Glasschleichen

Glasschleichen
Glasschleichen
Östliche Glasschleiche (Ophisaurus ventralis)

Östliche Glasschleiche (Ophisaurus ventralis)

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schleichenartige (Anguimorpha)
Familie: Schleichen (Anguidae)
Gattung: Glasschleichen
Wissenschaftlicher Name
Ophisaurus
Daudin, 1803

Die Glasschleichen (Ophisaurus) sind eine Gattung beinloser Echsen. Sie kommen mit vier Arten in Nordamerika (USA und Mexiko) und weiteren Arten in Südostasien vor. Der südosteuropäische und nahöstliche Scheltopusik, der früher zu den Glasschleichen gerechnet wurde, gehört heute zur Gattung Pseudopus. Die asiatischen Arten sind bisher nur unzureichend erforscht.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Glasschleichen haben einen schlangenähnlichen Körper, sind jedoch durch große Schuppen und Hautknochen viel weniger beweglich als diese. Die Seitenfalte, die bei allen Angehörigen der Unterfamilie Diploglossinae die Atmung erleichtert, ist gut ausgeprägt. Der Kopf ist kaum vom Körper abgesetzt und stumpf. Die größten Arten, die Schlanke Glasschleiche (O. attenuatus) und die Östliche Glasschleiche (O. ventralis), werden einen Meter lang, die anderen erreichen oft nur 50 cm. Der Schwanz macht zwei Drittel der Körperlänge aus. Den deutschen Namen erhielten sie, weil sie ihren Schwanz im Gefahrenfall an vorgegebenen Sollbruchstellen abwerfen und dieser leicht in weitere Teilstücke zerfällt. Verlorengegangene Schwänze werden regeneriert, erreichen aber nicht mehr die ursprüngliche Länge.

Lebensweise

Glasschleichen leben vor allem in offenem mit Gras bewachsenem Gelände, in steinigen, verbuschten Steppen oder in feuchten Wäldern. Alle Glasschleichen ernähren sich von Insekten und weichkörperigen wirbellosen Tieren, wie Würmern und Schnecken. Sie vermehren sich ovipar und legen relativ kleine Eier. Das Weibchen bewacht das Gelege bis die Jungtiere schlüpfen.

Arten

  • Schlanke Glasschleiche (Ophisaurus attenuatus) BAIRD 1880
  • Borneo-Schleiche (Ophisaurus buettikoferi) LIDTH DE JEUDE 1905
  • Ophisaurus ceroni HOLMAN 1965
  • Küstenglasschleiche (Ophisaurus compressus) COPE 1900
  • Burma-Schleiche (Ophisaurus gracilis) GRAY 1845
  • Ophisaurus hainanensis YANG 1984
  • Südchinesische Schleiche (Ophisaurus harti) BOULENGER 1899
  • Ophisaurus incomptus MCCONKEY 1955
  • Marokko-Schleiche (Ophisaurus koellikeri) GÜNTHER 1873
  • Ophisaurus mimicus PALMER 1987
  • Ophisaurus sokolovi DAREVSKY & NGUYEN-VAN-SANG 1983
  • Östliche Glasschleiche (Ophisaurus ventralis) LINNAEUS 1766
  • Sumatra-Schleiche (Ophisaurus wegneri) MERTENS 1959

Literatur

  • Chris Mattison: Lizards of the World. 1989, ISBN 0-8160-1900-2
  • Eric R. Pianka, Laurie J. Vitt: Lizards: Windows to the Evolution of Diversity (Organisms and Environments). University of California Press (2003), ISBN 0520234014
  • Manfred Rogner: Echsen 2, Ulmer Verlag, ISBN 3-8001-7253-4

Weblinks

 Commons: Ophisaurus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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