Gewandhaus (Düren)

Gewandhaus (Düren)
Das Gewandhaus (links) mit der alten Annakirche im Hintergrund

Das Gewandhaus mit dem markanten Erker war in Düren bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ein Haus der Tuchmacher. Es befand sich im nördlichen Teil des Altenteiches, einer Stadtstraße bzw. -gasse, an der Ecke Steinweg bzw. „Bongard“.

Düren war seit dem 14. Jahrhundert für die Tuchproduktion und den -handel bekannt. Das Gewandhaus, welches sich im Besitz des Wollamtes befand, ist erstmals im Jahre 1479 bezeugt. Möglicherweise hat es aber auch schon früher bestanden. Zwischen 1543 und 1547 hatte der Rat Umbauten angeordnet und auch bezahlt. Seit 1618 wurde das Haus nicht mehr als Verkaufhalle genutzt. Dazu diente dann ein Raum über der Wollküche in der Nähe der Annakirche. Das Gewandhaus wurde 1740 verkauft.

Das Haus hatte zwei Geschosse zu acht Achsen. Die Giebelseite zeigte einen hohen Treppengiebel mit zwei Korbbogenlisenen und über den Bögen ein Maßwerkfries aus Sandstein. Bereits im Standtplan von Wenzel Hollar ist das Haus dargestellt.

In dem Haus wurden die gefärbten und auch ungefärbten Tuche auf ihre Güte hin untersucht und schlechte vom Angebot ausgeschlossen. So konnten die Kaufleute mit einem gewissen Qualitätsstandard rechnen. Das Gewandhaus diente auch dem geselligen Leben der Meister. Dort wurden unter anderem deren Hochzeiten etc. gefeiert.

Um 1904 kaufte die Stadt Düren das mittlerweiler heruntergekommene Gebäude und ließ es erst 1934 restaurieren. Beim Bombenangriff am 11. Juli 1941 blieben nur noch die Umfassungsmauern stehen, die dem großen Bombenangriff vom 16. November 1944 auch noch zum Opfer fielen. Das Haus wurde nie wieder aufgebaut. Es ist aber wohl das am meisten gezeichnete und fotografierte Haus im alten Düren.

Quellen

  • Dürener Geschichtsblätter Nr. 73, Düren 1984, Verlag des Dürener Geschichtsvereins e.V., ISSN +
50.8002666.481075

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