- HistoScanning
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HistoScanning ist ein neues, ultraschallbasiertes Diagnoseverfahren, das seit Ende 2008 zur Erkennung von Prostatakrebs eingesetzt wird. In Deutschland verfügen 16 Kliniken und Praxen über ein entsprechendes Gerät, so beispielsweise die Universitätskliniken in Kiel und Aachen (Stand: Januar 2011).
Funktionsprinzip
Die Untersuchung erfolgt über eine in den Enddarm eingeführte fingerdünne Sonde, die ein dreidimensionales Ultraschallbild der Prostata erstellt. Das Neuartige an diesem Verfahren liegt in der anschließenden Auswertung der Bilddaten mit Hilfe modernster Computertechnik: Das HistoScanning-System markiert tumorverdächtige Areale farblich und unterscheidet somit gesundes von tumorverdächtigem Prostatagewebe. Der urologische Facharzt kann bereits ganz kleinflächige Gewebeveränderungen mit Hilfe des neuen Verfahrens erkennen und deren Lage und Ausdehnung lokalisieren. Dies ermöglicht zum einen eine genauere Biopsie, die bei Verdacht auf Prostatakrebs erforderlich wird. Zum anderen wird HistoScanning gezielt vor Prostataoperationen eingesetzt, um den chirurgischen Eingriff zu optimieren: Durch die Bestimmung von Größe und Lage des Tumors erkennt der Arzt, ob bei der Operation die für die Erektion entscheidenden Nerven geschont werden können.
Literatur
- Braeckman J, Autier P, Garbar C, Marichal MP, Soviany C, Nir R, Nir D, Michielsen D, Bleiberg H, Egevad L, Emberton M. Computer-aided ultrasonography (HistoScanning): a novel technology for locating and characterizing prostate cancer. BJU Int. 2008 Feb;101(3):293-8. Epub 2007 Oct 8.
- Braeckman J, Autier P, Soviany C, Nir R, Nir D, Michielsen D, Treurnicht K, Jarmulowicz M, Bleiberg H, Govindaraju S, Emberton M. The accuracy of transrectal ultrasonography supplemented with computer-aided ultrasonography for detecting small prostate cancers. BJU Int. 2008 Dec;102(11):1560-5. Epub 2008 Aug 14.
Weblinks
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