- Casa Winter
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Villa Winter ist ein Anwesen nahe dem Ort Cofete an der Westküste der Halbinsel Jandía auf der zu Spanien gehörenden Kanarischen Insel Fuerteventura.
Die Villa wurde nach dem 1893 in Neustadt am Titisee im Schwarzwald geborenen deutschen Ingenieur Gustav Winter benannt und ist von Gerüchten umgeben.
Das 1946 errichtete Haus besteht aus zwei Stockwerken, einem Turm in nordöstlicher Richtung und einer teilweise verschlossenen Unterkellerung. In manchen Reiseführern wird es auch als „Feriendomizil eines deutschen Generals“ erwähnt.
Gustav Winter arbeitete seit 1915 in Spanien und war an verschiedenen Projekten auf Gran Canaria und Fuerteventura beteiligt. Die gängigen Spekulationen über die Aufgaben des Gustav Winter und die Funktion der Finca in Cofete sind:
- geheimer U-Boot Bunker während des Zweiten Weltkrieges bei Cofete Fuerteventura.
- Vorübergehende Unterbringung von Nazigrößen und deren Transport nach Südamerika zum Ende bzw. nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Alle seriösen Recherchen deutscher und spanischer Journalisten haben keine dieser variantenreichen Spekulationen bestärken oder gar beweisen können. Sie konnten aber auch nicht widerlegt werden. Alle Indizien wie angeblich überdicke Wände, "heidnische" Schnitzereien, überdimensionierte Stromleitungen und wunderliche Turmbauten lassen sich auf normale zeitgenössische Bauweisen eines deutschen Ingenieurs und damalige technische Verfügbarkeiten zurückführen.
Angaben Winters in einem 1971, kurz vor seinem Tod, dem "Stern" gegebenen Interview nähren jedoch seither die Spekulationen: darin gab er selbst als Erbauungszeitpunkt der Villa das Jahr 1958 an. Als Begründung der extrem abgelegenen und schlecht erreichbaren Lage führte er an, ein Naturliebhaber zu sein. Dies erscheint um so seltsamer, als Winter das Haus nie bewohnt hat. Auch seine angeblichen Bestrebungen, eine Tomatenplantage zu errichten, erscheinen aufgrund der Unwirtlichkeit der Gegend und des natürlichen Wassermangels zumindest fragwürdig.
Keine Erklärung wurde für das ca. 7,5 km südwestlich gelegene Flugfeld gefunden.
Alle von Zeitzeugen belegten und heute noch nachvollziehbaren Aktivitäten sind landwirtschaftliche Aktivitäten an der West- und Ostküste, sowie der Bau einer Straße von der Ostküste, beginnend zwischen der Costa Calma und Jandía, in Richtung Westküste. Der Bau dieser auch noch heute befahrbaren, asphaltierten Straße, die sich heute auf Privatgrund befindet, wurde aber nur bis zum Sattel des Bergzuges ausgeführt. Der Abstieg nach Westen wurde nie realisiert.
In wessen Eigentum die Villa Winter und die umliegenden Ländereien heute stehen, ist wegen der eigentümlichen spanischen Registerbestimmungen nicht genau nachvollziehbar.
Literatur
- Der Roman Die Kette (2005) von Wolfgang Kaes, ISBN 3-499-23873-X, spielt zum Teil in der Villa Winter.
28.101805555556-14.375Koordinaten: 28° 6′ 7″ N, 14° 22′ 30″ W
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