Cavallino Rampante

Cavallino Rampante
Ferrari S.p.A.
Unternehmensform AG
Gründung 1947
Unternehmenssitz Maranello, Modena, Italien
Unternehmensleitung

Luca di Montezemolo, Chairman und Präsident
Jean Todt, CEO
Giancarlo Coppa, CFO

Produkte

Sportfahrzeuge

Website

www.Ferrariworld.com

Ferrari-Werke in Maranello

Ferrari ist eine italienische Automarke, welche durch ihre Sportwagen und ihr Engagement bei Rennen (in jüngerer Zeit nur noch in der Formel 1) berühmt geworden ist. Das Unternehmen wurde 1947 vom ehemaligen Rennfahrer Enzo Ferrari als eigenständige Marke gegründet und gehört heute mit 85%[1] zum Fiat-Konzern. Stammsitz des Unternehmens ist Maranello in Italien. Die Jahresproduktion beläuft sich auf knapp 4000 Fahrzeugeinheiten (Stand 2005).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge des Unternehmens gehen zurück auf das Rennteam Scuderia Ferrari, das von 1929 bis 1938 unter der Leitung von Enzo Ferrari u. a. als Werksteam von Alfa Romeo sehr erfolgreich Autorennen fuhr, ohne selbst Fahrzeuge zu bauen. Schon zu diesen Zeiten wurde das heute noch benutzte Logo verwendet: ein sich aufbäumendes Pferd, das cavallino rampante.

1940 wurde die Scuderia in „Auto Avio Costruzioni Ferrari“ umbenannt und zog 1943 nach Maranello um, wo sie bis heute ihren Hauptsitz hat. Die Fabrik wurde 1944 durch einen Bombenangriff zerstört und 1946 wieder aufgebaut.

Der erste „echte“ Ferrari war der 1947 gebaute Ferrari 125 C Sport mit einem 1,5-Liter-V12-Motor. Ferrari baute damals in erster Linie Rennwagen für Sportwagenrennen wie die Mille Miglia, die auch an Kunden verkauft wurden, um Geld zu verdienen.

Daraus entwickelten sich Straßenwagen, die nicht für den Renneinsatz geeignet waren. Für exquisites Styling aus dem Haus Pininfarina bekannt, sind und waren die Autos von Ferrari ein ultimatives Accessoire für die Reichen und Schönen. Neben Pininfarina wurden auch Scaglietti, Bertone und Vignale mit dem Design von Ferraris beauftragt. Der Bau von hochgezüchteten kleinen V8- und V12-Motoren mit einprägsamem Klang, hoher Leistung und schönem Aussehen machte und macht einen Ferrari begehrenswert.

Ferrari befand sich jedoch auch öfter in Krisen. Schon in den 1960er Jahren machte Ford ein Übernahmeangebot, das abgelehnt wurde, worauf der Ford GT40 Ferraris bisherige Vorherrschaft bei den Sportwagenrennen brach. Der Einstieg von Fiat 1969 mit 50%[2] erbrachte die Finanzen für eine teure Antwort auf den Porsche 917 durch den Bau von 25 Exemplaren des Ferrari 512S, aber erst 1972/73 waren die Sportwagen wieder siegreich. Danach stellte Ferrari diese Art von Rennsport ein, zumal das F1-Team 1973 desolat war und einige Rennen aussetzten musste.

In den USA hatten Sicherheits-, Verbrauchs- und Abgas-Vorschriften ab den 1970er Jahren die Sportwagen geradezu „kastriert“ und den Absatz einbrechen lassen. Erst mit dem Tod des Gründers Enzo Ferrari 1988 gab es einen Nachfrage-Boom, insbesondere nach Klassikern, samt Beschwörung des Mythos Ferrari. Mit den Erfolgen in der F1 bekam ab 1996 die Marke endgültig wieder Oberwasser.

Für sportliche Amateure hatte Ferrari jedoch seit den 1960er Jahren kaum noch geeignete Wagen im Angebot, im Gegensatz zum Hauptkonkurrent Porsche. Erst in jüngerer Zeit wurden Rennversionen der V8-Modelle (Ferrari 360) entwickelt, mit denen sich Kunden-Teams außer im Ferrari-Markenpokal auch der Konkurrenz bei Langstreckenrennen stellen konnten. Auf öffentlich zugänglichen Rennstrecken wie der Nordschleife ist ein Ferrari jedoch selten anzutreffen und wird dann meist nur mit Vorsicht bewegt.

Das Cavallino rampante

Das Emblem
Der „klasssiche“ Ferrari-Schriftzug

Das Emblem der Marke ist ein schwarzes Pferd auf gelbem Grund, mit den Buchstaben S F für „Scuderia Ferrari“. Das Pferd war ursprünglich das Symbol von Baron Francesco Baracca, einem Fliegerass der italienischen Luftwaffe im Ersten Weltkrieg. Baron Baracca wurde am 19. Juni 1918 nach 34 siegreichen Luftkämpfen abgeschossen und avancierte schnell zum Nationalhelden. Er ließ das Pferd auf seine Flugzeuge malen, weil seine Fliegergruppe zu einem Kavallerie-Regiment gehörte. Die Militäreinheit, in der Enzo Ferraris Bruder, Dino, im Ersten Weltkrieg kämpfte und fiel, trug das springende Pferd ebenfalls in ihrer Flagge.

