiger Schüler Beselers ist Otto von Gierke, der die Idee des Genossenschaftsrechts hin zum Sozialrecht entwickelte.
Hauptwerke
- Die dreibändige Lehre von den Erbverträgen (1835-1840) beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte und dem dogmatischen Hintergrund von Erbverträgen.
- Mit Volksrecht und Juristenrecht (1843) stellte sich Beseler gegen Friedrich Carl von Savigny und die von ihm wesentlich geprägte historische Rechtsschule. Deren Dogma, dass allein der Jurist rechtsschöpfend tätig sein könne, widerlegte Beseler durch den Gedanken des Volksrechts in Form der Genossenschaftslehre.
- Das dreibändige System des Gemeinen deutschen Privatrechts (1847-1855) schließlich bestärkte die Genossenschaftslehre und propagierte die Hinwendung zu nationalen und gewohnheitsrechtlichen Rechtsquellen.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, ISSN 0435-2408
- Acta Borussica Band 7 (1879-1890)
- Acta Borussica Band 9 (1900-1909)
- Bernd-Rüdiger Kern: Georg Beseler - Ein Leben für das deutsche Recht, JuS 1988, 598-601.
- Bernd-Rüdiger Kern: Georg Beseler. Leben und Werk. Schriften zur Rechtsgeschichte (Heft 26). (Zugleich Dissertationsschrift.) Duncker und Humblot, Berlin 1982, 599 S., ISBN 3-428-05209-9
- Gerd Kleinheyer/Jan Schröder, Deutsche und europäische Juristen aus neun Jahrhunderten. UTB-Verlag, 4. Auflage 1996, S. 32ff.
- Rudolf Hübner: Beseler, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 445–472.
Weblinks
- Literatur von und über Georg Beseler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Beseler, Carl Georg Christoph KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker GEBURTSDATUM 2. November 1809 GEBURTSORT Rödemis bei Husum STERBEDATUM 28. August 1888 STERBEORT Bad Harzburg
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