- Jenny Schweminski
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Jenny Schweminski (* 1859; † ca. 1930) war eine Berliner Kunstmalerin,[1][2][3][4] die Landschaften und Stillleben malte, besonders Motive aus der Umgebung von Potsdam, dem Spreewald und dem Harz.[2][5]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend und Familie
Jenny Schweminski wurde geboren als zweite Tochter des Johannes Schweminski (* 1812 in Lichnau; † 1874 Posen).[3][4] Johannes Schweminski besuchte das Gymnasium in Konitz und studierte in Breslau Philosophie und Literaturgeschichte. Er war Oberlehrer und später Professor am Königlichen Mariengymnasium in Posen.[3] Seine Familie stammte aus der Koschneiderei in Westpreußen.[3][4] Jenny Schweminskis Mutter war Florentine Reisinger, Tochter des Kommissionsrates Reisinger aus Posen.[3] Jenny Schweminski hatte eine drei Jahre ältere Schwester, Hedwig Kawerau, geb. Schweminski (* 1856; † 1943).[3][4] Ein Großneffe Jenny Schweminkis, Kurt Willi Behrendt (* 1906 in Wedding; † 1975 in Tempelhof), arbeitete nebenberuflich ebenfalls als Künstler in Berlin.
Jenny Schweminski war eine Tante 5. Grades des Bischofs von Kulm, Augustinus Johann Rosentreter.[6][7]
Sie studierte in Berlin und Paris.[8]
Leben als Malerin
In Berlin wohnte die Künstlerin Jenny Schweminki in der Wichmanstraße 18 in Berlin-Tiergarten.[9] Sie stellte u. a. in der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg in Berlin aus.[10]
Jenny Schweminski war von 1892 bis 1901 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. (VdBK).[11] 1901 wurde sie Mitglied im Berliner Lokal-Verein der Deutschen Kunstgenossenschaft.[2] Sie war weiterhin Mitglied im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft sowie Vorstand im Ring der deutschen Kunstschaffenden.[8]
Aufzeichnungen ihres Neffen Karl Eugen Andreas Schweminski zufolge soll Jenny Schweminski Mitglied der Preußischen Akademie der Künste gewesen sein,[3] was das Historische Archiv der Akademie der Künste jedoch nicht bestätigen konnte.[12]
Malerei
Zielgruppe
Jenny Schweminski verkaufte, wie Rechnungen belegen, ihre impressionistischen Gemälde an Fürstenhöfe[3] und Kreuzfahrtschiffe[10].
Werke (Auswahl)
- Fliederstilleben in freier Natur
- Flusslandschaft[13]
- Frauengasse Danzig, Aquarell, 47,5 × 31,6 cm (1887)[14]
- Harzstädtchen, Öl auf Leinwand, 21,9 × 34,6 cm
- Nelken I[15]
- Nelken II (vor 1919)[15]
- Wannsee[13]
- Weg durch die Felder, Öl auf Leinwand, 50 × 75 cm (o. J.)[16]
- Weizenfeld mit Garben[13]
Ausstellungen (Auswahl)
Nachlass
Ein Teil ihrer Gemälde und Aquarelle befindet sich im Besitz der Hamburger Familie Schweminski. Ein Großteil dieser Werke ist bei Bombenangriffen 1943 in Hamburg verbrannt.[3] Mindestens vier von Jenny Schweminskis Werken wurden 2010 auf dem deutschen Kunstmarkt gehandelt.[17]
Weblinks
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Commons: Jenny Schweminski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Die Schweminkis
Einzelnachweise
- ↑ Irmgard Wirth: Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Von der Zeit Friedrichs des Großen bis zum Ersten Weltkrieg. Siedler Verlag, 1990, ISBN 3886802604, ISBN 978-3886802609.
- ↑ a b c d e Verein der Berliner Künstlerinnen (Hrsg.): Käthe, Paula und der ganze Rest. Künstlerinnenlexikon. Berlin 1992, ISBN 3891814119, ISBN 978-3891814116, S. 156.
- ↑ a b c d e f g h i Karl Eugen Andreas Schweminski: Die Hamburger Schweminski’s. Hamburg 1966 (online).
- ↑ a b c d Ulrich Bonin im Genealogienetz, 2011
- ↑ Anton Hirsch: Die bildenden Künstlerinnen der Neuzeit. Stuttgart 1905.
- ↑ Barbara Wolf-Dahm: Neue Deutsche Biographien. Band 22, S. 85 f.
- ↑ Piotr Nitecki: Biskupi Kościoła w Polsce w Latach. Warschau 2000, ISBN 83-211-1311-7.
- ↑ a b Dresslers Kunstjahrbuch – ein Nachschlagebuch für deutsche bildende und angewandte Kunst. Dressler-Verlag, Rostock 1906–1913
- ↑ Wohnanschrift der Malerin auf einer Ausstellungsbeschriftung auf dem Verso des Gemäldes Weg durch die Felder
- ↑ a b Interview mit Ursula Schweminski, Hamburg, Schwiegertochter eines Neffen 2. Grades der Jenny Schweminski, Karl Schweminski, 2010
- ↑ Mitgliedsverzeichnis des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. Berlin
- ↑ Ulrike Möhlenbeck, Leiterin des Historischen Archivs der Akademie der Künste 2011
- ↑ a b c Bildquelle: Angelika Viets, Berlin-Zehlendorf 2010
- ↑ Auktionshaus Mehlis
- ↑ a b Kunstverlag A. Wolpers & Co., Berlin SW 68, J. Schweminski: Nelken I, Nelken II
- ↑ Bildquelle: Annik Pietsch, Berlin 2010
- ↑ Mailingliste Koschneiderei
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