Catabrosa aquatica

Catabrosa aquatica
Quellgras
Quellgras (Catabrosa aquatica)

Quellgras (Catabrosa aquatica)

Systematik
Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Catabrosa
Art: Quellgras
Wissenschaftlicher Name
Catabrosa aquatica
(L.) P.Beauv.
Illustration (aus Jan Kops et al.:Flora batava. Amsterdam, J.C. Sepp, 1844, Band 8.)

Das Quellgras (Catabrosa aquatica) ist eine Art der Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae). Es ist in den letzten Jahrzehnten selten geworden und in vielen Regionen verschwunden. Da es sehr leicht mit Arten der Rispengräser (Poa) oder Schwaden (Glyceria) verwechselt werden kann, wird es oft nicht erkannt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das Quellgras ist eine ausdauernde, in lockeren Rasen wachsende Pflanze, die lange, oberirdische, an den Knoten bewurzelte Kriechsprossen bildet. Die Halme erreichen Höhen von 10 bis 40, selten bis 80 Zentimeter. Sie sind glatt, kahl und im unteren Teil oft etwas schwammig. Die Blattscheiden sind gekielt, glatt und kahl, seitlich zusammengedrückt und fast bis oben geschlossen. Die Ligula ist 2 bis 4 Millimeter lang und saumförmig. Die Blattspreiten werden 5 bis 25 Zentimeter lang und 3 bis 12 Millimeter breit. Sie sind weich, glatt und kahl, nur an den Rändern rau. Sie wachsen anfangs gefaltet, später flach ausgebreitet.

Blütezeit sind die Monate Juni bis September. Die Blüten stehen in 5 bis 30 Zentimeter langen, lockeren, aufrechten Rispen mit länglichen bis pyramidenförmigen Umriss. Die unteren rauen Seitenäste sind weit abstehend. Die Ährchen sind ein bis zweiblütig, selten auch dreiblütig und 2,2 bis 4,5 Millimeter lang. Die 0.5 bis 4 Millimeter langen Ährchenstiele sind rau. Die Hüllspelzen sind dünnhäutig, glatt und kahl. Die untere ist ungenervt, schmal eiförmig und 0,8 bis 1,5 Millimeter lang. Die obere ist einnervig, 1,5 bis 2 Millimeter lang und breit eiförmig. Die Deckspelzen sind 2 bis 3 Millimeter lang, dreinervig, breit eiförmig, glatt und kahl. Die Vorspelzen sind gleich lang wie die Deckspelzen, zweinervig, schmal elliptisch und kahl. Die Staubblätter sind 0,8 bis 1,8 Millimeter lang. Die elliptischen Früchte werden 1,8 bis 2,2 Millimeter lang und sind glatt und kahl.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[1]

Verbreitung und Standortansprüche

Das Verbreitungsgebiet des Quellgrases erstreckt sich von China, über Pakistan, Afghanistan, der Mongolei und Russland bis nach Europa und Südwestasien.[2] Man findet die Art in mehreren Staaten der USA und Kanadas [3], auch in Grönland und Alaska[4]. Es kommt von der Ebene bis zu mittleren Gebirgslagen vor, so in den Alpen auf bis zu 1580 Meter Höhe. Es wächst an Quellen, Bächen und Wassergräben, an Fluss- und Teichufern, oft auch im Wasser.[1]

Systematik

Die Gattung Catabrosa zählt zur Tribus Poeae in der Unterfamilie Pooideae.[4] Sie enthält zwei Arten, neben dem Quellgras noch Catabrosa capusii.[2]

Es werden zumindest zwei Varietäten unterschieden:

  • Catabrosa aquatica var. aquatica: Nominatform
  • Catabrosa aquatica var. angusta Stapf, J. D. Hooker: Die Varietät ist kleiner als die Nominatform, die Halme erreichen nur eine Höhe von 20 Zentimeter, die Rispen sind dünner, die Verzweigungen mit 1 bis 2 Zentimeter kürzer. Die Deckspelzen werden 1,5 bis 2,2 Millimeter lang. Das Vorkommen der Varietät erstreckt sich auf verschiedene Bergregionen Chinas.[2]

Verwendung

Das Quellgras ist ein gutes Futtergras, das aber aufgrund seiner Seltenheit keine Bedeutung hat. Für Tiere besteht beim Verzehr die Gefahr, an Leberegeln zu erkranken.[1]

Nachweise

Literatur

  • H. J. Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin, Wien 2000. ISBN 3-8263-3327-6

Einzelnachweise

  1. a b c d Conert: Pareys Gräserbuch, S. 182
  2. a b c Wu Zhenlan, Sylvia M. Phillips: Catabrosa. Flora of China 22: 313–314. 2006. pdf (engl., Zugriff am 4. Oktober 2008)
  3. Eintrag im USDA Natural Resources Conservation Service (engl., Zugriff am 4. Oktober 2008)
  4. a b Eintrag im Germplasm Resources Information Network (engl., Zugriff am 3. Oktober 2008)

Weblinks


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