- Heidenhöhlen (Goldbach)
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Die Heidenhöhlen, früher auch Heidenlöcher genannt, sind künstlich eingehauene Gänge und Kammern in einer Felswand beim Überlinger Stadtteil Goldbach am Bodensee.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Aussehen
Die Heidenhöhlen sind östlich des Dorfes Goldbach in den Molassesandstein des fast senkrecht abfallenden Heidenlöcherfelsens eingehauen, der früher bis in den See hineinragte. Dadurch sperrte der Fels das Ufer, so dass nur ein Fußweg bei niedrigem Wasserstand hier von Goldbach Richtung Sipplingen führte. Die Anlage bestand aus einzelnen, sorgfältig aus dem Fels gearbeiteten Räumen mit Fensteröffnungen in der Felswand, die den Blick zum See hin freigaben. Die Räume waren durch Türöffnungen und Verbindungsgänge miteinander verbunden und zum Teil mit aus dem Fels gemeißelten Scheingewölben ausgestattet.
Geschichte
Die Heidenhöhlen wiesen mittelalterliche Architekturmerkmale auf. Ansonsten ist über ihren Ursprung nichts Genaues bekannt. Sie waren im 18. Jahrhundert zeitweise von Armen und Obdachlosen bewohnt und wurden von der Stadt Überlingen teilweise zerstört, um diese dort zu vertreiben. Mit dem Aufkommen des Bodenseetourismus im 19. Jahrhundert wurden die nunmehr unbewohnten und urtümlich aussehenden „Felsenwohnungen“ eine Touristenattraktion. Dennoch wurden sie 1846 zum Teil zerstört, als für die Bodensee-Uferstraße (die spätere Bundesstraße 31) eine Schneise durch die Felsen gesprengt werden musste. Der Eisenbahnbau in den 1890er Jahren hat dagegen, obwohl dies oft behauptet wird, die Heidenhöhlen nicht beeinträchtigt. Erst 1960 musste der Großteil der noch vorhandenen Reste wegen Einsturzgefahr gesprengt werden.
Heutiger Zustand
Durch die verschiedenen Zerstörungen ist von dem Kulturdenkmal heute kaum mehr etwas erhalten. Von unten ist nur noch ein Raum zu sehen, der jedoch wegen der gefährlichen Lage im weichen Fels direkt über der Straße, sowie dichten Dornengestrüpps nicht mehr zugänglich ist.
Literatur
- Franz Hofmann: Die Heidenhöhlen bei Goldbach - Über eines der spektakulärsten Reiseziele am Bodensee und seine unwiederbringliche Zerstörung. In: Hegau 2008, S. 101-130.
47.775239.13269Koordinaten: 47° 46′ 31″ N, 9° 7′ 58″ OKategorien:- Geographie (Bodenseekreis)
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