- Abigag
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Ein Abistreich oder Abischerz, in der Schweiz und Österreich Maturastreich genannt, ist ein Jugendritual, das meist nach Ende der letzten Abschlussprüfung oder am letzten Unterrichtstag vor den Prüfungen von den Abiturienten organisiert wird. In der Regel wird ein Spektakel veranstaltet, bei dem der Unterricht unterbrochen wird und den Lehrern der Schule Streiche gespielt werden. Üblicherweise sollen die Lehrkräfte den Schlüssel der Schule in Wettkämpfen zurückerobern. Solche Wettbewerbe sind etwa ein Quiz mit fachfremden Fragen oder auch einfacheren Aufgaben wie ein Wettrennen mit zusammengebundenen Zweierteams oder Teamspiele, die sich in irgendeiner Weise auf das von den Abschlussklassen gewählte Motto beziehen. Dabei sind die Schüler entweder Zuschauer oder treten auch gegen die Lehrer bei den Wettbewerben an.
Ein solch öffentlicher Streich wird häufig damit eingeleitet, dass während einer der ersten Unterrichtsstunden Abiturienten in die Klassenräume gehen und durch verschiedene Aktionen, je nach dem gewählten Motto den Unterricht abbrechen. Manchmal werden dabei die Lehrer gefangen genommen und abgeführt. Es kann aber auch vorkommen, dass über Nacht das Schulgebäude (zum Beispiel mit Strohballen) verbarrikadiert wird oder dass die Eingangstüren zugemauert werden. Gelegentlich werden auch Unterrichtsgegenstände wie Stühle, Kreiden etc. aus den Räumen entfernt oder es finden während des ganzen Tages Festlichkeiten statt.
Häufig verewigen sich die Jahrgänge dabei mittels bestimmter Gegenstände auf dem Schulgelände, zum Beispiel mit Denkmälern, Wandbemalungen oder Ähnlichem. Diese tragen gängigerweise die Namen der Schüler oder auch nur die Jahreszahl des Schulabgangs, außerdem das Motto; dabei kommt es immer wieder zu Konflikten mit der Schulleitung. In Einzelfällen kann der Abschlussstreich auch im Vorfeld durch die Schulleitung untersagt werden.
Insgesamt werden die Abistreiche heute in der Regel bereits im Vorfeld mit der Schulleitung abgesprochen, das Ausmaß der Überwachung und der erforderlichen Absegnung durch den Direktor unterscheidet sich aber von Schule zu Schule. In einigen Regionen wurde der Abschlussstreich verboten, um Unterrichtsausfall entgegenzuwirken.
Beispiele
Abistreich am Koblenzer Görres-Gymnasium
Abistreich am Düsseldorfer Görres-Gymnasium
Bleibender Abistreich an der Mies van der Rohe-Schule in Haaren (Aachen)
Kritik
Abistreiche werden allgemein geduldet und haben meist keine weiteren Folgen. Allerdings kommt es auch vor, dass sie für Racheaktionen an Lehrern missbraucht werden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass bei Abistreichen meist kein Versicherungsschutz gewährleistet ist, Unfallfolgen also nicht wie üblich abgesichert sind.[1]Einzelnachweise
- ↑ Unfallkasse Sachen: Unfall beim Abi-Streich oder am letzten Schultag, Mai 2006
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