Fiakerlied

Fiakerlied

Das Fiakerlied aus 1885 ist eines der berühmtesten Wienerlieder. Sein Komponist war der Bankbeamte und Musiker Gustav Pick (1832–1921), der es für eine Wohltätigkeitsveranstaltung der Fürstin Pauline von Metternich anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Fiakerzunft im Mai 1885 komponierte. Der Schauspieler Alexander Girardi gab es als Höhepunkt dieses Praterfestes zum Besten.

Aufgrund seiner Beliebtheit wurde das Fiakerlied auch gerne parodiert. So schrieb “Beda” (Fritz Löhner) in der Zwischenkriegszeit eine moderne Textversion für Taxifahrer und mit erotischen Anklängen ("I hab an alten Daimler...")[1] Während der NS-Zeit war das Fiakerlied wegen der jüdischen Herkunft des Komponisten verboten.[2]

Inhaltsverzeichnis

Gebräuchlicher Liedtext (erste Strophe)

I führ' zwa harbe Rappen,
mei' Zeug'l steht am Grab'n,
a so wia de zwa trappen
wern's net viel g'sehen hab'n.
A Peitschen na des gibt's net, ui jessas nur net schlag'n,
das allermeiste wär ts ts, sonst z'reissen's mir in Wag'n.
Vom Stand zum Lusthaus fahr' ma in zwölf Minuten hin,
mir springt kan's drein net in Galopp, da geht's nur allweil
trapp, trapp, trapp.
Wann's nachher so recht schiass'n, dann spür' i's in mir drin,
dass i die rechte Pratz'n hab, dass i a Fiaker bin.
A Kutscher kann a jeder wer'n
aber fahr'n, das können's nur in Wean

Refrain:
Mei Stolz is' i bin halt a echt's Weana Kind,
a Fiaker, wia man net alle Tag find't,
mei Bluat is so lüftig und leicht wia der Wind,
ja, i bin halt an echt's Weana Kind.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Theresia Fritz, Helmut Kretschmer: Wien, Musikgeschichte: Volksmusik und Wienerlied: Teil 1, S. 366, Wien 2006
  2. Wolfgang Schaller (Hg):Operette unterm Hakenkreuz: zwischen hoffähiger Kunst und "Entartung" : Beiträge einer Tagung der Staatsoperette Dresden, Metropol Vlg., 2007, S. 10

Weblinks


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