- Festgesang zum Gutenbergfest
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Der Festgesang zum Gutenbergfest (MWV D 4), voller Titel: Festgesang zur Eröffnung der am ersten Tage der vierten Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst, ist ein weltliches Chorwerk von Felix Mendelssohn Bartholdy für Männerchor und zwei Blasorchester. Das Werk wurde zum Gutenberg-Fest 1840 komponiert und auf dem Marktplatz in Leipzig unter freiem Himmel uraufgeführt. Neben dem Männerchor und erstem Blasorchester ist ein zweites Fernorchester für Echo-Effekte vorgesehen. Aufgrund der hohen personellen und räumlichen Anforderungen wird das Stück selten aufgeführt.
Besetzung und Unterteilung
Das erste Orchester besteht aus 2 Trompeten in C, 2 Trompeten in D, 2 Hörnern in G, 2 Hörnern in C, 3 Posaunen (ATB) und 1 Ophikleide. Das kleine zweite Orchester setzt sich aus 2 Trompeten in C, 2 Hörnern in D und 3 Posaunen (ATB) zusammen.
Es ist in vier Stücke gegliedert:
- 1. Begeht mit heil'gem Lobgesang
- 2. Vaterland, in deinen Gauen
- 3. Der Herr, der sprach
- 4. Heil ihm! Heil uns!
Die Hauptmelodie des zweiten Teils wurde vom britischen Kirchenmusiker William Hayman Cummings zur Weihnachtshymne Hark! The Herald Angels Sing unterlegt; das Weihnachtslied ist heute eines der bekanntesten im englischsprachigen Raum.
Nicht zu verwechseln ist dieser Festgesang mit dem ebenfalls von Mendelssohn stammenden Festgesang an die Künstler (op. 68).
Text
1. Choral
- Begeht mit heil'gem Lobgesang
- die große Freudenstunde,
- kommt, singet tausendstimmig Dank
- dem Herrn mit Herz und Munde.
- Er hat uns diesen Tag gemacht,
- er hat aus dicht verhüllter Nacht
- das Licht hervorgerufen.
- Jahrhunderte schon freuen sich
- in seinem hellen Strahle,
- und immer weiter giesst es ich
- bis in die fernsten Tale,
- wo Finsternis und Gram einst lag
- da glänzt nun sonnenhell der Tag.
- O preist den Gott der Liebe!
2. Lied
- Vaterland, in deinen Gauen
- brach der goldne Tag einst an,
- Deutschland, deine Völker sahn
- seinen Schimmer niedertauen.
- Gutenberg, der deutsche Mann,
- zündete die Fackel an.
- Neues allgewaltges Streben
- wogt im Land des Lichtes auf,
- seinem raschen Siegeslauf
- folgt ein allbeglückend Leben.
- Gutenberg, der grosse Mann,
- hat dies hehre Werk getan.
- Ob die Finsternis sich wehrt,
- ob sie führet tausend Streiche,
- ob sie wütet, sich empört,
- sie erblasst, sie sinkt als Leiche,
- doch gekrönt als Siegesheld,
- steht das Licht vor aller Welt.
- Gutenberg, du wackrer Mann,
- du stehst glorreich auf dem Plan.
3. Allegro molto
- Der Herr, der sprach: Es werde Licht!
- Er half im harten Streite,
- er stand mit Trost und Zuversicht
- beschützend dir zur Seite.
- Der Glaube an sein heilig Wort
- war deine Wehr, dein Schild, dein Hort,
- so musstest Du gewinnen.
- Heil dir, nun krönt Unsterblichkeit
- dich, frommer Held, mit Herrlichkeit
- Heil dir, Heil uns in Ewigkeit.
4. Choral
- Heil ihm! Heil uns! So schallt
- zu deinen heilgen Thronen,
- Herr, unser Gott, hinauf
- der Ruf von Millionen,
- und brünstig flehen wir:
- lass in des Lichtes Schein
- der ganzen Menschheit Heil,
- Herr, immermehr gedeihn.
Weblinks
Kategorien:- Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy
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