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Gawilghur Reste von Gawilghur
Alternativname(n): Gawilgarh, Gawilghar, Gawilgad Entstehungszeit: 1425 Burgentyp: Bergfestung Erhaltungszustand: Verfallen Bauweise: Stein Geographische Lage 21° 23′ 6″ N, 77° 20′ 5,4″ O21.38577.334827777778Koordinaten: 21° 23′ 6″ N, 77° 20′ 5,4″ O Gawilghur (auch Gawilgarh, Gawilghar oder Gawilgad) war eine starke Bergfestung der Marathen, in der indischen Provinz Maharashtra nördlich des Deccan-Plateaus und nahe am Melghat-Tigerreservat gelegen.[1]
Am 15. Dezember 1803 wurde die Festung während des zweiten Marathenkrieges von britischen Streitkräften und Einheiten der Ostindienkompanie unter Arthur Wellesley, dem späteren Herzog von Wellington, eingenommen. Bis zu diesem Zeitpunkt galt Gawilghur wegen seiner Lage auf einer unzugänglichen Bergspitze als uneinnehmbar.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das genaue Datum der Erbauung ist unbekannt. Man geht allerdings davon aus, dass schon vor dem Bau der späteren Festung ein Werk aus Erde und Holz existierte. In persischen Aufzeichnungen gibt es Hinweise darauf, dass Ahmed Shah Wali aus der Berar-Dynastie Gawilghur 1425 in der späteren Form errichten ließ.[3]
Im Jahr 1803, zum Ende des zweiten Marathenkrieges, wurde die Festung Gawilghur von Truppen unter Arthur Wellesley belagert. Nach dem Bau einer Straße gelang es den Belagerern, einige Geschütze auf den Berg zu bringen und Breschen in das äußere Fort zu schlagen, das dann eingenommen werden konnte. Nachdem die britischen Truppen zwei Mal vergeblich versuchten, das Haupttor der inneren Festung zu erobern, aber verlustreich zurückgeschlagen wurden, gelang es Captain Campbell mit der leichten Kompanie der 94th Scottisch Brigade, mit Leitern in das innere Fort einzudringen. Die Kompanie konnte sich zum nördlichen Torhaus durchkämpfen und die Tore öffnen, so dass die restlichen Truppen eindringen konnten. Dieser letzte Angriff wurde mit erstaunlich wenig Verlusten errungen. Nach dem Friedensschluss wurde Gawilghur an die Marathen zurückgegeben, aber nie wieder instandgesetzt.[4]
Besonderheiten
Jedes der sieben Tore der Festung trägt persische Inschriften. Zwei große Wasserreservoirs stellten die Versorgung der Garnison bei Belagerungen sicher. Die Befestigung besteht aus einem kleineren äußeren und dem großen inneren Fort, die durch eine Schlucht voneinander getrennt sind. Eine Moschee im inneren Fort ist noch gut erhalten. Die Festung ist nur über zwei schmale Pfade zu erreichen, die im Schussbereich der Forts liegen. Zwischen der Festung von Gawilghur und der etwa 30 km entfernten Festung von Narnala soll ein Verbindungstunnel existiert haben.
Die von den Briten geschlagenen Breschen sind heute noch zu sehen. Auch eine übergroße Kanone, die 1803 fünf Belagerer mit einem Schuss getötet hat, ist noch erhalten.
Bilder der Festung
Einzelnachweise
- ↑ Website der Tourismusbehörde von Maharashtra
- ↑ The History of the British Empire in India, Verlag: Adamant Media Corporation (16. Juli 2001), ISBN 0543803295
- ↑ Historical and Descriptive Account of British India, from the most Remote Period to the Present, Verlag: BiblioBazaar (12. November 2009), ISBN 1113939656
- ↑ Wellington: The Iron Duke, Verlag: Harpercollins UK; Auflage: New Ed (3. Februar 2003), ISBN 0007137508
Mediale Rezeption
Bernard Cornwell beschreibt in seinem Roman Sharpes Festung die Belagerung von Gawilghur. Der Roman wurde 2008 unter dem Titel Das letzte Gefecht mit Sean Bean in der Hauptrolle verfilmt.
Kategorien:- Festung in Indien
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