Eine weitere unbewiesene Theorie ist die, dass Baracca das Pferd von einem deutschen Piloten, der das sehr ähnliche Wappen der Stadt Stuttgart auf seinem Flugzeug trug, kopierte. Der deutsche Automobilhersteller Porsche hat ebenfalls das Stadtwappen seines Standortes Stuttgart-Zuffenhausen in sein Markenzeichen integriert.

1923 gewann Enzo Ferrari ein Autorennen in Ravenna und traf die Komtess Paolina, die Mutter Baraccas. Von ihr erhielt er die Anregung, das Pferd als Emblem zu verwenden. Allerdings durfte das Logo erst ab dem Rennen in Spa 1932 an den von der Scuderia Ferrari verwendeten Alfa Romeos benutzt werden.

Der gelbe Hintergrund wurde von Enzo Ferrari hinzugefügt, weil es die Farbe seiner Heimatstadt Modena, dem damaligen Sitz des Unternehmens, war. Oft wird jedoch auch behauptet, dass Enzo Ferrari die Farbe auf Grund seiner Vorliebe für Sonnenblumen verwendete.

Das Pferd steht übrigens nicht nur für Ferrari. Fabio Taglionis Unternehmen Ducati benutzte es ebenfalls für ihre Motorräder. Taglionis Vater war ein Freund von Baron Baracca und flog in seinem Team, der 91. Fliegerstaffel. Nachdem Ferrari berühmt geworden war, verschwand das Pferd als Logo für Ducati und es wird vermutet, dass die beiden Firmen ein Abkommen über die Nutzung eingegangen sind.

Heute ist das Pferd ein eingetragenes Warenzeichen für Ferrari.

Die Tankstellenkette Avanti benutzt in Österreich und Osteuropa ein fast identisches Logo samt schwarz-gelben Farben.

Der schwedische Gitarrist und Ferrari-Fan Yngwie Malmsteen nannte den zweiten Satz seiner Concerto Suite for Electric Guitar nach dem Ferrari-Wappen Cavallino rampante.

Modelle

Nomenklatur

Viele Typen sowohl der Rennwagen als auch der Straßenautos tragen eine Zahl im Namen. Diese bezeichnet bis zur Ära des "Dino" im Regelfall den Hubraum eines einzelnen Zylinders. 275 heißt dann 12x 275 cm³= 3,3 l. Beim "Dino" wich man davon ab und setzte den Gesamthubraum an die ersten zwei Stellen, die Zylinderzahl an die letzte. Dino 246 ist zu lesen als: Hubraum 2,4 l, 6 Zylinder, Ferrari 512 heißt 5 l, 12 Zylinder. Es gibt aber auch Abweichungen, wie 355 und 360 usw.

Ferrari 166 Inter Coupé Touring, 1949
Ferrari 250 GT Berlinetta Comp.
Ferrari 750 Monza Scaglietti Spider, 1954
Ferrari 500 Testa Rossa 1956
Ferrari 275 GTB 4 C (1966)
Ferrari 275 (1967)
Ferrari Daytona Spider (1972)
Ferrari 308 GTB
Ferrari 365 GTC/4
Ferrari 360 Spider
Ferrari Enzo

6-8 Zylinder

12-Zylinder

Supersportwagen

Rennsportwagen

Prototypen und Designstudien

Ferrai 512 S Modulo, 1970

Grand-Prix- und Formel-1-Wagen

Formel-2-Wagen

Andere Monoposti

Homologation

Für den Einsatz im seriennahen Motorsport sind folgende Modelle homologiert:

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Struktur der Fiat Gruppe
  2. Geschichte von Enzo Ferrari (englisch/italienisch)

Literatur

Ferrari-Präsentation auf der IAA 2005
  • Ferrari, Straßen- und Rennsportwagen seit 1946. Motorbuch Verlag (2006), ISBN 3-613-02651-1
  • Das grosse Ferrari Handbuch, Alle Serien- und Rennfahrzeuge von 1947 bis heute. Heel (2006), ISBN 3-89880-501-8
  • Ferrari, Die Geschichte einer Legende. Vom 166 MM Barchetta bis zum F 430. Motorbuch Verlag (2005), ISBN 3-613-30535-6
  • Ferrari by Pininfarina, Die komplette Geschichte. Heel (2002), ISBN 3-89365-833-5
  • Ferrari. Heel (2003), ISBN 3-89880-155-1
  • Viele Modelle von Ferrari getestet von der Zeitschrift auto motor und sport

Weblinks

44.53416666666710.8577777777787Koordinaten: 44° 32′ 3″ N, 10° 51′ 28″ O


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