Hondheimsches Palais

Hondheimsches Palais
Düsseldorf, Hundheimsches Palais
Düsseldorf, Akademie- und Dammstraße, Palais Hundheim
Akademiestraße 2, Portal

Das Hondheimsche Palais war ein historisches Gebäude an der Ecke Akademiestraße zur Dammstraße in Düsseldorf, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Komplex, der zwischen 1709 und 1713 von Matteo Alberti an der Hafen-, Akademie- und Dammstraße erbaut wurde, bildete eine Doppelanlage aus zwei Palästen und beheimatete die kurpfälzischen Zentralbehörden sowie die Geheime Kammerkanzlei und auch das Generalkriegskommisariat. Nach der Auflösung erwarb der Leiter der Behörde, Lothar Friedrich Freiherr von Hontheim (Hundheim), das Anwesen.[2]Es diente später ebenso als Ballsaal und Kunstakademie sowie als Gefängnis und Wohlfahrtsamt. 1872 wurde in dem Gebäude auch die erste Feuerwache eingerichtet. Mit seiner Rückseite lag es am alten Hafen. Bei dem Luftangriff in der Nacht vom 23. zum 24. April 1944 wurde das Palais zerstört.

Beschreibung

Paul Sültenfuss beschreibt die von Adolph von Vagedes gestalteten Innenräume im Stil des Empire:

„Auch in seinen [Vagedes] innenarchitektonischen Schöpfungen zeigt sich die gleiche Note. Er hatte für die bergische Regierung einige Räume des Hondheimschen Palais wieder in Stand zu setzen. Wie anders die dort von ihm geschaffene Saalarchitektur gegenüber dem zahmeren Klassizismus im runden Gartensaal und dem Vestibül zu Benrath. Plastisch gezeichnet und modellierte komposite Kapitäle und das Profil der reichen Gebälke mit ihrem Sima, Geison, Eierstab und Zahnschnitt, Fries, Architrav uw. […] Zierliche Empiredekorationen von delikatem Reiz.[3]

Auch Josef Kleesattel hat den Saal gesehen und beschreibt diesen im Stadium des Zerfalls:

„Die gleiche Empfindung hat man beim Anblick des Saales der damaligen alten Akademie, einst der Palast des Freiherrn von Hondheim. Es ist ein prachtvoller Saal aus der Empirezeit, eine vortreffliche Leistung der Stuckarbeit. Die Wände sind durch Pilaster und Säulen mit reichen Kapitellen gegliedert; über den Türen ist der französische Adler im Lorbeerkranz kunstvoll gearbeitet. Die Gesimse, die Voute der Decke, die Decke selbst sind überreich ornamentiert und mit großer Feinheit modelliert. Leider wird dieser Saal zum Schlafsaal der städtschen Feuerwehrleute benutzt, ein deutliches Zeichen der Gleichgültigkeit alten Kunstwerken gegenüber. Schon sind die Wände des Saales stark verdorben, eine Hälfte der schönen Stuckdecke ist vor einigen Jahren herabgefallen. Wäre es nicht auch hier an der Zeit, dass möglichst bald die schützende Hand käme, die verständnis- und pietätsvoll den kunstreich ausgestatteten Saal vor weiteren Untergang bewahrte.[4]

Weblinks

 Commons: Düsseldorf, Hondheim'sches Palais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Theo Lücker:Steine sprechen. Kleiner Wegweiser durch die Düsseldorfer Altstadt. Verlag T. Ewers, Düsseldorf 1977, S. 114-116 [Nr. 59 Et Kaschott].

Einzelnachweise

  1. http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/gestern_heute/data_bilddokumentation_detail/052_2.shtml
  2. Hugo Weidenhaupt (Hrsg.): Düsseldorf Geschichte von den Ursprüngen bis ins 20. Jahrhundert. Band 2 Von der Residenzstadt zur Beamtenstadt (1614–1900). Schwann 1988, ISBN 3-491-34222-8, S. 70
  3. Paul Sültenfuß: Das Düsseldorfer Wohnhaus bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Dazu Tafelwerk in Großfolio mit 75 Blatt, Aachen 1922, S. 104f
  4. Josef Kleesattel, Alt-Düsseldorf im Bild, Düsseldorf 1909, S. 9 und 10.
51.2243836.771441

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